RUW weiterhin erfolgreich

Allgemeine News

Die Rahmenbedingungen, unter denen die RUW ihre züchterischen Dienstleistungen erbringen konnten, waren einerseits geprägt durch die deutlich unter Druck stehenden Milchpreise, die in Verbindung mit zum Teil stark gestiegenen Betriebskosten die Wirtschaftlichkeit der RUW-Mitgliedsbetriebe negativ beeinflusst haben. Andererseits bildeten die weiter wachsenden Milchviehbestände eine gute Grundlage dafür, dass mengenmäßig die Besamung weiter ansteigen konnte.   Trotz der Belastungen beim Rinderexport durch das Auftreten des sogenannten Schmallenbergvirus kann die RUW auf ein nahezu stabiles Ergebnis zurückblicken. Die erneuten Umsatzausweitungen in den Geschäftsbereichen Besamung (+5,2 %) und Zucht (+2,6 %) konnten die rückläufigen Erlöse in der Tiervermarktung von 5,7 % jedoch nicht in vollem Umfang kompensieren. Der Gesamtumsatz verlief daher mit knapp 58 Mio. € oder -1,4 % leicht rückläufig. Aufgrund der Ertragsentwicklung ist für das Geschäftsjahr 2011/12 wiederum eine nennenswerte Warenrückvergütung in Höhe von 2,2 Mio. € in der Bilanz eingestellt worden, die allerdings um 515 T€ niedriger liegt als im Vorjahr.   Besamung Die Anzahl der Erstbesamungen erhöhte sich von 422 969 im Vorjahr auf 426 447 im Geschäftsjahr 2011/12. Mit einem Plus von 0,7 % oder 3 148 Erstbesamungen kann nun schon zum fünften Mal in Folge eine positive mengenmäßige Entwicklung gemessen an der Erstbesamungszahl ausgewiesen werden. Eine größere Zahl an Erstbesamungen wurde letztmalig im Geschäftsjahr 2004/05 – also vor 8 Jahren – erreicht. Stärker noch als die Zahl der Erstbesamungen stieg die Zahl der Gesamtbesamungen, nämlich um insgesamt 36 038 Besamungen oder 4,7 % auf 800 907 Gesamtbesamungen an. Mehr als 800 000 Gesamtbesamungen wurden letztmalig im Geschäftsjahr 1999/2000 gezählt. Die Umsatzerlöse im traditionellen Besamungsgeschäft konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011/12 noch einmal deutlich um 1,0 Mio. € auf den Rekordwert von insgesamt 20,7 Mio. € zulegen. Dies ist insbesondere auf die durchgeführten Rabattaktionen für Sperma hochwertiger Vererber aus dem RUW-Zuchtprogramm in Höhe von knapp 1,2 Mio. € zurückzuführen.
Vermarktung Durch das Auftreten und die Verbreitung des sogenannten Schmallenbergvirus konnte die erfolgreiche Entwicklung in der Tiervermarktung während der letzten Geschäftsjahre im Geschäftsjahr 2011/12 nicht fortgesetzt werden. Mit insgesamt rund 45 400 verkauften Tieren lag der Mengenumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 % niedriger. Während die Nachfrage nach und die Vermarktung von Zuchttieren im RUW-Zuchtgebiet in 2011/12 nochmals um 7,0 % zugenommen hat, ist dem gegenüber die Zahl der umgesetzten Zuchttiere innerhalb Deutschlands und insbesondere in Drittländern spürbar um 21,9 % zurück gegangen. Damit haben die Verkaufszahlen beim Zuchtvieh um 10,0 % auf insgesamt 22 077 Stück im Geschäftsjahr 2011/12 stark abgenommen. Die Stückzahlen beim Nutzvieh entwickelten sich in 2011/12 erfreulich, sie lagen mit 23 312 Tieren um 3,2 % höher als im Vorjahr. Durch die Auswirkungen der Schmallenbergrestriktionen und die damit verbundenen Exportrückgänge gestalteten sich die Umsatzerlöse beim Zuchtvieh um 8,9 % rückläufig. Die erfreuliche Umsatzerlösentwicklung beim Nutzvieh um plus 15,4 % konnte den Erlösrückgang beim Zuchtvieh nicht kompensieren. Der Gesamtumsatz im Vermarktungssegment reduzierte sich von 35,5 Mio. € im Vorjahr auf 33,5 Mio. € in 2011/12.
Zucht Das starke Wachstum der Herdbuchbetriebe und damit auch des Herdbuchkuhbestandes der RUW hat angehalten. Mit einem Zuwachs von weiteren 6 668 Herdbuchkühen (+2,3 %) werden nun fast 300 000 Herdbuchkühe in den Mitgliedsbetrieben der RUW gehalten. Die RUW hat auch im abgelaufenen Geschäftsjahr ein sehr intensives Zuchtprogramm betrieben, um den Mitgliedern möglichst hochwertige eigene Genetik zu günstigen Preisen anbieten zu können. Die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Zucht waren mit 1,5 Mio. € gegenüber dem Vorjahr leicht steigend (+ 2,6 %). Die Einnahmen in diesem Bereich betreffen im Wesentlichen mit 1,28 Mio. € die Herdbuchbeiträge.   Ehrenamt Im Aufsichtsrat gab es keine personellen Veränderungen. In ihrem Amt bestätigt wurden die Aufsichtsratsmitglieder Alfred Bormann, Biesdorf, Arndt-Chrisoph Hantsche, Blomberg, Frank Königs, Stadtkyll und Hermann-Josef Olbing, Borken.   Zwischen Labor und Landwirtschaft Einen gelungenen und kurzweiligen Abschluss bildete die Gastreferentin Dr. Bianca Lind. Sie ist die Geschäftsführerin des Förderverins Biotechnologieforschung e. V. (FBF) in Bonn und referierte über die vielfältigen Aufgaben des FBF. Neben der genomischen Selektion, die der FBF wissenschaftlich überprüft und weiterentwickelt, stellte sie mit einem Forschungsprojekt zur männlichen und weiblichen Fruchtbarkeit einen weiteren Arbeitsbereich des FBF vor. Abschließend erläuterte Frau Dr. Lind, dass der FBF Tierzucht-Patente aus Sicht der Landwirte überwacht und überprüft.   Die nächste Vertreterversammlung der RUW findet am 20. März 2014 statt.