Zügiger Marktverlauf in Hamm

Auktionsberichte

Die 258. Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG am 08. Mai 2018 in den Zentralhallen in Hamm bot ein überschaubares Kontingent an Deckbullen und Färsen sowie Jungrindern und Kälbern. Bedingt durch das sonnige Frühsommerwetter, das viele Landwirte für die Gewinnung des ersten Grünlandschnittes oder die Maisbestellung nutzen, war die Zahl der Besucher sehr überschaubar, was den Marktverlauf jedoch nicht negativ beeinflusste, waren doch unsere ausländischen Kunden aus Italien, Belgien und den Niederlanden anwesend und sorgten regelmäßig für Spitzenpreise am Färsenmarkt. Der Deckbullenmarkt war qualitativ sehr gut bestückt und wurde zu besten Durchschnittspreisen geräumt. Und auch das Kontingent von 34 Jungrindern und Zuchtkälbern wurde komplett an neue Besitzer vermittelt.

Bullenmarkt – Klein aber fein

Nach der morgendlichen Verbandsanerkennung standen 22 Bullen zum Verkauf, die durchweg zu überzeugen wussten. Klasse Entwicklung, besten Typ und einwandfreie Fundamente fanden die Käufer an diesem Tag in schöner Regelmäßigkeit vor und so ist es wenig verwunderlich, dass sich von Beginn an ein sehr zügiges Marktgeschehen entwickelte und sich der Durchschnittspreis bei hundertprozentiger Verkaufsquote bei 1.850 €, nahezu exakt auf dem hervorragenden Niveau der Vormonatsauktion einpendelte. Spitzenreiter des Tages war Nautilus, ein NUNTIUS-Sohn aus dem Bestand von Norbert Havelt aus Warendorf, der in allen Belangen beeindruckte und zu Recht als Körsieger des Tages vorgestellt wurde. Höchstleistungen von über 15.000 kg Milch bei Mutter Elif EX-90 und über 13.000 kg bei Großmutter Emely VG-86 gepaart mit Langlebigkeit komplettierten das hervorragende eigene Erscheinungsbild von Nautilus. Nach langem Bieterwettstreit erteilte Auktionator Christoph Niehues-Pröbsting den Zuschlag für einen Züchter aus Baden-Württemberg, der diesen Bullen im Kaufauftrag für den Tageshöchstpreis von 3.200 € ersteigerte. Preislich nur knapp dahinter platzierte sich der natürlich hornlose Zeta P-Sohn WR Zero aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt. Bis auf 3.000 € kletterten die Gebote bevor der sich der Hammer für den Käufer aus dem Kreis Borken senkte. Und auch auf Rang drei reihte sich zum Steigpreis von 2.500 € ein weiterer hornloser Bulle ein. Der KISS PP-Sohn Kingsize aus der Zucht von Frank Osterhaus aus Lengerich, stammt aus einer 90-Punkte AVAL-Mutter und wird zukünftig in seinem Heimatkreis Steinfurt zum Deckeinsatz kommen. Vier weitere Bullen übersprangen die 2.000 €-Grenze. Darunter ein hornloser MISSION P-Sohn aus dem Bestand von Berthold Brügge und ein ebenfalls hornloser Ems Red PP-Sohn von Wiewer Holsteins, die für 2.100 € zugeschlagen wurden. Die Köster KG aus Steinfurt verkaufte einen Mega Watt-Sohn für 2.100 € und Wilhelm van Heek aus Kleve einen weiteren NUNTIUS-Sohn für 2.000 €.

Gute Rinder wurden zügig nachgefragt

Die Meldungen aus dem Einzelhandel, die Verkaufspreise für Trinkmilch zu senken, sorgten für weitere Unruhe am Milchmarkt. Dennoch entwickelte sich nach einem verhaltenen Beginn des Färsenmarktes mit fortschreitendem Marktverlauf ein sehr zügiges Marktgeschehen. Insbesondere die jüngeren Färsen konnten in puncto Exterieuer und Leistungsbereitschaft überzeugen und erzielten regelmäßig Steigpreise von 2.000 € und darüber. Die Kunden aus Italien und insbesondere Belgien konkurrierten dabei mit mehreren heimischen Bietern um die Spitzentiere, so dass sich der Durchschnittspreis auf 1.658 € steigerte. Den Höchstpreis am Färsenmarkt erzielte Karl-Heinz Eickhoff aus Oelde mit einer hornlosen Powerball P-Tochter, die mit einem genomischen Zuchtwert von gRZG 134 und einem tadellosen Erscheinungsbild die Kaufinteressenten begeisterte und zum Steigpreis von 2.600 € nach Belgien verkauft wurde. Die gleiche Reise trat die LABEL P-Tochter Zimt aus der Zucht von Heinrich Drerup aus Neuenkirchen an, die mit über 40 kg Einsatzleistung und einem langlebigen Kuhstamm beeindruckte und für 2.500 € zugeschlagen wurde. Die teuerste rotbunte Färse des Auktionstages war eine Attico Red-Tochter aus der Köster KG aus Steinfurt, die für 2.400 € in einen Züchterstall im Kreis Minden-Lübbecke wechselte. Zum Preis von 2.300 € folgten eine SUNKISS-Tochter von Michael Roer aus Everswinkel, eine EXPLIZIT-Tochter von Egbert Kaussow aus Hamm und eine Payball-Tochter aus dem Bestand von Agatha Weber aus Hamm.

Wenig rotbunte Kälber am Markt

Am Jungrinder- und Kälbermarkt standen insgesamt 34 Tiere zur Auswahl, die komplett an neue Besitzer vermittelt wurden. Die Durchschnittspreise gaben im Vergleich zum Vormonat etwas nach und betrugen im Mittel 500 € am Jungrindermarkt bzw. 267 € am Kälbermarkt. Das teuerste Zuchtkalb stammte wie im Vormonat aus der Zucht von Eberhard Brochhaus aus Kürten. Seine hervorragend entwickelte Fitz-Tochter wurde für 620 € von einem Züchter aus dem Kreis Warendorf ersteigert. Für 400 € im Zuschlag folgte eine klasse BASICAL-Tochter aus der Zucht von Heinz Kuhlmann aus Münster, die ebenfalls in den Kreis Warendorf wechselte. Und auch die nachfolgenden fünf Kälber, die zum Steigpreis von 380 € verkauft wurden, gingen an fünf verschiedene Käufer aus dem Kreis Warendorf. Darunter eine weitere BASICAL-Tochter aus dem Bestand von Heinz Kuhlmann und je eine BRETAGNE-Tochter von Frank Osterhaus aus Lengerich und der Zielenbach GbR aus Wenden. Eine ANAMUR-Tochter aus der Zucht von Leo Richter aus Dorsten und eine Sunlight-Tochter von Eberhard Brochhaus aus Kürten.

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm, findet am Dienstag, den 05. Juni 2018 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen auf der Internetseite unter www.ruweg.de zum Download bereit.

Klemens Oechtering

 

Preisspiegel:

 

Angebot

Verkauft

€ von – bis

€ Ø

Diff.

Bullen

22

22

1.200 - 3.200

1.850

-7

Kühe

3

3

1.150 - 1.400

1.283

-

Rinder

114

110

900 - 2.600

1.658

+206

Jungrinder

5

5

220 - 700

500

-107

Kälber

29

29

80 - 620

267

-88