Frühjahrsauktion in Hamm

Zweite Auflage im April: Am 30. April 2024 fand die zweite Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG in der RUW-Arena in Hamm statt.

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    Zum Tageshöchstpreis am Färsenmarkt wechselte diese MODUL PP-Tochter (Kat.-Nr. 195) den Besitzer. Sie wurde von Meinolf Heihoff-Schwede aus Delbrück gezogen und präsentierte sich mit korrekten Fundamenten, Körperstärke und einem festansitzenden Euter mit feiner Textur. Sie verbleibt zum Steigpreis von 3.100 € im RUW-Zuchtgebiet. © Klemens Oechtering
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    Schaufertig präsentierte sich diese Ronald-Tochter (Kat.-Nr. 163) aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt im Auktionsring. Mit ihrer Mutter WR Romance und Großmutter THD Romad hat sie selbst die besten Voraussetzungen für Erfolge im Schauring. Sie wurde für 2.800 € in die Städteregion Aachen verkauft. © Klemens Oechtering
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    Aus der Zucht von Heinrich Bramert aus Dorsten stammte diese junge Best Benz-Tochter (Kat.-Nr. 78), die mit einer Einsatzleistung von 38 kg Milch und einem tadellosen Exterieur beeindruckte. Sie wurde für 2.700 € nach Italien verkauft. © Kati Hilbk-Kortenbruck
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Mit gut 20 Deckbullen, gut 140 Färsen und einigen Kühen sowie 30 Jungrindern und Zuchtkälber war das Angebot wieder interessant zusammengestellt und lockte trotz der hervorragenden Wetterlage für die Grasernte und die Maisaussaat dennoch einige Käufer in die Zentralhallen nach Hamm. Marktbestimmend waren allerdings die Großkunden aus Italien, die sich einen Großteil der aufgetriebenen Färsen sicherten. Parallel erledigten die Zuchtviehvermarkter der RUW etliche Kaufaufträge für Kunden, die selbst keine Zeit gefunden hatten, zur Auktion zu kommen. Alle Tierkategorien wurden zügig nachgefragt, allerdings bestimmte die Qualität auch wieder den Preis. Der Durchschnittpreis für die Bullen und Färsen zog deutlich an. Jungrinder und Zuchtkälber bewegten sich auf einem ähnlichen Niveau wie bei den vorangegangen Auktionen.

Überzeugende Qualität am Bullenmarkt

Schon während der Verbandanerkennung am Morgen der Auktion fiel dem Beobachter die gute Qualität der aufgetrieben Deckbullen auf. Die meisten Bullen waren hervorragend entwickelt und bewegten sich auf korrekten Fundamenten. Abzuwarten blieb, wie sich die Nachfrage aufgrund der guten Wetterlage entwickeln würde. Wider Erwarten entwickelte sich gleich von Beginn der Auktion an ein sehr zügiges Bietgeschehen um die besten Bullen, so dass sich der Durchschnittspreis am Ende bei 2.374 € deutlich erhöhte. Den Tagessieger am Bullenmarkte präsentierte Sebastian Büenfeld aus Meschede mit BCB Sorkat, einem Soktrates PP-Sohn. Bei diesem Bullen passte das gesamte Bild: Ein hervorragendes eigenes Erscheinungsbild, ein Kuhstamm mit hohen Eiweißgehalten und das Ganze noch gepaart mit Hornlosigkeit. So verwunderte es nicht, dass sich ein Käufer aus Hessen beim intensiven Bieterwettstreit nicht abschütteln ließ und sich den Zuschlag zum Gebot von 3.500 € sicherte. Auf den Plätzen zwei und drei folgten zwei ebenfalls tadellos entwickelte und mit sehr korrekt gestellten Fundamenten ausgestattete Bullen aus der Köster KG aus Steinfurt. Der BROKER PP-Sohn KOE Bread wechselte zum Steigrpeis von 3.300 € ins benachbarte Hessen und der Cobra-Sohn KOE Coala wurde für 3.200 € einem Züchter aus dem Kreis Borken zugeschlagen. Ebenfalls 3.200 € erzielte Wilhelm van Heek mit dem SHOUT RDC-Sohn VHH Shopping, der mit einem Zuchtwert von 151 gRZG und einem ausgeglichenen Zuchtwertprofil einen Züchter aus dem Kreis Gütersloh von sich überzeugte. Der teuerste reinerbig hornlose Bulle der Auktion war Imagine, ein I am Red PP-Sohn, aus der Zucht von Manfred Robert aus Vreden, der zukünftig im Kreis Siegen-Wittgenstein zum Deckeinsatz kommen wird. Das Spitzensextett komplettierte ein natürlich hornloser Cartoon P-Sohn von der Köster KG, der für 2.600 € im Zuschlag in den Hochsauerlandkreis wechselte.

3.100 € für eine MODUL PP-Tochter

Der Färsenmarkt war mit gut 140 frisch abgekalbten und leistungsbereiten Rinder bestückt. Für Tiere ohne Fehl und Tadel wurden schnell Steigpreise von 2.200 € und darüber aufgerufen, wohingegen die Tiere mit kleineren Mängeln oder knapperen Leistungen nur unter preislichen Zugeständnissen abzusetzen waren. Der Durchschnittspreis in der Kategorie der Färsen erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat auf 2.143 € im Mittel. Teuerste Färse war eine in allen Belangen beeindruckende und natürlich hornlose MODUL PP-Tochter aus der Zucht von Meinolf Heihoff-Schwede aus Delbrück. Angefangen bei den korrekt gestellten Fundamenten über eine passende Körperstärke bis hin zum absolut sehenswerten Euter bot diese Färse alles, was das Käuferherz sich wünschen kann. Die Bieter wetteiferten mit ihren Geboten für diese absolute Spitzenfärse, die zum Hammerschlag bei 3.100 € letztlich im RUW-Zuchtgebiet verblieb. Es folgte eine schaufertig präsentierte Ronald-Tochter aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt, die mit Mutter WR Romance VG-88 und Großmutter THD Romad VG-88 aus einem Kuhstamm gezogen wurde, der sich durch regelmäßige Erfolge auf Bundes- und Verbandsebene auszeichnete. Sie wurde zum Steigpreis von 2.800 € einem Züchter aus der Städteregion Aachen zugeschlagen. Zum Steigpreis von 2.700 € folgten weitere vier Färsen. Angefangen bei einer Best Benz-Tochter aus der Zucht von Heinrich Bramert aus Dorsten, die mit 38 kg-Einsatzleistung und einem tadellosen Exteriuer überzeugte und nach Italien verkauft wurde. Weiter über die nächste Best Benz-Tochter, diesmal gezogen und präsentiert von Paul Büning aus Warendorf, die der vorgenannten in allen Belangen ebenbürtig war und in Zukunft im Kreis Lippe ihre Leistung erbringen wird. Dann eine dunkelgezeichnete Tornado-Tochter aus der Zucht von Frank Hötger aus Balve, die sich mit Eleganz und Potenzial im Auktionsring präsentierte und für einen Züchter aus dem Kreis Heinsberg verladen wurde. Und last but not least eine GIGOLO-Tochter aus der Zucht von Heinz Hassels-Lütkenhoff aus Ahaus, die sich mit einer Einsatzleistung von über 45 kg Milch und korrekten Bewegungsabläufen im Ring zeigt und ebenfalls die Reise nach Italien verkauft wurde.

Überschaubarer Jungviehmarkt

Der Jungviehmarkt war mit acht Jungrindern und 22 Zuchtkälber recht überschaubar und wurde komplett geräumt. Die Jungrinder erzielten im Mittel 528 € während sich der Durchschnittspreis bei den Zuchtkälbern bei 259 € einpendelte. Teuerstes Jungrind war eine SIGNAL P-Tochter aus der Zucht von Maria Köninck aus Steinfurt, die für 620 € an einen Käufer aus dem Ruhr-Lippe-Kreis verkauft wurde. Eine weitere SIGNAL P-Tochter aus dem gleichen Bestand erzielte 580 € im Verkauf. Dazwischen platzierte sich eine Prada-Tochter aus der Zucht von Jörg Rossenbach aus Reichshof, die für 600 € ebenfalls in den Ruh-Lippe-Kreis wechselte. Bei den Zuchtkälbern war Franz-Josef Aussel aus Rheda-Wiedenbrück mit zwei natürlich hornlosen Töchtern der Bullen SOHO PP und SAILOR PP erfolgreich, die für 400 € bzw. 380 € an Käufer aus dem Ruhr-Lippe-Kreis vermittelt wurden. Aus dem Bestand von Maria Kröninck wurden eine honrlose SAILOR PP-Tochter und eine SIGNAL P-Tochter für 400 € bzw. 380 € ins Saarland und wiederum in den Ruhr-Lippe-Kreis verkauft.

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder- Union West eG in Hamm findet bereits am Dienstag, den 28.05.2024 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter Tel.: 0251 9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.