Reinerbig hornloser Deckbulle für 4.500 € zugeschlagen

Auktionsberichte

Premiere am Deckbullenmarkt

Erstmals standen in Hamm zwei reinerbig hornlose Deckbullen im Angebot. Eine Premiere am Deckbullenmarkt, die den Stand und Fortgang der Hornloszucht im RUW-Gebiet eindrucksvoll wiederspiegelt und für die Spitzenpreise sorgte. Mit dem Hammerschlag bei 4.500 € erzielte der Kanu P-Sohn Kaiser den Tageshöchstpreis. Begleitet von anhaltendem Applaus verließ er nach dem Zuschlag mit seinem stolzen Verkäufer Norbert Havelt aus Warendorf den Auktionsring. Reinerbig hornlos, dazu noch ein interessantes Pedigree mit einem leistungsstarken Kuhstamm und ein eigener genomischer Zuchtwert von gRZG 131 waren die ausschlaggebenden Gründe für den hessischen Kunden, sich diesen besonderen Bullen zu sichern. Ihm folgte mit einem Preis von 3.000 € der zweite homozygot hornlose Bulle, der Earnhardt P-Sohn Earnstep aus dem Bestand von Monika Tönnissen-Thiel aus Everswinkel. Earnstep wird in seinem neuen Heimatstall in Schleswig-Holstein für eine spürbare Arbeitserleichterung in seinem Segment sorgen, da 100 % seiner Nachkommen natürlich hornlos sind. Den preislich dritten Rang sicherte sich ein Jotan-Sohn aus der Zucht von Bernhard de Baey aus Hamminkeln, der mütterlicherseits auf die bekannte Europaschaukuh Alster EX 90 zurückgeht. Ein Züchter aus dem Kreis Coesfeld investierte 2.500 € in diesen hervorragend entwickelten Bullen. Dicht auf folgte mit einem Steigpreis von 2.400 € der nächste hornlose Bulle, ein Copper P-Sohn aus Zucht von Frank Osterhaus aus Lengerich, der in den Rhein-Sieg-Kreis verkauft wurde. Insgesamt 11 Bullen erreichten Steigpreis von 2.000 € und darüber. Der durchschnittliche Steigpreis erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat auf 1.685 € deutlich.

 

Spitzenpreis von 3.500 € am Färsenmarkt

Die Erwartungshaltung am Färsenmarkt war hoch, da mit dem Auslaufen der Milchquotenregelung zum Monatsbeginn die staatlichen Beschränkungen in der Liefermenge weggefallen waren. Die knapp 260 aufgetriebenen Färsen konnten qualitativ allerdings nicht an das gute Niveau der Märzauktion anschließen. Etliche Tiere mit kleineren Mängeln und Ansagen sowie eine größere Anzahl von Färsen, die bereits längere Zeit in Milch waren, sorgten für eine breite Streuung der Steigpreise und einen rückläufigen durchschnittlichen Steigpreis von 1.645 € im Vergleich zum Vormonat. Den Spitzenpreis am Färsenmarkt erzielte eine körper- und euterstarke Jordan-Tochter aus der Zucht von Thomas Wiethege aus Halver.  Ein Holsteinzüchter aus Schleswig-Holstein bewies den längsten Atem beim Bieten, setzte sich gegen die Konkurrenten aus dem benachbarten Belgien durch und investierte 3.500 € in diese junge Ausnahmefärse. Ebenfalls in ein nördliches Bundesland Deutschlands verkauft wurde die teuerste rotbunte Färse des Auktionstages, eine Secure Red-Tochter, gezogen von der Köster KG aus Steinfurt, die mit einem klasse Euter mit paralleler Strichstellung und einem ausgeprägten Hintereuter beeindruckte. Bis auf 3.000 € kletterte der Preis, bevor Auktionator Josef Kotthoff den Hammer niederfallen ließ. Für 2.400 € folgte eine tadellose Atwood-Tochter aus dem Bestand von Heinz Hesse aus Bad Wünnenberg. Ein Züchter aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein sicherte sich diese Topfärse, die mütterlicherseits auf die bekannte französische Patoche-Familie zurückgeht. Die Köster KG erzielte mit einer jugendlichen SELAYO-Tochter den vierthöchsten Zuschlagpreis. Für 2.300 € wechselte sie in einen Züchterstall im Kreis Borken.

 

Großes Angebot am Kälbermarkt

Am Jungrinder und Kälbermarkt stand ein umfangreiches und in der Qualität überzeugendes Angebot von 79 Tieren zum Verkauf. Der Durchschnittspreis am Kälbermarkt stabilisierte sich etwas über dem Vormonatsergebnis bei mittleren 377 €. Den Spitzenpreis am Kälbermarkt erzielte Heinz Kuhlmann aus Münster mit einer hervorragend entwickelten EPOCHAL-Tochter, die in allen Belangen zu gefallen wusste. Ein Holsteinzüchter aus dem Kreis Steinfurt setzte sich beim Bieten gegen die Konkurrenz durch und erhielt den Zuschlag für 900 €. Mit einer Daryl-Tochter war Heinz Kuhlmann gleich ein weiteres Mal erfolgreich im Verkauf. Für 540 € wechselte dieses klasse Kalb in einen Züchterstall im Kreis Borken. Preislich dazwischen plazierte sich Frank Osterhaus aus Lengerich mit zwei schicken Brekem-Tochtern, die für jeweils 600 € in den Kreis Warendorf wechselten.

 

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm, findet am Dienstag, den 05. Mai 2015 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen auf der Internetseite unter www.ruweg.de zum Download bereit.

 

Preisspiegel

 

 

 

Angebot

 

Verkauft

 

von - bis

 

Ø

 

Diff.

 

Bullen

 51

47

 1.100 - 4.500

1.685

  +166

 

Kühe

10

9

 1.000 - 2.000

1.372

   -211

 

Rinder

258

253

  900 - 3.500

1.645

   -134

 

Jungrinder

9

9

    420 - 760

  564

    -31

 

Kälber

70

67

    200 – 900

  377

   +12

 

Klemens Oechtering