Die Rinder-Union West trauert um ihren langjährigen ET- und Stationstierarzt Dr. Albert Görlach der am 08.02.2024 im Alter von 86 Jahren in seiner Heimat Thüringen verstorben ist.
Angefangen hat seine berufliche Laufbahn1956 als Besamungstechniker in Thüringen. Nach Flucht in den Westen qualifizierte er sich bis zum Fachtierarzt für Zuchthygiene und Besamung weiter. Während seiner Tätigkeit bei der Spermex, einer süddeutschen Sperma-Exportorganisation, knüpfte er zahlreiche Auslandskontakte in aller Welt. Bei der sich anschließenden Tätigkeit im Besamungsverein Neustadt/Aisch war er maßgeblich an der Einführung des Embryotransfers in Deutschland und beim Export dieser damals völlig neuen Technologie in alle Welt beteiligt. Schon in dieser Zeit führte er mit seinem Team des Öfteren große ET-Programme im Rheinland durch. 1986 verlegte Dr. Görlach seinen Arbeitsschwerpunkt vollständig zur damaligen Zucht- und Besamungsgenossenschaft Rheinland (ZBR). Dort baute er zunächst den Embryotransfer auf, bevor er von 1989 bis 1999 die Leitung der Besamungsstationen in Kleve und Lindlar übernahm. Nach seinem offiziellen Eintritt in den Ruhestand führte er noch einige Jahre im Auftrag der RUW den Embryotransfer im Rheinland durch.
Dr. Görlach war ein Vollblutpraktiker und Pionier der Biotechnik in der Besamungszucht. Embryoteilung, Geschlechtsbestimmung an Embryonen und an Sperma, In-Vitro-Fertilisation, sind nur einige assoziierte Biotechniken, die er frühzeitig vorangetrieben hat. Die Förderung der praxisorientierten Forschung und des wissenschaftlichen Nachwuchses war ihm immer ein besonderes Anliegen. So entstanden unter seiner Anleitung zahlreiche Diplom- und Dr.-Arbeiten. Sein Tatendrang war ungebremst. So war er auch international ein gefragter und geschätzter Experte im Bereich Besamung und Biotechnik. Dabei hat er durch seine ihm eigene unkomplizierte, gewinnende und zupackende Art bei Landwirten, Mitarbeitern und Kollegen höchste Anerkennung und Beliebtheit erlangt.
Wir haben Albert Görlach viel zu verdanken und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner ganzen Familie und im Speziellen seiner Frau Ingrid, die bei allen ET-Programmen und Reisen stets an seiner Seite war.