Qualität der Schaukühe in Veitsrodt nochmal gestiegen

Es wurde fünf Schwarzbuntklassen, zwei Rotbuntklassen und eine große Jerseyklasse mit neun Kühen den Richtern vorgestellt. Die beiden Preisrichter Thomas Wiethege, Halver, und der debütierende Jungrichter Marco Palm, Monschau, waren von allen Klassen begeistert. Man hörte schnell heraus, dass es sich in Veitsrodt nicht um eine Kreistierschau handelt, sondern dass hier Kühe mit einer Qualität von Landes- und Verbandsschauen dem Publikum präsentiert wurden. Auch die 13 angetretenen Bambini zeigten Vorführleistungen im Top-Niveau.

In den ersten beiden Klassen konkurrierten schwarzbunte Holsteinfärsen. Gleich in der ersten Klasse konnte sich nach 26 Jahren Schauabstinenz der Betrieb Helmut Beutler, Birkenfeld, mit zwei sehr jungen Färsen (Erstkalbealter etwas über 22 Monate) in das vordere Drittel platzieren. Klassensiegerin wurde vom Betrieb Beutler die HUNTELAAR-Tochter „Helena“, die mit einem fantastischen, drüsigen, hoch angesetzten Euter und enorm breitem Becken vor der sehr jugendlichen, gut ausbalancierten Golden-Dreams-Tochter „RDF Doreen“ aus der Zucht der Rueben KG, Lasserg. In der zweiten Klasse Stand wieder ein Spitzeneuter, drüsig und fest in der Bauchdecke übergehende, vorn. Diese Färse „La Perla“, eine Golden-Dreams-Tochter aus dem Bestand von Norbert Wendling, Roth, konnte auch mit ihrer gewaltigen Entwickelung im Rahmen, Tiefe und Stärke überzeugen. Ihr folgte die Bundesschaukuh „BaS Toto“, eine Defiant-Tochter von Christian Bange, Seibersbach, die mit viel Rahmen und Milchcharakter und auch einem sehr guten Euter die nachfolgenden Kühe auf die weiteren Plätze verwies. Bei den jungen rotbunten Kühen war es die Aikman-Tochter „WIT Escapade“, die mit ihrer Eutertextur die Klasse für sich entscheiden konnte. Hinter ihr folgte die elegante Ladd P-Tochter „RDF Angelina“ von der Rueben KG, die mit viel Stil und ihren trockenen Beinen knapp geschlagen wurde.

Bei den zweikalbigen Schwarzbunten ging es auf einem hohen Niveau weiter. Hier stellte die Rueben KG die Ia-Platzierung mit der Gold Chip-Tochter „RDF Red-Storm“. Sie konnte mit Jugendlichkeit, Eleganz, Ausstrahlung und allen wichtigen Eigenschaften, wie Mobilität und hohem Euter mit idealer Strichausprägung überzeugen. Ihr folgte die kapitale, rahmige, mit viel Substanz und auch Adel ausgestattete ANTARES-Tochter „Barissa“ aus der Zucht von Marco Sonntag, Pomster.In der nachfolgenden Klasse trumpfte die Miss Veitsrodt 2016 auf. Im letzten Jahr bescheinigte der Preisrichter Nici Nosbisch, Niederweis, der damaligen Färse viel Entwickelungspotential. Nosbisch hat recht behalten. Die Atwood-Tochter „KLH Aurora“ hat sich gewaltig entwickelt. Sie brillierte im Milchtyp und konnte, mit einem extrem fest ansitzenden, drüsigem Euter, die Klasse gewinnen. Dicht gefolgt von der sehr ausbalancierten „BaS Farida“, einer ANDANTE-Tochter von Christian Bange, Seibersbach, die ihrer Vorgängerin nicht viel nachstand. Bei den rotbunten älteren Kühen verwies die Mad Max-Tochter „Hariett“ von Jürgen Hoffmann, Winnerath, mit viel Typ und hoch angesetztem Euter, die Klassenkameradin CARMANO-Tochter „Lisa“ von der Engel GbR, Mörschied, auf den Ib Platz. Bei den dreikalbigen Schwarzbunten überzeugte die ganz frisch gekalbte Fever-Tochter „BaS Neymar“ aus der Zucht Bange. Sie zeigte noch mehr Stärke und Breite im Euter wie die Sanchez-Tochter „RFD Hilla“ der Rueben KG.

Die Jersey-Klasse beeindruckte mit einer stark besetzten Klasse im Ring. Hier siegte die dreikalbige Leagacy-Tochter „GIL Corona“ aus der Zuchtstätte Bange, mit einem frischeren Euter, vor der sehr tiefen, eleganten, fünfkalbigen, excellent bewerteten Licid-Tochter „Kendra“ aus der Zucht von Louis Reimer, Beltheim.

Bei den Bambini-Wettbewerben konnten sich wieder die erfahrenen Vorführer Felix Krause, Hohenleimbach, und sein Schulfreund Judok Helmes, Kempenich, souverän bei den älteren Bambini im reinen Vorführen durchsetzen. Bei den jüngeren Bambini, mit der publikumswirksamen Befragung der Teilnehmer, überraschte die jüngste Vorführerin Inka Rueben, Lasserg, mit einer ausgezeichneten Vorführleistung und passendem Wissen. Dicht gefolgt wurde sie von der mit viel Wissen ausgestatteten Lara Krause, Hohenleimbach, deren Kalb sich in diesem Wettbewerb leider nicht bewegen wollte. Alle anderen tapferen Bambini der jüngsten Klasse wurden mit dem dritten Platz ausgezeichnet und erhielten, wie alle Teilnehmer der Bambiniwettbewerbe Pokale sowie Präsente von der Hochwald Molkerei und dem Land- + Josera Großhandel Markus Stein, Reidenhausen.

Spannend wurde es dann bei den noch ausstehenden Siegerauswahlen. Bei den Rotbunten setzte sich die etwas mobilere Aikman-Tochter  „WIT Escapade“ von der Krause Lederbach GbR vor die noch etwas mehr entwickelte Reservesiegerin, der Mad Max-Tochter „Hariett“ von Jürgen Hoffmann durch.

Bei den Schwarzbunten wurde es dann so richtig spannend. Zehn Kühe, alle Ia- und Ib-Preisträgerinnen, betraten den Ring. Die Preisrichter hätten bei dieser Qualität gerne mehrere Siegertitel den Kühen in den einzelnen Alterklassen zugesprochen. Hier war aber nur eine Rassensiegerin gefragt. Mit viel Jubel freute sich die Rueben KG, wie sich die sehr schicke, mit viel Ausstrahlung ausgestattet Gold Chip-Tochter „RDF Red –Storm“ vor der Miss Veitsrodt 2016, der Atwood-Tochter „KLH Aurora“ im Besitz der Krause Lederbach GbR, den Siegertitel holte.

Vor der Auswahl der Miss Veitsrodt  2017 bedankten sich die Preisrichter Thomas Wiethege und Marco Palm bei den Schaubeschickern für die zahlreiche Teilnahme und die gute Qualität der Tiere. Sie bedankten sich auch bei der Schauleitung, insbesondere der Interessengemeinschaft Veitsrodter Prämienmarkt, die jährlich den Rahmen für diese herrliche Veranstaltung bietet und die Züchter immer wieder motiviert, ihre Kühe dort auszustellen.

Bei der abschließenden Miss Veitsrodt Wahl wurde die Freude bei dem in diesem Jahr sehr erfolgreichen Aussteller, der Rueben KG noch größer, als die mit viel Ausstrahlung ausgestattete, würdige Gold Chip-Tochter „RDF Red-Storm“ mit dem Titel „Miss Veitsrodt 2017“ ausgezeichnet wurde.

Heinrich Schulte, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz