Jungzüchterfahrt 2009 zur grünen Insel

Jungzüchter
Im Mittelpunkt der Fahrt stand die Besichtigung von drei typisch irischen Betrieben aus drei verschiedenen Regionen. Die Betriebe waren ähnlich entwickelt und alles Familienbetriebe, die ca. 75 ha LN bewirtschaften und ca. 80 Kühe mit Nachzuchten halten. Die arrondierten Betriebe sind auf Weidehaltung ausgerichtet. Nur knapp drei Monate, von Mitte November bis Ende Februar werden die Kühe aufgestallt. In den letzten Jahren wurde auch zum Teil Silomais angebaut. Die Kuhställe sind einfach gehalten, weil die Kühe die meiste Zeit auf der Weide verbringen. In Irland ist es Tradition, die Tiere saisonal abkalben zu lassen. Die meisten Abkalbungen finden im Frühjahr und wenige im Herbst statt, um möglichst preisgünstig Milch zu produzieren. Das milde Klima, im Winter kaum Frosttage und kühle Sommer sind ideale Bedingungen zur Weidehaltung. Im Westen des Landes fallen die meisten Niederschläge, die sich um 1.100 mm bewegen. Im Osten des Landes befinden sich die Regionen, wo Ackerbau betrieben wird. Die Milchviehbetriebe liegen idyllisch über die grüne Insel in Einzellagen verteilt. Die Milch wird im Sommer alle drei Tage und im Winter zwei Mal die Woche abgeholt. Bei der Melktechnik hat die Gruppe die typischen Swingover-Melkstände vorgefunden, die zum Teil als Melkhaus konzipiert waren.   Die erste Besichtigung fand im Betrieb von John Curtin in Kilmallock in der Grafschaft Limerick, mit der Herde Rosstemple statt. Hier wurden der Gruppe interessante Jungkühe und Jungtiere aus dem Embryozukauf von Übersee vorgestellt. Besonders die Dundee-Tochter Winnie aus einer Allen-Mutter konnte überzeugen. Sehr überrascht war die Gruppe darüber, dass hochwertige Red-Holsteins auf dem Betrieb anzutreffen waren. Es waren sehr schicke, junge Advents-, Lichtblick- und Classic-Jungtiere.   Der zweite Betrieb von Tony Horgan, Herde Killeen, Killarney, Co. Kerry, wurde von Sohn William vorgestellt. Dieser Betrieb legt seinen Schwerpunkt in die Milchproduktion. Der groß angelegte Doppel-16 Swingover-Melkstand ermöglicht, die 75-köpfige Kuhherde innerhalb von 35 Minuten zu melken. Erstaunt war die Gruppe, dass die Färsen durch die saisonale Abkalbung mit 24 Monaten kalben müssen. Aus diesem Grund werden alle Färsen mit Angus besamt, damit sie leicht kalben und gut in der Laktation starten können. Schade um die gute junge Genetik!   Die Besichtigung des dritten Milchviehbetriebes fand bei Peter Ging, Herde Ballyclider Portlaoise, Co. Laois, Nähe Dublin, statt. Auf der Weide wurde die 80-köpfige Herde vorgestellt. Der hohe Anteil von 70% der Herde, die mit Very Good und Excellent bewertet waren beeindruckten. Acht junge Shottle-Töchter, mehrere Convincer und viele Roys waren in dieser Herde besonders stark vertreten. Bei den Jungtieren fielen im Bestand besonders die Atlas-Töchter ein Durham-Sohn aus einer Storm-Mutter auf. Neben den Betrieben standen der Südwesten Irlands und das Irische Nationalgestüt Kildare mit seinen Vollblütern auf dem Programm. Reiseleiter vor Ort, Eckhard Gogsch brachte die Geschichte und Tradition der Iren während der Fahrt näher. Die abendlichen Pubbesuche und die herrlichen Hotels rundeten die Fahrt ab. Sie ließen die irische Kultur näher kommen, bei der sich die Jungzüchter aus der ganzen RUW mit guter Stimmung näher kennengelernt haben. Aus dem unbekannten Irland ist jetzt eine Bekannte geworden. Ein großer Dank ist den Organisatoren, dem Irischen Holsteinverband und den Betrieben auszusprechen. Der Gruppe ist man mit einer großen Gastfreundlichkeit entgegengekommen.   Heinrich SchulteLandwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz    Bilder von der Irlandfahrt findet Ihr unter folgendem Link fotoalbum.web.de/gast/hein.schulte/RUW-JZ_Fahrt_09_Irland