Rekordbeteiligung bei der Fortbildungsveranstaltung in Fließem

Allgemeine News

Doch mit rund 170 Teilnehmern war das Interesse noch nie so groß. Die Themenauswahl und die Referenten weckten das Interesse, und schnell wurde deutlich, dass die Anmeldungen die Kapazitäten der Lokalität „Zum Sprungraum“ weit übersteigen würden. So musste kurzerhand eine Lösung her, und der schöne neue Auktionsring bot sich hierfür geradezu an.

 

Lang lebe die Kuh!

Unter diesem Motto entwickelte Frau Dr. Ariane Boldt von der Landesforschungsanstalt in Mecklenburg-Vorpommern eindrucksvoll sinnvolle Strategien zur Verlängerung der Nutzungsdauer. Eindrucksvoll erläuterte sie anhand eines umfangreichen Materials, dass eine Verringerung der Milchleistung nicht zum gewünschten Ziel führt. Sie hat aufgrund von Auswertungen über viele Betriebe beobachtet, dass Betriebe mit hohen Leistungen in der Regel auch eine längere Nutzungsdauer ihrer Kühe als andere Betriebe erreichen. Es gilt neben der Vermeidung von Erkrankungen vor allem die Merzung von Jungkühen zu verhindern. Die Optimierung der Kälber- und Jungrinderaufzucht sowie eine angemessene Verlängerung der freiwilligen Wartezeit sind weitere geeignete Maßnahmen.

Mortellaro & Co. – 5-Punkte-Plan zur Bekämpfung

Frau Dr. Andrea Fiedler von der Praxisgemeinschaft für Klauengesundheit, München, ist bundesweit die bekannte Kapazität zum Thema Klauengesundheit. Bei ihrem Vortrag „Dermatitis digitalis – 5-Punkte-Plan zur Kontrolle der Mortellaroschen Krankheit“ zeigte sie dem hochinteressierten Auditorium wie man durch konsequentes Handeln der Krankheit Einhalt gebieten kann. Die 5 Punkte sind: -Externe Biosicherheit, -Interne Biosicherheit, -Frühe Erkennung, Dokumentation und Einzeltierbehandlung, -Verminderung der Bakterienmenge auf den Klauen, -Ziele festlegen und den Erfolg überwachen. Bei ihrem lebhaften Vortrag nahm sie die Zuhörer mit, suchte das Gespräch und konnte im Anschluss sehr viele Fragen beantworten. In ihrem Vortrag referierte sie auch zum neuen Zuchtwert DD Control / DD Premium.

Kälberaufzucht 3.0 – Damit den Kälbern die Luft nicht ausgeht

Im kurzweiligen Wechsel präsentierten Tatjana Andres und Dr. Andreas Steinbeck, beide von Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, zum gesunden Respirationsapparat der Kälber. Mit vielen praxisnahen Bildern und Empfehlungen, sowohl für den Tierhalter als auch für den Tierarzt, kam das Thema sehr gut an. Durch eine Optimierung der Haltung, Reinigung und Desinfektion mit zusätzlich bestmöglicher Einhaltung aller Maßnahmen zur Biosicherheit hat der Landwirt den größten Einfluss auf die Gesunderhaltung der Kälber. Die Möglichkeiten eines Impfschutzes und die Behandlung im Krankheitsfall durch den Tierarzt wurden ebenfalls anschaulich präsentiert.

Maximaler Zuchtfortschritt durch konsequentes Management

Ein absolutes Highlight bei diesen Fortbildungsveranstaltungen ist immer wieder die Präsentation eines landwirtschaftlichen Betriebes durch die Betriebsleiter selbst. Mit Spannung erwartet wurde daher, sowohl von den Landwirten als auch von den Tierärzten und Beratern, das Referat von der Tierärztin Marianne Lis-Vaessen und ihrem Ehemann Christian Lis aus Wincrange, Luxemburg. Lis Lek Holsteins, dieser Zuchtbetrieb ist weit über die Grenzen Luxemburgs hinaus bekannt. Mehrere Bullen mit dem Präfix „Lis“ stehen auf deutschen Besamungsstationen. Bei der RUW ist dies Lomo, ein top Mortellaro-Resistenz-Verbesserer, mit extrem hoher Leistung bei einer sehr guten Nutzungsdauer. Mit einem ausgefeilten Management für jedes Detail zeichnet sich dieser Betrieb, bei einer Leistung jenseits der 11.500 kg bei 240 Kühen aus. Der Name Vaessen steht für Embryotransfer! Bei Lis Lek Holsteins werden sehr viele ETs im Betrieb durchgeführt. Klar, wenn die Tierärztin als Frau des Betriebsleiters vor Ort ist.

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