Stabile Nachfrage trotz schwacher Milchpreise

Auktionsberichte

Rotbunte Bullen waren gefragt

Nach der Verbandsanerkennung standen 38 Bullen zum Verkauf bereit. Die Qualitäten differierten durchaus stärker, was sich im Steigpreis und den Absatzmöglichkeiten widerspiegelte. Der Durchschnittspreis reduzierte sich bei einem nachfrage- wie qualitätsbedingten Überstand von 8 Bullen auf insgesamt 1.470 €, wobei die rotbunten Deckbullen deutlich besser abschnitten. Die 17 rotbunten Bullen wurden bis auf einen Bullen zu einem Durchschnittspreis von 1.581 € abgesetzt. Daher verwundert es auch nicht weiter, dass unter den sechs teuersten Bullen fünf Rotbunte zu verzeichnen waren. Den Tageshöchstpreis am Bullenmarkt und des Auktionstages erzielte Thomas Wiethege aus Halver mit WIT Colgo, einem natürlich hornlosen COLOUR P-Sohn gezogen aus dem Kuhstamm von WIT Gänseblume EX 92, die auf deutscher wie europäischer Schaubühne schon mehrfach für ihre Erfolge ausgezeichnet wurde. Alles in Kombination mit einer enormen Leistungsbereitschaft bei Mutter WIT Godela und Großmutter WIT Gänseblume und einem tadellosen Bild des Bullen selbst ließen den Steigpreis bis auf 2.600 € für den letztlich erfolgreichen Käufer aus dem Kreis Kleve ansteigen. Den preislich zweiten Rang sicherte sich der ELSPE-Sohn Elmasni aus dem Bestand von Berthold Brügge aus Tecklenburg. 1.900 € investierte ein Züchter aus dem Kreis Warendorf in diesen korrekten jungen Bullen. Für 1.800 € folgte Catch Me, ein weiterer hornloser Bulle und ein weiterer COLOUR P-Sohn. Er stammte aus der Zucht von Wilhelm van Heek aus Kleve und wurde einem Käufer aus dem Westerwald zugeschlagen. Drei weitere Bullen erzielten 1.700 € im Zuschlag. Darunter ein junger Lacoste-Sohn aus der Zucht von Norbert Havelt aus Milte, ein hornloser Kanu P-Sohn aus dem Bestand von Thomas Langenberg aus Bocholt sowie der einzige schwarzbunte Bulle des Spitzensextettes, ein EPOCHAL-Sohn aus der Zucht der Wiewer-Rellmann GbR aus Drensteinfurt, der mit allerbesten Fundamentmerkmalen zu überzeugen wusste.

 

 

DEKADE-Tochter in der Preisspitze

Auch am Färsenmarkt war es der Tag der rotbunten Rinder. Unter den fünf teuersten Katalognummern war wiederum nur eine Schwarzbunte. Teuerste Färse des Tages war eine tiefrote DEKADE-Tochter aus der Zucht von Rudi van Hal aus Isselburg. Diese junge Färse ließ wenig bis gar keine Wünsche offen: Ein tadeloses Exterieur mit parallelgestelltem Hinterbein sowie ein hoch und fest aufgehangenes Euter mit einem stark ausgeprägten Hintereuter und Zentralband. Das Ganze gepaart mit einer Einsatzleistung von gut 40 kg Milch waren Gründe genug für einen Züchter aus dem Kreis Minden-Lübbecke, sich diese Ausnahmefärse zum Spitzenpreis von 2.300 € zu sichern. Aus dem Bestand von Achim Grötemeier aus Stemwede stammte die zweitteuerste Färse und gleichzeitig teuerste schwarzbunte Färse des Tages, eine Meridian-Tochter, die ebenfalls mit einem klasse Exterieur und höchster Leistungsbereitschaft beeindrucken konnte. Ein Züchter aus dem Märkischen Kreis ersteigerte diese Topfärse zum Hammerpreis von 2.000 €. Dicht auf folgte mit einem Steigpreis von 1.950 € eine hervorragende JULANDY-Tochter aus der Zucht von Gregor Laukamp aus Rosendahl. Sie überzeugte mit Stärke und Kapazität und einem schön ausbalancierten Euter und wurde am Abend Richtung Italien verladen. Das Quintett der Spitzenfärsen rundeten zwei weitere rotbunte Färsen zum Steigpreis von 1.900 € ab. Eine TABLEAU-Tochter aus dem Bestand von Hermann-Josef Olbing aus Raesfeld und eine Laron P-Tochter aus der Zucht von Rudi van Hal. Der Durchschnittspreis für die 225 verkauften Färsen pendelte sich bei ordentlichen 1.472 € ein. Neben den allseits bekannten Einflussfaktoren auf den Steigpreis ist sicherlich die durchwachsene Qaulität der aufgetriebenen Rinder anzuführen. Korrekte und leistungsbereite Färsen

Erzielten schnell ansprechende Preise, während Tiere mit Ansagen und kleineren Mängeln nur unter Preiszugeständnissen abzusetzen waren.

 

Kälbermarkt

Am Zuchtkälbermarkt standen knapp 40 Tiere zum Verkauf, die bis auf einige wenige Kälber zum Durchschnittspreis von 289 € an neue Besitzer vermittelt werden konnten. Den Spitzenpreis am Kälbermarkt mit einem Steigpreis von 420 € teilten sich eine Picobello-Tochter aus der Zucht von Alexander Schulte aus Ense und eine TABLEAU-Tochter aus der Niemeyer & Meier GbR aus Preußisch Oldendorf. Die Kälber wechselten in die Kreise Steinfurt und Wesel. Zum Preis von 400 € war Alexander Schulte ein weiteres Mal mit einer RADON-Tochter erfolgreich, die einem Käufer aus dem Kreis Ruhr-Lippe zugeschlagen wurde. Stephan Opgenoorth aus Kevelaer erzielte den gleichen Steigpreis mit einer DEVELOP-Tochter, die in den Kreis Wesel verladen wurde. Den preislichen dritten Rang teilten sich drei weitere Kälber zum Steigpreis von 350 €. Darunter eine Morello-Tochter und eine hornlose Sake P-Tochter aus der Zucht von Stephan Opgenoorth sowie eine Global-Tochter aus dem Zuchtbetrieb von Alexander Schulte.

 

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm, findet am Dienstag, den 03. November 2015 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen auf der Internetseite unter www.ruweg.de zum Download bereit.

 

Preisspiegel

 

 

 

Angebot

 

Verkauft

 

von - bis

 

Ø

 

Diff.

 

Bullen

38

30

950 - 2.600

1.470

-133

 

Kühe

10

9

950 - 1.800

1.333

-17

 

Rinder

233

225

1.000 - 2.300

1.472

 -207

 

Kälber

39

36

200 - 420

289

-102

 

Klemens Oechtering