Was tun bei Wolfsübergriff?

Das Aktionsbündnis Weidetierhaltung NRW hat eine To-Do-Liste erstellt.

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    © Adobe Stock, Piotr Krzeslak

Ein Wolfsübergriff auf Weidetiere kann ein emotionaler Ausnahmezustand sein. Diese Liste hilft, den Überblick zu behalten und geordnet zu handeln.

1. Sofortmaßnahmen
• Vertrauensperson kontaktieren zur Unterstützung vor Ort.
• Überblick verschaffen:
• Wie viele Tiere wurden getötet?
• Wie viele Tiere sind verletzt?
• Sind Tiere ausgebrochen, versprengt oder nicht auffindbar?*
• Tierarzt verständigen (sofort bei verletzten Tieren).
• Der Tierarzt darf vor Eintreffen des LANUK behandeln und euthanasieren (Tierschutz geht vor).
• Vor der Wundversorgung den Tierarzt bitten, eine DNA-Probe zu nehmen (ob diese anerkannt wird, ist unklar).
 

2. Meldung an LANUK
• LANUK unverzüglich per E-Mail kontaktieren: wolf_nrw@lanuv.nrw.de
• Folgende Angaben machen:
• Name, Adresse, Telefonnummer
• Datum und Uhrzeit des Fundes
• Standort der Tiere (Adresse / Koordinaten)
• Anzahl verletzter / getöteter Tiere
• Telefonischer Kontakt:
• Werktags 9:00–16:00 Uhr: Tel. 02361-305-3322
• Außerhalb der Geschäftszeiten: Tel. 0201-714488 (Bereitschaft)
 

3. Dokumentation & Sicherung
• Tiere fotografieren.
• Getötete Tiere nicht bewegen, nicht umdrehen, Bisswunden nicht berühren.
• Falls Berührung nötig: Sterile Einweghandschuhe tragen.
• Eigene Hunde von den getöteten / verletzten Tieren fernhalten!
• Zaun kontrollieren, mögliche Einstiegsstelle des Wolfs dokumentieren.
• Vorsichtig vorgehen, keine Spuren zerstören.
• Falls vorhanden und möglich: getötetes Tier mit der sauberen Ladeschaufel eines Traktors oder Hofladers vor Nachnutzung durch andere Tiere sichern!
 

4. Zusammenarbeit mit dem Wolfsberater
• Wolfsberater begleiten, Fragen stellen, sachlich und höflich bleiben.
• Nach Rissaufnahme Meldebogen sorgfältig prüfen, fehlende Angaben ansprechen.
• Bei Unklarheiten Vermerk verlangen.
• Meldebogen abfotografieren (kein Durchschlag, später nicht mehr einsehbar).
 

5. Zusätzliche Maßnahmen
• Bei vermissten Tieren:
• Jägerschaft / Kitzrettung kontaktieren (ggf. Drohneneinsatz).
• Polizei informieren.
 

6. Wichtiger Sicherheitshinweis
Bei Großtieren (z. B. Rinder, Pferde): Extreme Vorsicht! Tiere können nach Wolfsangriffen aggressiv reagieren, auch gegenüber vertrauten Personen.
Empfehlung: Mit geeignetem Fahrzeug auf die Weide fahren, um eine Rückzugsmöglichkeit zu haben.
 

Speichern Sie sich folgende die Notrufnummern griffbereit ab:
• Tierarzt
• Kitzrettung
• Jagdausübungsberechtigter
• Berechtigter zur Betäubung/Nottötung
• Polizeidienststelle
 

Liste als Download 


Stand: 01.07.2025 – Aktionsbündnis Weidetierhaltung NRW
Kontakt: abnrw@weidezone.de