Preise springen in die Höhe

Auktionsberichte

Hornlos-Genetik dominiert am Bullenmarkt

Ein für Juli großes Kontingent von 40 Deckbullen stand nach der morgendlichen Verbandsanerkennung zum Verkauf. Die Bullen konnten mit einer sehr ausgeglichenen Qualität in puncto Entwicklung und Fundamenteigenschaften überzeugen und wurden von den zahlreich angereisten Kaufinteressenten zügig und zu 100 Prozent nachgefragt, so dass sich der Durchschnittpreis bei 1.735 €, gut 100 € über dem Ergebnis der Vorauktion einpendelte. Wieder mit von der Partie waren die Deckbullen der Hornlosfraktion, die ein knappes Viertel des Angebots ausmachten. Den Tageshöchstpreis am Deckbullenmarkt erzielte der reinerbig hornlose Apoll P-Sohn HOR Airport aus der Zucht von Antonius Horstick aus Gescher. Neben dem großen Vorteil, dass alle Nachkommen dieses Bullen natürlich hornlos sein werden und somit die Arbeit des Enthornen entfallen kann, überzeugte er im Kuhstamm mit über 5 % Fett und knapp 4 % Eiweiß bei Mutter HOR Sunmoni. Ein Züchter aus Bayern sicherte sich den Zuschlag beim Steigpreis von 2.600 €. Aus dem gleichen Züchterstalll stammte der MATISSE RED-Sohn HOR Mailord, der mit harmonischen Übergängen und einem leistungs- wie inhaltsstoffstarken Kuhstamm überzeugte. Er wechselte zum Steigpreis von 2.500 € in einen Coesfelder Züchterstall. Zum gleichen Preis wurde ein Citizen-Sohn aus der Köster KG aus Steinfurt verkauft, der mit gRZG 144 zu den höchsten genomisch getesteten Bullen des Auktionstages gehörte. Der Bullen wird zukünftig im Kreis Soest zum Deckeinsatz kommen. Mit einem Extreme-Sohn, der für 2.300 € in den Eifelkreis Daun verkauft wurde, war Heinrich Dammeier aus Petershagen erfolgreich. Zwei weitere hornlose Bullen wurde zum Steigpreis von 2.200 € zugeschlagen. Ein weiterer Apoll P-Sohn aus der Zucht von Hubertus Winter wechselt in den Kreis Coesfeld und ein Pad-Red Sohn aus dem Zuchtbetrieb von Arnold Hartgering aus Samern wurde in den Kreis Soest verkauft.

Preisexplosion am Färsenmarkt

Die knapp 160 aufgetriebenen Färsen boten am Auktionsmorgen ein tolles Bild. Beim Gang durch die Reihen sah man nahezu ausschließlich gut entwickelte Färsen mit korrekt gestellten Fundamenten und Einsatzleistungen von gut 30 kg Milch, was für den Auktionsverlauf durchaus hoffen ließ. Und die Hoffnungen wurden alles andere als enttäuscht. Gleich von Beginn an wurden die Gebote schnell abgegeben und übersprangen schon bei den ersten Färsen die 2000-er Marke. Nach sehr flottem Marktverlauf sprang der Durchschnittspreis um gut 150 € in die Höhe und betrug 1.744 € im Mittel. Den Tageshöchstpreis erzielte eine G Dreams-Tochter aus der Zucht von Ludger Sondermann aus Bocholt. Sie überzeugte mit tadellosem Exterieur, Langlebigkeit und Leistungsstärke im Kuhstamm und einer Einsatzleistung von knapp 40 kg Milch. Bis zum Gebot von 3.000 € zählte Auktionator Josef Kotthoff, bevor er den Zuschlag an einen niederländischen Züchter erteilte und die Färse mit ihrem rundum zufriedenen Verkäufer unter Applaus den Auktionsring verließ. Für 2.800 € folgte eine Control-Tochter aus der Zucht von Johannes Mönninghoff aus Münster. Auch diese Topfärse beeindruckte mit Tagesleistungen von weit über 40 kg und wurde an einen Züchter aus dem Kreis Gütersloh verkauft. Den gleichen Steigpreis erzielte eine Lawman-Tochter aus dem Bestand von Agatha Weber aus Unna, die der vorgenannten Färse in nichts nachstand. Hier war es ein belgischer Züchter, der sich gegen die Mitbieter durchsetzte. Hermann-Josef Olbing aus Raesfeld war mit einer Pitbull-Tochter und einer COLOUR P-Tochter erfolgreich, die für 2.700 € nach Thüringen verladen wurde bzw. für 2.600 € im eigenen Zuchtgebiet verblieben. Zum Steigpreis von 2.400 € wechselten gleich drei Färsen in neue Besitzerställe. Eine SUNKISS-Tochter aus dem Bestand von Agatha Weber, eine RULETO-Tochter aus dem Betrieb von Hermann-Josef Olbing und eine Epic-Tochter aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt.

Wenig rotbunte Kälber im Angebot

Der Jungrinder- und Zuchtkälbermarkt war mit 40 Tieren wieder recht ordentlich beschickt. Die zehn Jungrinder wechselten für durchschnittlich 486 € im Zuschlag an neue Besitzer. Die beiden teuersten Jungrinder, eine MATISSE RED- und eine SNOWPEAK-Tochter, verkaufte die Görlich/Graf von Kerssenbrock GbR aus Borgholzhausen für jeweils 540 € in den Kreis Ruhr-Lippe. Am Zuchtkälbermarkt standen 30 Tiere zum Verkauf, darunter allerdings nur vier rotbunte Kälber. Der Durchschnittspreis für die Zuchtkälber pendelte sich mit 291 € fast exakt auf dem Ergebnis der Vorauktion ein. Die wenigen rotbunten Kälber wurden mit 380 € im Zuschlag deutlich besser bezahlt. Den Höchstpreis in der Kategorie der Zuchtkälber teilten sich gleich drei Tiere. Eine Appleboy-Tochter aus der Zucht von Frank Fögeling aus Senden, eine hornlose GO WEST-Tochter, gezogen von Heinz Bögel-Freude aus Ibbenbüren und eine County-Tochter, die von Hubertus Gierse aus Schmallenberg verkauft wurde.

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm, findet am Dienstag, den 01. August 2017 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen auf der Internetseite unter www.ruweg.de zum Download bereit.

Preisspiegel

 AngebotVerkauft€ von - bis€ ØDifferenz

Bullen

40

40

1.200 - 2.600

1.735

+120

Rinder

156

155

900 - 3.000

1.744

+167

Jungrinder

10

10

420 - 540

486

+486

Kälber

30

27

140 - 420

291

+3

             

Klemens Oechtering