Top Rinderqualität bei der Zuchtviehauktion in Fließem

Allgemeine NewsAuktionsberichte

Stabile Preise in FlieSSEm

Mit einem festen Preisniveau schloss die Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG am Donnerstag, den 8. August 2019 im Vermarktungszentrum in Fließem ab. Sehr augenscheinlich war zum wiederholten Mal, dass Kunden aus den benachbarten Beneluxländern wesentlich kaufentschlossener auftraten als die heimischen Käufer. Sie waren es auch, die durch die Bank die höheren Steigpreise bezahlten. Das zögerliche Kaufverhalten der heimischen Kundschaft wird überwiegend damit begründet, dass man aufgrund der jetzt im zweiten Jahr wiederholten Wetterkapriolen nicht weiß, wie sich der Futterstock für den Winter letztendlich gestaltet. Nach einem sehr guten ersten Schnitt und einem guten zweiten Schnitt ist auf vielen Flächen nichts mehr gewachsen, und es bleibt zu hoffen, dass der jetzt einsetzende Regen noch einen dritten Schnitt bringt bzw. halbwegs gute Maisernten eingebracht werden können.

 

Reichlich Bullen

Von den 18 verbandsanerkannten Deckbullen konnte Auktionator Mathias Mertes 14 zu einem Durchschnittspreis von 1.568 € zuschlagen. Preislich an die Spitze stellte sich ein Bulle der genau das hatte, was alle wollen: reinerbig hornlos PP, rotbunt und einen hohen Zuchtwert bei tiefer Kuhfamilie. Dies alles erfüllte SHS Bolo aus der Zucht von Thomas Schäfer aus Steiningen. Dieser gut entwickelte, dunkel gezeichnete Born P-Sohn stammt aus der Bullenmutter SHS Lucina von Apoll P. Die Mutter selbst hat noch keine abgeschlossene Laktation aber bereits in den ersten 100 Tagen knapp 4.000 kg Milch geleistet. Sie wurde sehr jung für den Embryotransfer genutzt. Sie wird mit Sicherheit in die Fußstapfen ihrer Mutter treten, der Brekem-Tochter Luckyblack, die immerhin bei fast 10.000 kg Milch satte 3,7 % Eiweiß produziert. Für diesen Bullen kamen die Gebote flott, letztendlich behielt ein Züchter aus Luxemburg die Oberhand und damit den Zuschlag bei 2.300 €. Das Präfix JOH steht für Johann Hoffmann Holsteins und ist weit über die Grenzen hinaus ein fester Begriff für allerbeste Bullen. Auch diesmal führte Johann Hoffmann einen Bullen in den Ring, wie man ihn sich kaum schöner malen kann. JOH Almo, ein Ammo-P-Sohn, hatte von der hohen Körkommission am Morgen die besten Noten des Tages bekommen und das absolut zu Recht. Dieser Bulle war mit seinen sehr harmonischen Übergängen, einer ganz festen Oberlinie und einem tadellosen Fundament nicht zu übertreffen. Doch auch die inneren Werte stimmten. Seine Mutter JOH Laika ist eine sehr bekannte, fotogene Epochal-Tochter, die mit 87 Punkten eingestuft ist. Die Großmutter, JOH Lea, ist eine exzellente Kuh mit über 100.000 kg Lebensleistung und das bei einer Höchstleistung von fast 13.000 kg Milch. Dieses tolle Gesamtpaket ließ sich ein Züchter aus dem Kreis Euskirchen nicht wegbieten und erhielt den Zuschlag bei 2.200 €. Nosbisch Holsteins: ebenfalls ein europaweit bekannter Zuchtstall. Für NH Silou fiel der Hammer bei 2.000 €. Dieser sehr große, top entwickelte Sonic-Sohn hat einen extrem hohen genomischen Zuchtwert von 145 und das bei einer Nutzungsdauer von 130. Seine Mutter, NH Milou, stammt von Battlecry und ist eine bekannte Bullenmutter. Dieser Bulle wird seinen Deckeinsatz im Westerwald-Kreis vollziehen. Zum Schluss war die Bullennachfrage mit 14 verkauften Deckbullen absolut gesättigt.      

 

Fünfmal das Präfix PM

Viele Zuchtbetriebe haben mittlerweile ein sogenanntes Präfix, Buchstaben die jeweils vor dem Namen der Tiere stehen, so dass man im Abstammungsnachweis über viele Generationen weiß wer Züchter des Tieres ist. PM steht für Peter Meutes, Rommersheim und ihm ist es, wie schon ein paarmal, gelungen eine hervorragende Kollektion von sieben Rindern aufzutreiben. Doch nicht nur das, bei der Versteigerung in Fließem standen gleich fünf Rinder aus dieser Kollektion preislich vorne. Ein ganz beachtlicher Erfolg und Beweis für die hohe züchterische Leistung von Peter Meutes aus Rommersheim. Dreimal ist der RUWSELECT-Bulle HFP Balu (Balisto x Epic) Vater dieser Top-Rinder. Balu hat mit 1.227 Töchtern in Milch einen aktuell hohen Zuchtwert von RZG 135. Gezielt angepaart hat dieser Bulle sehr viele, extrem leistungsbereite Töchter hinterlassen. Die beste der Besten war Kat.-Nr. 80, PM Kitty, eine Balu aus Ferrari x Antares mit zwei sehr gut bewerteten Müttern, die in der Höchstleistung knapp 14.000 kg Milch geleistet haben. Bei einer Tagesleistung von 40 kg Milch, einer eigenen Einstufung von 84 Punkten und einem gRZG von 132 passte bei dieser Holsteinfärse einfach alles zusammen. Hinzu kamen ihr enormer Rahmen, ihre Ausstrahlung und ihre fehlerfreie Bewegung. Dies war dem Käufer aus Belgien 2.200 € wert. Nachfolgende Rinder erlösten allesamt 2.100 € im Zuschlag. Hierunter zwei weitere Balu-Töchter, zum einen aus einer Key-Mutter und Zelgadis-Großmutter und zum anderen aus der Abstammung PerfectAik x Niagra. Beide Rinder entsprachen allen Wünschen eines jeden Käufers. Sehr auffällig war auch PM Frieda. Diese Justice-Tochter hat mit 86 Punkten bei der Folmar-Mutter und 85 Punkte bei der Titanic-Großmutter einen tollen Stammbaum und das bei einer kolossalen Eigenleistung von aktuell fast 50 kg Milch. Die letzte in diesem Fünfer-Reigen ist eine Sixpack-Tochter, PM Alana, mit einer 87 Punkte Jordan-Mutter. Dieses extrem milchtypische Rind hat mit 23 Monaten gekalbt und bereits eine Einsatzleistung von über 40 kg Milch. Glückwunsch der Zuchtstätte Meutes zu diesem herausragenden Ereignis. Eine große Besonderheit ist hier noch zu nennen, dass alle genannten Tiere von einem Züchter aus Belgien ersteigert wurden. Nicht unerwähnt sei noch die Kat.-Nr. 52 von einem weiteren starken Auktionsbeschicker, Stefan Struben aus Dahlem. Seine sehr elegante MatisseRed-Tochter wechselte für 2.000 € in einen Züchterstall in den Kreis Oberberg.        

 

Die nächste Zuchtviehversteigerung in Fließem findet am Donnerstag, den 12. September 2019, statt. Anmeldeschluss hierfür ist Montag, 26. August 2019. Transportmöglichkeiten in alle Regionen, gewissenhafte Erfüllung von Kaufaufträgen, Kataloge und nähere Informationen erhalten Sie bei der Rinder-Union West eG, Hamerter Berg 1, 54636 Fließem, Tel. 06569 9690-0, Fax 9690-99. E-Mail: HReifer(at)ruweg.de / www.ruweg.de.

Der Artikel wurde geschrieben von: