Stabile Preise für Zuchtrinder in Hamm

Auktionsberichte
Bullennachfrage qualitätsorientiertDer Bullenmarkt zu Beginn der letzten Hammer Zuchtviehauktion des aktuellen Kalenderjahres zeigte ein differenziertes Bild. Für korrekte und gut entwickelte Bullen fanden sich schnell neue Besitzer, während die schwächen Qualitäten nur zögerlich und unter Zugeständnissen im Preis zu vermarkten waren. Von den aufgetriebenen 33 Bullen verblieben letztlich sechs im Überstand. Mit durchschnittlich 1.347 € reduzierte sich der Preis um 22 € im Vergleich zum Vormonat. Den Spitzenpreis von 2.300 € erzielte Bernhard Langenberg aus Bocholt für einen hervorragend präsentierten Ralstorm-Sohn. Der Bulle überzeugte durch beste Exterieur- und Leistungseigenschaften auf der Mutterseite und wird zukünftig in einem Betrieb in Polen zum Einsatz kommen. Mit 2.100 € folgte ein Shottle-Sohn aus der schauerfahrenen September-Mutter Noki aus dem Zuchtbetrieb Reiner Weyer aus Hamm, der Richtung Westerwald verladen wurde. Sehr gut entwickelt und mit einem hervorragenden Fundament ausgestattet war ein von Norbert Havelt aus Warendorf vorgestellter Lawn Boy-Sohn aus einer mit 85 Punkten bewerteten Fakir-Mutter. Dieser Bulle wurde für 2.000 € an einen Käufer aus dem Kreis Recklinghausen zugeschlagen.  Spitzenfärse sorgt für Applaus im RingZum Ende der Versteigerung der abgekalbten Rinder wurde es bei Katalognummer 363 noch einmal lebhaft auf den Rängen, als Bernhard Langenberg aus Bocholt seine Bolton-Tochter Coletta aus der mit 86 Punkten bewerteten Titanic-Mutter Catana zum Verkauf vorstellte. Diese schaufertig präsentierte Spitzenfärse überzeugte durch ihr drüsiges, festansitzendes Euter, die offene Rippe und die klaren Fundamente. Züchter aus dem Hochsauerlandkreis bewiesen bei dem zügigen Bietduell den längsten Atem, bis schließlich der Zuschlag für den Tageshöchstpreis von 3.300 € erteilt wurde. Gut eine Woche zuvor war an gleicher Stelle die Vollschwester von Coletta anlässlich der DHV Elite-Auktion für 3.500 € verkauft worden. Zwei Spitzenpreise am heutigen Auktionstag zusammen mit dem Verkaufserfolg der Vorwoche dürften im Hause Langenberg sicherlich ein Grund zu besonderer Freude sein. Mit deutlichem Abstand auf das Spitzentier des Tages folgten drei weitere Färsen mit Zuschlagpreisen oberhalb der 2.000 € Grenze. Alle drei werden zukünftig in Züchterställen in der Eifel ihr Bestes geben. Mit 2.200 € folgte auf Rang zwei eine Falada-Tochter aus der mit 86 Punkten bewerteten Lucko-Mutter Marylou. Dieses milchtypische und mit einem bestem Euter ausgestattete Rind wurde von der Wiewer-Rellmann GbR aus Drensteinfurt gezogen. Dicht gefolgt wurde dieses Tier von einer Medici-Tochter aus dem Betrieb Hubert Lefting, Lippstadt, für 2.100 € und einer Mandarin-Tochter aus dem Betrieb Hilbk Kortenbruck, Hamm, für 2.000 €. Auch diese beiden Tiere ließen kaum Wünsche bezüglich der Exterieur- und Leistungsmerkmale offen. Trotz der Spitzenpreise des heutigen Tages bewegte sich der Durchschnittspreis bei den Rindern mit 1.434 € auf einem konstanten Niveau. Dies ist sicherlich auf die zum Teil etwas schwächeren Verkaufsqualitäten zu Beginn der Versteigerung zurückzuführen. Das eine starke Nachfrage nach abgekalbten Tieren auch weiterhin besteht, zeigt sich in der hohen Verkaufsquote von fast 100 %. Lediglich ein Tier der 236 zum Verkauf angebotenen Rinder konnte nicht an einen neuen Besitzer vermarktet werden.  Großes KälberangebotDer Kälbermarkt war gekennzeichnet von einem großen Angebot und einem eher verhaltenen Verlauf. Von den aufgetriebenen 73 Zuchtkälbern konnten nachfragebedingt nur 67 Tiere einen Käufer finden. Dies entspricht einer Verkaufsquote von knapp 92 %. Erfreulicherweise entwickelte sich der Durchschnittspreis trotz des verhaltenen Bietgeschehens positiv und erzielte im Mittel 343 €, was einem Plus von 29 € entspricht. Gleich zweimal konnten sich Zuchtprodukte aus dem Betrieb von Hans-Dieter Westhues aus Rheda-Wiedenbrück auf den beiden vorderen Plätzen platzieren. Für 600 € wurde eine sehr schicke Folleto-Tochter aus einer Forbidden-Mutter nach Hessen verkauft. Nur knapp dahinter folgte eine Aladdin-Tochter aus der mit 87 Punkten bewerteten Mutter Lotus, welche gleichzeitig die Großmutter des Spitzenkalbes des heutigen Tages ist. Dieses ebenfalls bestens entwickelte Kalb wurde für 580 € an einen Züchter aus Niedersachsen zugeschlagen. Mit einem Zuschlag bei 520 € folgten auf dem dritten Rang zwei Kälber aus dem Zuchtbetrieb Heinrich Drerup, Neuenkirchen im Doppelpack. Es handelt sich um eine Dubby-Tochter, die Richtung Hessen verladen wurde und eine Tochter des Classic-Sohns Clearing, die in den Kreis Borken wechselt. Beide Tiere überzeugten nicht zuletzt durch die hohen Eiweiß-Prozente auf der Mutterseite. Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG findet am Dienstag den 5. Januar 2010 statt.   Preisspiegel  

 

 

 

Angebot

 

Verkauft

 

von - bis

 

Ø

 

Diff.

 

Bullen

33

27

900 – 2300

1347

-22

 

Kühe

3

3

700 – 1450

1167

-63

 

Rinder

236

235

700 – 3300

1434

-1

 

Jungrinder

3

2

470 – 500

485

+55

 

Kälber

73

67

200 – 600

343

+29

  Klemens Oechtering