RUW zieht positive Bilanz

Allgemeine News

Das näher rückende Ende des Milchquotensystems sowie die im Laufe des Jahres 2013 angestiegenen Milchpreise haben zu einem deutlichen Wachstum des Milchkuhbestandes in Deutschland geführt. Dieses Wachstum, welches ein gutes Fundament zu unseren Dienstleistungen darstellt sowie die nach wie vor gute Konkurrenzfähigkeit der RUW begründen den positiven Jahresabschluss. Er untermauert ein hohes Maß an Wettbewerbsfähigkeit der angebotenen Dienstleistungen und Zuchtprodukte sowie des gestiegenen Marktanteils der RUW insbesondere bei den eigenen Mitgliedern.   Die positiven Rahmenbedingungen begünstigten das Jahresergebnis im zurückliegenden Geschäftsjahr und führten zu einer erneuten Umsatzausweitung in den Geschäftsbereichen Besamung (+3,7 %), Vermarktung (+3,1 %) und Zucht (+3,3 %). Damit verbunden war eine Erhöhung des Gesamtumsatzes um 1,9 Mio. € auf knapp 60 Mio. €. Aufgrund der guten Wertschöpfung im Geschäftsbereich Besamung ist für das Geschäftsjahr 2012/13 wiederum eine beachtliche Warenrückvergütung beschlossen und in der Bilanz eingestellt worden. Mit 2,85 Mio. € liegt sie um 685 T€ höher als im Vorjahr.   Besamung Die stabil hohen Viehbestandszahlen bildeten eine gute Basis für weiter steigende Besamungszahlen. Insgesamt wuchs der Besamungsbereich um 7 244 Erstbesamungen bzw. 1,7 % auf 436.839 und damit fast doppelt so stark wie im Vorjahr. Somit konnten bereits zum sechsten Mal in Folge steigende Besamungszahlen ausgewiesen werden. Die Gesamtbesamungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um rund  13.800 Stück auf insgesamt knapp 815.000 Stück. Die Umsatzerlöse im traditionellen Besamungsgeschäft konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/13 noch einmal deutlich um 711 T€ auf insgesamt 21,4 Mio. € zulegen. Treibende Kräfte waren nicht nur die durchgeführten Rabattaktionen mit deutlich reduzierten Spermapreisen sondern auch die Angebote im Rahmen der EuroTier. Diesbezüglich sind den RUW-Mitgliedern neben der zurückgestellten Warenrückvergütung bereits Preisnachlässe von über 1,3 Mio. € gewährt worden.   Vermarktung Nachdem der Schmallenberg-Virus in der Tiervermarktung im Vorjahr für einen gehörigen Dämpfer gesorgt hat, gestaltete sich die Vermarktung von Zucht- und Nutzvieh im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/13 wieder erfreulich. Mit insgesamt rund 47.900 verkauften Tieren lag der Mengenumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 % höher. Während die Vermarktung von Zuchttieren im Rahmen der RUW-Auktionen in 2012/13 mit 9,5 % Steigerung wieder auf dem Vormarsch war, konnte demgegenüber die Zahl der umgesetzten Zuchttiere in Drittländern und insbesondere innerhalb Deutschlands nicht ausgeweitet werden. Daher haben die Verkaufszahlen beim Zuchtvieh um 2,6 % auf insgesamt 22.645 Stück im Geschäftsjahr 2012/13 nur leicht zugenommen. Die Stückzahlen beim Nutzvieh entwickelten sich demgegenüber in 2012/13 erfreulich, sie lagen mit 25.238 Tieren um 8,3 % höher als im Vorjahr. Speziell bei den Nutzviehauktionen wurde mit einem Plus von 26,9 % und gestiegenen Auftriebszahlen an beiden Auktionsplätzen das beste Mengenergebnis seit 10 Jahren erzielt. Die gestiegenen Tierzahlen führten ebenfalls zu höheren Umsätzen beim Zuchtvieh- und Nutzviehverkauf. Der Gesamtumsatz in der Tiervermarktung konnte um 3,3 % auf 34,5 Mio. € in 2012/13 ausgeweitet werden.   Zucht Das starke Wachstum der Herdbuchbetriebe und damit auch des Herdbuchkuhbestandes der RUW geht unvermindert weiter. Noch nie hat es in den Mitgliedsbetrieben der RUW eine derart große Zahl an Herdbuchkühen gegeben. Mit einem Zuwachs von 2,9 % bzw. 8.764 Herdbuchkühen vergrößerte sich die Herdbuchpopulation noch einmal deutlich auf 308.148 Kühe. Die RUW hat auch im abgelaufenen Geschäftsjahr ein sehr intensives Zuchtprogramm betrieben, um den Mitgliedern möglichst hochwertige eigene Genetik zu günstigen Preisen anbieten zu können. Die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Zucht waren mit 1,5 Mio. € gegenüber dem Vorjahr leicht steigend (+ 3,3 %). Die Einnahmen in diesem Bereich betreffen im Wesentlichen mit 1,3 Mio. € die Herdbuchbeiträge.
Ehrenamt Im Aufsichtsrat gab es keine personellen Veränderungen. In ihrem Amt bestätigt wurden die Aufsichtsratsmitglieder Karl-Heinz Arden, Wesel, Hermann Josef Bonhoff, Raesfeld, Heinrich Lölfer, Steinfurt, Peter Meutes, Rommersheim, Josef Sander jun., Delbrück und Rainer Thoenes, Kalkar
Antibiotikaeinsatz Einen gelungenen und kurzweiligen Abschluss bildete der Gastreferent Prof. Dr. Manfred Kietzmann, Universitätsprofessor im Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Er referierte über den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung und zeigte die Risiken auf, die sich durch die intensive Behandlung mit Antibiotika ergeben können. Vor allem die anwachsende Resistenzbildung der Bakterien kann die Behandlung erkrankter Organismen deutlich erschweren. Prof. Dr. Kietzmann veranschaulichte, dass diese Zunahme an Resistenzen mehr denn je einen sinn- und maßvollen Einsatz von Antibiotika fordert. Resistenzprüfungen werden in diesem Zusammenhang zwingend notwendig, um eine zielführende und erfolgreiche Behandlung zu realisieren. Er wies darauf hin, dass die vorhandenen Antibiotika-Leitlinien zukünftig einen deutlich verbindlicheren Charakter erhalten sollen.   Die nächste Vertreterversammlung der RUW findet am 19. März 2015 statt.