Eingebettet in die Wendsche Kärmetze fand am 20. August 2024 die traditionelle Tierschau in Wenden statt. Der Wettergott meinte es gut mit den Beschickern und Besuchern, so dass die Veranstaltung bei herrlichem Sommerwetter zu einem rundum gelungenen Fest wurde, das nur durch die aktuelle Blauzungensituation getrübt wurde, die zu größeren Ausfällen bei den ausgestellten Rindern führte. Ein großes Lob an die Aussteller, die es sich trotz der zum Teil schwierigen betrieblichen Situationen nicht nehmen ließen und ihre besten Kühe und Rinder in Wenden präsentierten. Zum Schaubeginn begrüßte Ringsprecher Hubertus Droste alle Anwesenden und wünschte Preisrichter Michael Lang aus Trauchgau viel Erfolg und ein gutes Auge bei seiner nicht immer leichten Aufgabe.
Die Färsenklasse eröffnet den Wettbewerb
Den Auftakt im Richtwettbewerb machte die Färsenklasse. Hier setzte sich die sehr harmonische Thoreau-Tochter Merlina aus der Zucht von Markus Lütticke aus Drolshagen an die Spitze und beeindruckte durch eine feste Oberlinie und ein hoch aufgehangenes Euter mit schöner Textur und ausgeprägtem Zentralband. Sie verwies die ebenfalls sehr korrekte und fundamentstarke Havano PP-Tochter Fantasie aus der Zucht von Iris Böhl aus Erndtebrück auf den 1b-Platz und sicherte sich den Titel als Siegerkuh jung.
Mittlere Kuhklasse stark vertreten
In der mittleren Kuhklasse mit zwei und drei Abkalbungen wurde in drei Ringen gerichtet. Im ersten Entscheid war es die mittelrahmige ATop-Red-Tochter Tina aus der Zucht von Georg Geuecke aus Attendorn, die sich mit Vorzügen im Euter und ihren klaren Fundamenten vor der kapitalen Andy-Red-Tochter Black Out aus dem Bestand von Markus Lütticke aus Drolshagen den Klassensieg sicherte. Im zweiten Richtentscheid setzte sich die mit viel Harmonie ausgestattete Mirand PP-Tochter Bounty aus dem Zuchtbetrieb von Thomas Wiethege aus Halver aufgrund der beeindruckenden Hintereuterbreite und der hervorragenden Strichplatzierung gegen die Konkurrentinnen durch und wurde zur Klassensiegerin gekürt. Den 1b-Preis sicherte sich wiederum Markus Lütticke aus Drolshagen mit seiner tadellosen Boy Red PP-Tochter Mona. Bei den dreikalbigen Kühen beeindruckte die Solito Red-Tochter Give me Luck aus der Zucht von Matthias Zielenbach aus Wenden den Preisrichter mit viel Breite und Stärke und einem schön ausbalancierten Euter und wurde zur Klassensiegerin, vor der feinzelligen Board-Tochter Ida aus der Zucht von Iris Böhl aus Erndtebrück, die mit einem erstklassigen Fundament punktete. Zur „Siegerkuh mittel“ wurde die Mirand PP-Tochter Bounty aus dem Bestand von Thomas Wiethege vor der ATop-Red-Tochter Tina aus der Zucht von Georg Geuecke gekürt.
Auch ältere Kühe überzeugen mit Frische und Stärke
Zum Abschluss der Einzelklassen im Holsteinwettbewerb kamen die „alten Kuhklassen“ in den Ring. Im ersten Durchgang war es die Malki-Tochter Sunrise aus der Zucht von Matthias Lütticke aus Drolshagen, die sich mit dem besten Fundament und Euter gegen die Konkurrentinnen durchsetzen konnte. Ihr folgte die kapitale Diamondback-Tochter Adelia aus der Zucht der Voß-Burbecke GbR aus Lennestadt auf dem 1b-Platz. Den zweiten Durchgang entschied die die Lonar-Tochter Brendy aus der Zucht von Iris Böhl aus Erndtebrück für sich. Sie war die mit deutlichem Abstand älteste Holsteinkuh der Schau und präsentierte sich trotz ihrer neun Abkalbungen mit einer enormen Frische und Stärke. Sie verwies die MVP-Tochter Rieke aus dem Betrieb von Markus Lütticke auf den zweiten Rang. Den Titel „Siegerkuh alt“ sicherte sich aber dennoch die sehr harmonische Malki-Tochter Sunrise vor der Lonar-Tochter Brendy.
Rassenvielfalt
In der Rasse Braunvieh lief die Dairystar-Tochter Ally ohne Konkurrenz und wurde von der Braunviehkönigin aus Baden-Württemberg zur Siegerkuh der Rasse gekürt. Deutlich mehr Konkurrenz gab es dafür bei den Jerseykühen. Hier setzte sich die Lolalala-Tochter RZB L Belle aus dem Bestand von Matthias Zielenbach aus Wenden mit ihren Topfundamenten und ihrem Traumeuter gegen die Oliver-P-Tochter Olivia aus dem Betrieb von Iris Böhl aus Erndtebrück durch. Den Entscheid bei den Rotviehkühe gewann die Nougat-Tochter Flanna aus der Zucht von Bernd Henk aus Bad Berleburg mit Vorzügen im Euter und der Strichplatzierung vor der Redbull-P-Tochter Reni aus der Zucht von Jürgen Grebe aus Netphen.
Starke Züchtersammlungen
Die Einzelzüchtersammlungen wurden von den schwarzgezeichneten und euterstarken Kühen aus dem Zuchtbetrieb von Markus Lütticke aus Drolshagen dominiert, die trotz ihres unterschiedlichen Alters eine extreme Harmonie ausstrahlten und das Zuchtziel des Betriebes klar widerspiegelten. Weitere starke Züchtersammlungen wurden von Iris Böhl aus Erndtebrück und der Voß-Burbecke GbR aus Lennestadt vorgestellt. Bei den Kreiszüchtersammlungen hatten die Kühe aus dem Kreis Olpe die Nase vorn und setzten sich gegen die vielfältige Konkurrenz aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein durch, der gleich mit Kühen aus drei verschiedenen Rassen angetreten war.
Kurzer Exkurs vorm Jungzüchterwettbewerb
Es folgte eine kurze Rassedemonstration mit Tieren der Rassen Limosin und Zwerg-Zebus, bevor sich die Jungzüchterinnen und Jungzüchter mit ihren Kälbern zum Vorführwettbewerb im Ring einfanden. Hier war es der Baden-Württembergischen Braunviehkönigin Isabell Ailmendinger eine besondere Ehre die Vorführleistungen zu kommentieren, bevor die eifrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Pokale entgegennehmen konnten.
Miss Wenden 2024
Den Abschluss und Höhepunkt des Tierschaufestes in Wenden bildete die Wahl der „Miss Wenden 2024“. Hierzu ließ der Preisrichter Michael Lang alle Siegerkühe nochmals im Ring aufstellen und bedankte sich bei den Züchtern für die tolle Vorbereitung der Tiere. Seine Wahl fiel zu Gunsten der Jersey Siegerkuh, der Lolalala-Tochter RZB L Belle aus, die für ihn die kompletteste Kuh des Tages mit einem exzellenten Fundament und einem Traumeuter war.