Ergebnisse und Neuheiten der April-Zuchtwertschätzung

Allgemeine News
....und er steigt und steigt und steigt....Gibor, unser “Mr. Fitness“, konnte sich mit einem RZG von 147 auf dem 2. Platz der deutschen und sogar dem dritten Platz der Interbull RZG-Topliste etablieren und seine herausragende Qualität einmal mehr unter Beweis stellen. Aufgrund seiner hohen Töchterzahl aus dem Wiedereinsatz ist er zudem einer der weltweit sichersten Bullen mit einem solch hohen Zuchtwert, was sich auch in hohen Einsatzzahlen auf nationaler und internationaler Ebene ausdrückt. Die Nachfrage nach Gibor-Sperma ist auf extrem hohem Niveau und der Bulle erhält nun endlich die Wertschätzung, die er seit langem verdient hat. Die Karriere dieses mittlerweile über 10 ½ Jahre alten Bullen ist wohl unvergleichlich.   Noch ein guter Dutch Boy-SohnDunhill aus der Plushanski Chief Faith EX 94-Familie, der bei der letzten Schätzung aufgefallene dritte positive Dutch Boy-Sohn im Bunde der RUW-Vererber, erweiterte seinen  RZG um drei Punkte auf mittlerweile 129 und weist ein sehr ausgeglichenes Vererbungsmuster mit guten Inhaltsstoffen bei relativ hoher Leistung auf. Damit überholt er seine beiden väterlichen Halbbrüder Dubby und Duracell. Dubby hielt seine Werte weitgehend, während Duracell etwas nachgegeben hat. Dass Dubbys Töchter sehr groß sind und es für dieses Merkmal keine Zuschläge mehr gibt wirkte sich allerdings negativ auf seinen RZE aus. Im Gegensatz dazu kann er nach wie vor mit guten Werten im funktionalen Bereich aufwarten. Folleto hat im Leistungsbereich einbüßen müssen, was sich deutlich auf seinen RZG auswirkt. In den weiteren Bereichen ist er allerdings konstant geblieben, im RZN konnte er sich sogar um drei Punkte verbessern. Insgesamt bleibt Folleto damit ein kompletter Vererber, den einzusetzen sich lohnt.   Die BewährtenVampir konnte seine Werte bestätigen, wozu seine vielen guten Töchter aus dem Wiedereinsatz beigetragen haben. Somit gesellt er sich zu den vielen sicher geprüften, zuverlässigen Vererbern aus den Reihen der RUW, die gut funktionierende, solide leistende und schlichtweg „ehrliche“ Kühe liefern. Ähnlich verhält es sich mit unseren bewährten Größen Monami, Montagne und Jetlag, bei denen es ebenfalls zu geringen Verschiebungen kam. Hierbei liefert Monami das stabilste Gesamtbild. Ein weiteres Beispiel für die hohe Konstanz der RUW-Bullen ist auch Mock. Dieser Bulle verzeichnet aktuell nicht nur leichte Anstiege in allen Bereichen, sondern liegt auch mit seinem Zuchtwert für Töchterfruchtbarkeit (RZR 120) ganz weit vorne. Sein komplettes und durchweg positives Vererbungsspektrum macht ihn auch jetzt unter Beachtung der Melkbarkeit noch zu einer guten Wahl. Er kann im Vergleich der vielen guten deutschen Mtoto-Söhne locker mithalten.   Solide Red Holstein-VererberBei den Rotbunten haben sich bei einigen Bullen überwiegend positive Veränderungen eingestellt. Tocar belegt nach wie vor die Spitzenposition der Topliste. Malvoy konnte sich wiederum um einen Platz verbessern und rangiert jetzt an vierter Position. Diese beiden Leistungsträger haben sich auch bezüglich ihrer Einzelzuchtwerte nicht stark verändert. In der Nutzungsdauer konnten beide jedoch einige Punkte zulegen. Die Cadon-Söhne Cadisco und Carmano (jetzt sogar RZN 126) hielten ihre RZGs. Beide konnten sich aufgrund ihrer außerordentlichen funktionalen Stärken auf den achten bzw. auf den elften Platz der Topliste vorarbeiten. Zu den Gewinnern dieser Zuchtwertschätzung zählt auch Rubinrot, der sich um zwei RZG-Punkte auf nunmehr 124 Punkte verbessert hat. Weiterhin positiv aufgefallen ist ein weiterer Rubens-Sohn, Rubello, der schon bei der Januar-Zuchtwertschätzung von sich reden machte. Dieser Bulle verbindet in idealer Weise Exterieurstärke (RZE 121) mit guter Fitness. Obwohl er in seinen Werten etwas nachgegeben hat, ist Ludox nach wie vor in die Liga der rotbunten Spitzen-Vererber einzuordnen. Seine Töchter aus dem Wiedereinsatz leisten in vielen Betrieben gute Arbeit und sehen dabei auch noch klasse aus. Lypoll, der die Besonderheit der genetischen Hornlosigkeit mischerbig an seine Nachkommen weitergibt, hat ebenfalls Verluste erfahren müssen, die sich allerdings weitgehend auf die Milchleistung beschränken. Der stark gefragte Faber-Sohn Fame bestätigte seinen Gesamtzuchtwert in Höhe von 121 Punkten und legte insbesondere bei der Nutzungsdauer um stolze sieben Punkte zu (RZN 112). Starkiss verbesserte seinen RZG leicht, was der stärkeren Berücksichtigung der Funktionalität zuzuschreiben ist.   Rugny - den sollte man sich merkenEin Red Holstein Newcomer ist der Rubens Red-Sohn Rugny, der aus einer Tochter von Etazon Laurel (Blackstar x Sexation) stammt, die noch immer lebt und soeben die 100.000 kg-Grenze überschritten hat. Sechs Kuhgenerationen vor Rugny produzierten knapp 60.000 kg Milch im Durchschnitt. Mangels Sicherheit hat er den Sprung in die Topliste knapp verpasst. Aber mit einem ersten RZG von 132, absoluten Exterieur-Allround-Qualitäten (RZE 116), hohen Inhaltsstoffen (+0,31% Fett / +0,27% Eiweiß / RZM 128), sehr guten Sekundärzuchtwerten (RZN 110 / RZS 112) und seiner Eignung als Färsenbulle kann Rugny die Palette der RUW-Red Holstein-Top-Vererber prima bereichern, wenn er sich im August mit etwas mehr Sicherheit bestätigen kann.                         Neuerungen der  Zuchtwertschätzung (Quellen: VIT, ADR)Beim nächsten Schätztermin im April 2008 greifen die vom DHV beschlossenen Änderungen in der Zuchtwertschätzung. Diese Änderungen betreffen die Zusammensetzung der Zuchtwerte RZE, RZG und die Einführung des Relativzuchtwertes Töchterfruchtbarkeit (RZR). Der Relativzuchtwert Zuchtleistung RZZ entfällt dafür komplett. Im Folgenden werden die wichtigsten Veränderungen, welche die einzelnen Zuchtwerte betreffen, aufgeführt.   RZE:   Das Merkmal „Bewegung“, welches im Rahmen der linearen Nachzuchtbeschreibung erhoben wird, wird als fünftes Linear-Fundamentmerkmal veröffentlicht und erhält eine Gewichtung von 20% im Fundament-Index. Die übrigen Merkmale Klauen, Hinterbeinwinkelung, Sprunggelenk und Hinterbeinstellung werden ebenfalls mit je 20% gewichtet.Die sogenannten „Dimensionsmerkmale“ Körper, Tiefe und Stärke gehen nur noch bis zu einem Zuchtwert von 112 mit positivem Gewicht in den Körperindex ein. Damit wird der wissenschaftlichen Erkenntnis Rechnung getragen, dass extrem große, breite und tiefe Tiere eine geringere Nutzungsdauer aufweisen. In Zukunft werden Exterieurzuchtwerte nicht mehr auf die Streuung der geschätzten Zuchtwerte, sondern wie bei allen anderen Merkmalen auch auf die genetische Streuung standardisiert. Das bewirkt eine um 10-15% geringere Streuung des RZE, was die Rangfolge der Bullen aber nicht beeinflusst.Das Gewicht des Milchtyps (bisher 15%, zukünftig 10% im RZE) wird zugunsten des Fundaments (bisher 25%, zukünftig 30%) gesenkt.   RZR:   Dieser Relativzuchtwert Töchterfruchtbarkeit beinhaltet die Merkmalskomplexe Rastzeit und Konzeption. Das Merkmal Konzeption setzt sich aus den Komponenten Non-Return-Rate (jeweils geltend für Rinder und Kühe) und Verzögerungszeit (ebenfalls jeweils für Rinder und Kühe) zusammen. Das Verhältnis in der Gewichtung beträgt Rastzeit : Konzeption = 25 : 75 entsprechend der ökonomischen Bedeutung.   RZG:   Neue Gewichtung der Einzelzuchtwerte im RZG  

Zuchtwerte/Merkmale

bisher

neu

Leistung (RZM)

50%

45%

Nutzungsdauer (RZN)

25%

20%

Exterieur (RZE)

15%*

15%*

Zellzahl  (RZS)

5%

7%

Zuchtleistung (RZZ)

5%

entfällt

Töchterfruchtbarkeit (RZR)

(1%)**

10%

Kalbemerkmale maternal

(2%)**

3%

   * bisher RZE, künftig nur noch Fundament und Euter mit jeweils 7,5 %   ** bisher über den RZZ berücksichtigt