Volles Haus beim RUW-Fruchtbarkeitsseminar auf Haus Düsse

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    Dr. Anke Römer, LFA für Landwirtschaft und Fischerei MV, Cord Höltje, RUW Münster, Dr. Regina Strie und Dr. Andreas Steinbeck, Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, Dr. Hugo Hauschulte, RUW Soest, Prof. Dr. Holger Martens, Veterinärphysiologie Freie Universität Berlin, Rüdiger Meyer, Prokurist, Körner GmbH und Rene Pijl, Klauenpfleger, Jever (v.l.) © Friederike Laustroer
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    Dr. Hugo Hausschulte eröffnet das Fruchtbarkeitsseminar gewohnt unterhaltsam mit ein paar Anekdoten, die zum einen zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken anregen. © Friederike Laustroer
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    Dr. Regina Strie und Dr. Andreas Steinbeck, von Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH informieren über das Thema „Klimawandel“ im Kuhstall - Auswirkungen auf Gesundheit u. Fruchtbarkeit der Kuh - © Friederike Laustroer

Am Nikolaustag versammelten sich in der festlich geschmückten Demo-Halle auf Haus Düsse 250 interessierte Zuhörer. Landwirte, Tierärzte und Vertreter aus Wirtschaft und Verwaltung folgten äußerst aufmerksam den Vorträgen von auch überregional bekannten Rednern. Die Themenauswahl mit Hitzestress, Strategien zur Verlängerung der Nutzungsdauer, neue Entwicklungen bei der Zuchtwertschätzung und Klauenerkrankungen hat offenbar viele Besucher angesprochen.

Hitzestress – Der nächste Sommer kommt bestimmt
Aufgrund der Erfahrungen im Jahrhundertsommer 2018 war auch der Vortrag von Frau Dr. Strie und Herrn Dr. Steinbeck (beide von der Firma Boehringer-Ingelheim Vetmedica GmbH
) aktueller denn je. Durch ihre Erfahrungen berichteten sie über die Auswirkungen von hohen Temperaturen über einen längeren Zeitraum. Bisher war diese Thematik in unseren Breitengraden, im Gegensatz zu vielen Regionen in Südeuropa oder auch in Nordamerika, noch nicht so sehr im Fokus. Neben den Folgen von Hitzestress wurden auch Möglichkeiten und Strategien zur Verminderung der Leistungseinbußen vorgestellt. Auf die mögliche direkte Kühlung durch Vernebelung von Wasser ist ebenso ein besonderes Augenmerk zu legen wie auf die Luftzufuhr und Entlüftung.

Lange lebe die Kuh!

Unter diesem Motto entwickelte Frau Dr. Römer von der Landesforschungsanstalt in Mecklenburg-Vorpommern eindrucksvoll sinnvolle Strategien zur Verlängerung der Nutzungsdauer. Eindrucksvoll erläuterte sie anhand eines umfangreichen Materials, dass eine Verringerung der Milchleistung nicht zum gewünschten Ziel führt. Sie hat aufgrund von Auswertungen über viele Betriebe beobachtet, dass Betriebe mit hohen Leistungen in der Regel auch eine längere Nutzungsdauer ihrer Kühe als andere Betriebe erreichen. Es gilt neben der Vermeidung von Erkrankungen vor allem die Merzung von Jungkühen zu verhindern. Die Optimierung der Kälber- und Jungrinderaufzucht sowie eine angemessene Verlängerung der freiwilligen Wartezeit sind weitere geeignete Maßnahmen.

2019 wird erneut ein Jahr der Zuchtwertschätzung
Die Ergebnisse des deutschlandweiten Projektes KuhVision ermöglichen es in 2019 neue Zuchtwerte für Gesundheitsmerkmale einzuführen. Cord Höltje berichtete über die geplanten Neuerungen für April nächsten Jahres mit der Einführung von Zuchtwerten für Mastitis, Klauengesundheit, Reproduktion, Stoffwechselstabilität und Kälberfitness. Der Wert von guter Genetik kann eindrucksvoll durch neue Auswertungen dieses Projektes und 75.000 Färsen im RUW-Gebiet dargestellt werden.

Klauenerkrankungen als Folge einer negativen Energiebilanz
Im Duett stellten Prof. Dr. Martens von der Freien Universität Berlin und Rene Pijl, praktischer Klauenpfleger aus Ostfriesland, die möglichen Folgen einer zu hohen negativen Energiebilanz der Milchkuh im frühen Laktationsstadium vor. Ihre These zur „Insulinresistenz“ wurde von den Praktikern unter den Zuhörern sehr interessiert aufgenommen. Als Empfehlung konnte eindrucksvoll eine stärkere Berücksichtigung des BCS und der Rückenspeckdicke vorgestellt werden.

Aus der Region, in der Region, für die Region
Unter diesem Motto stellte Rüdiger Meyer als verantwortlicher Betriebsleiter eines großen landwirtschaftlichen Betriebes in Thüringen mit Milchkühen einen Weg zur Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit vor. Der Betrieb Körner verbindet die Darstellung der modernen Landwirtschaft mit einer hohen Akzeptanz der Flächenbewirtschaftung und Tierhaltung in der örtlichen Umgebung.



Sie konnten leider nicht dabei sein? 
Gerne stellen wir Ihnen einige Präsentationen zur Verfügung:

Lang lebe die Kuh!!! - Strategien zur Verlängerung der Nutzungsdauer -

Neue Entwicklungen bei der ZWS - Zuchtwerte für Klauen- und Gesundheitsmerkmale -

Negative Energiebilanz und mögliche Folgen für Klauenerkrankungen - Insulinresistenz? 

Betriebsreportage: „aus der Region…in der Region…für die Region…“ - Landwirtschaft Körner, Thüringen -