Rasanter Start ins neue Geschäftsjahr

Allgemeine NewsAuktionsberichte

Die positiven Tendenzen bei der prognostizierten Milchpreisentwicklung und die mittlerweile absehbare Situation bei der Grundfuttergewinnung sorgten für Belebung im Auktionsgeschäft. Denn gleich zu Beginn des neuen Geschäftsjahres startete die 263. Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG am 2. Oktober 2018 in den Hammer Zentralhallen mit einem rasanten Verlauf durch. Für alle Tierkategorien stiegen die Durchschnittspreise deutlich an. Insbesondere die durchweg korrekten und leistungsbereiten Färsen am Rindermarkt wurden besonders flott nachgefragt. Hierbei hielten sich die Käufer aus dem In- und Ausland bei der Gebotsabgabe in etwa die Waage. Und so blickte man während und nach der Auktion auf den Stallgassen in viele sehr zufriedene Gesichter.

 

3.000 € am Bullenmarkt

Nach der Verbandsanerkennung standen insgesamt 36 Bullen im Auktionsangebot, die qualitativ durchweg zu überzeugen wussten. Trotz einer guten Preisspitze mit sieben Bullen oberhalb der 2.000 €-Marke verblieben einige Bullen nachfragebedingt im Überstand. Der Durchschnittspreis für die verkauften Bullen pendelte sich bei 1.602 € deutlich über dem Vormonatsergebnis ein. Für ordentliche Stimmung im Auktionsring sorgte WIT Aralo, ein Arino Red-Sohn aus der Zucht von Thomas Wiethege aus Halver, der sich harmonisch auf besten Fundamenten im Ring präsentierte. Ein Züchter aus dem Kreis Soest hatte sich diesen jungen Bullen ausgeguckt und ließ sich auch von den zahlreichen Mitbietern nicht abschütteln. Mit dem Gebot von 3.000 € sicherte er sich WIT Aralo für den Deckeinsatz in seinem Betrieb. Zum Preis von 2.400 € folgte Doodle, ein Doorman-Sohn aus der Zucht von Heinz Hesse aus Bad Wünnenberg, der mit Höchstleistungen von gut 13.000 kg bis knapp 14.000 kg und sehr guten Inhaltsstoffgehalten bei Mutter und Gr0ßmutter überzeugte und in den Kreis Warendorf verkauft wurde. Im Doppelpack verkaufte Berthold Brügge aus Tecklenburg seine Bullen für Gebote von 2.300 €. Der von ihm vorgestellte natürlich hornlose Goldfever-Sohn Goldrush wurde für einen Züchter aus dem Kreis Olpe verladen. Sein Salvatore-Sohn Salbei wusste ebenfalls zu gefallen und wurde in den Kreis Steinfurt verkauft. Nicht nur aufgrund des Steigpreises war es ein besonderer Moment für Berthold Brügge aus Tecklenburg, der nach vielen Jahren bzw. Jahrzehnten als aktiver Marktbeschicker seine drei letzten Deckbullen auf dem Oktobermarkt in Hamm verkaufte. Das Quintett der Topbullen komplettierte ein BRETAGNE-Sohn aus der Zucht von Thomas Wiethege aus Halver, der zum Steigpreis von 2.100 € nach Hessen verkauft wurde.

 

Rasante Nachfrage am Rindermarkt

Am Färsenmarkt stimmten offenbar alle Vorzeichen. Die Aussichten für die Milchpreise gestalten sich deutlich freundlicher, die Futterversorgung wird kalkulierbarer und sicherlich der entscheidenste Grund, die Qualität der abgekalbten Rinder, überzeugte auf voller Breite und traf auf eine sehr gute Resonanz bei den Käufern aus dem In- und Ausland. So entwickelte sich gleich von Beginn an ein rasanter Auktionsverlauf, der regelmäßig mit Steigpreisen von 2.000 € und mehr für sehr zufriedene Gesichter bei den Verkäufern sorgte. Der Durchschnittspreis kletterte auf hervorragende 1.794 € mit einer sehr dichten Preisspitze. Den Tageshöchstpreis sicherte sich Markus Brinker aus Gronau mit einer gerade zweijährigen Apoll P-Tochter, die sich als moderne und leistungsstarke Laufstallkuh im Auktionsring präsentierte. Neben einer Einsatzleistung von gut 40 kg Milch und einem tadellosen Exterieur war sie auch noch natürlich hornlos. Alles in allem Gründe genug für einen belgischen Züchter, sich diese Spitzenfärse mit dem Gebot von 2.400 € zu sichern. Und sie musste die Reise in ihren neuen Besitzerstall nicht allein antreten, denn kurz zuvor ersteigerte der gleiche Käufer schon ihre Stallgefährtin, eine hervorragende PETISSO-Tochter, die der Vorgenannten in allen Belangen ebenbürtig war und beim Gebot von 2.300 € den Besitzer wechselte. Ebenfalls 2.300 € im Zuschlag erzielte eine beeindruckende Denver-Tochter aus der Zucht von Frank Hötger aus Balve. Auch diese Färse ließ keine Wünsche offen und wird zukünftig in unserem westlichen Nachbarland ihre Leistung erbringen. Weitere acht Rinder teilten sich den preislich dritten Rang mit einem Steigpreis von 2.200 €. Sie wurden an Käufer aus dem RUW-Zuchtgebiet und angrenzenden Regionen Deutschlands verkauft.

 

Großes Angebot an Jungtieren wurde zügig vermittelt.

Mit gut 60 Tieren im Auftrieb machte der Jungrinder- und Kälbermarkt in Hamm seinem Namen wieder alle Ehre. Und es zeigte sich einmal mehr, dass ein großes Angebot auch die Kaufinteressenten anlockte, die die gute Qualität mit zügigen Geboten honorierten. Der Durchschnittspreis stieg sowohl für die Jungrinder als auch für die Zuchtkälber auf 477 € bzw. 299 € gegenüber dem Vormonat deutlich an. Die höchsten Steigpreise am Kälbermarkt erzielte Eberhard Brochhaus aus Kürten mit einer Solomon-Tochter, die für 540 € nach Baden-Württemberg verkauft wurde, und einer Comingo-Tochter, die mit 500 € im Zuschlag in die benachbarten Niederlande wechselte. Dicht auf folgten zwei CASHPOINT-Töchter aus der Zucht von Markus Freihoff aus Kürten, die sich ein Züchter aus dem Kreis Ruhr-Lippe für 480 € und 460 € sicherte. Ebenfalls 460 € erzielte Andreas Pröbsting aus Everswinkel für eine Adventure-Tochter, die nach Niedersachsen verkauft wurde.

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 06. November 2018 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen auf der Internetseite unter www.ruweg.de zum Download bereit.

 

Preisspiegel:

 

 

 

Angebot

 

Verkauft

 

von – bis

 

Ø

 

Diff.

Bullen

36

30

1.000 - 3.000

1.602

 +77

Rinder

136

136

   800 - 2.400

1.794

+286

Jungrinder

6

6

440 - 580

477

 +94

Kälber

57

56

140 - 540

299

 +68

 

 

Der Artikel wurde geschrieben von: