Online-Vertreterversammlung der Rinder-Union West eG

Allgemeine News

Die RUW hat aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie auch in diesem Jahr für die Vertreterversammlung ein anderes Format gewählt. Am 10. Juni 2021 fand die RUW-Vertreterversammlung daher online statt.

Nach dem Ausnahmejahr 2020 hat die Rinder-Union West eG (RUW) aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie auch in diesem Jahr für die Durchführung der Vertreterversammlung, der Beschlussfassungen zum Geschäftsjahr sowie zu den Wahlen zum Aufsichtsrat ein anderes Format gewählt. Großveranstaltungen waren in der ersten Jahreshälfte aufgrund der coronabedingten Vorgaben nur sehr eingeschränkt möglich. Aus diesem Grund haben Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, die 28. Ordentliche Vertreterversammlung nicht als Präsenzveranstaltung abzuhalten, sondern als digitale Veranstaltung durchzuführen.

Herausforderndes Geschäftsjahr

In einem anspruchsvollen und veränderungsreichen Geschäftsjahr hat sich die RUW als eine verlässliche sowie service- und dienstleistungsorientierte Genossenschaft für die Milchviehhalter in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland behauptet. Das Geschäftsjahr 2019/20 stand für unsere Mitglieder und Kunden erneut im Zeichen unzureichender Milchpreise, steigender Kosten sowie zunehmenden Umwelt- und Bewirtschaftungsauflagen. Zusätzlich belastend war der heiße und regional erneut sehr trockene Sommer 2020. Die erschwerten Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Milchviehhaltung und die daraus folgende angespannte wirtschaftliche Lage hat für einen anhaltend hohen Strukturwandel gesorgt, den die RUW mit voller Wucht zu spüren bekam. Vor allem der Rückgang der Besamungsbetriebe fiel erneut deutlich aus. Neben der Minderung der Dienstleistungs- und Spermaumsätze hatte auch die Rindervermarktung mit stark wechselnden Marktgegebenheiten zu kämpfen, die nicht zuletzt der Corona-Pandemie geschuldet waren.

Im Geschäftsjahr 2019/20 sanken die Umsatzerlöse um 3,2 Mio. € bzw. 4,9 % auf 62,7 Mio. €. Ausschlaggebend für die Entwicklung waren vor allem Umsatzrückgänge in den Geschäftsbereichen Besamung (-8,5 %) und Vermarktung (-2,8 %). Während die Umsatzrückgänge im Bereich Besamung vornehmlich auf einen anhaltenden Strukturwandel sowie rückläufige Erlöse im Spermavertrieb zurückzuführen sind, sanken die Umsatzerlöse im Bereich Vermarktung durch Einschränkungen des Auktionsbetriebs aufgrund der Corona-Pandemie sowie stark rückläufige Preise im Nutzviehgeschäft. Die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Zucht sanken um 4,6 % gegenüber dem Vorjahr. Daraus ergibt sich eine Gesamtleistung der RUW im Geschäftsjahr 2019/20 von 52,0 Mio. € gegenüber 53,9 Mio. € im vorangegangenen Geschäftsjahr. Im Saldo verzeichnet die RUW ein negatives Betriebsergebnis von 1,0 Mio. €, waseiner Verringerung von knapp 0,9 Mio. € gegenüber dem Betriebsergebnis des vorangegangenen Geschäftsjahrs bedeutet. Dennoch wurden Rabatte auf den Spermabezug sowie Preisnachlässe für Anpaarungsberatung von zusammen knapp 2 Mio. € gewährt.

Besamung

Dem Bestandsabbau folgend sanken auch die Besamungszahlen der RUW deutlich ausgeprägter als in den Vorjahren. Insgesamt wurden 6,5 % weniger Erstbesamungen (354.299) und sogar 7,5 % weniger Gesamtbesamungen (674.450) registriert. Im Geschäftsbereich Besamung wurde ein wertmäßiger Gesamtumsatz von rund 21,5 Mio. € erzielt (-8,5 %).


Vermarktung

Das Ergebnis des Geschäftsbereichs Vermarktung lag im Geschäftsjahr 2019/20 noch einmal deutlich hinter dem bereits schwachen Ergebnis des vorangegangenen Geschäftsjahres. Zwar wurden in der Tiervermarktung hinsichtlich der Stückzahlen mit insgesamt 50.261 verkauften Tieren im Jahr 2019/20 lediglich 0,9 % weniger Tiere als im Vorjahr vermarktet, der Umsatz inkl. Provisionen ging jedoch um 2,8 % auf 38,5 Mio. € zurück.

Zucht

Die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Zucht sanken im Geschäftsjahr 2019/20 um 4,6 % auf knapp 2,2 Mio. €. Während der Hauptumsatz der Herdbuchbeiträge um 2,3 %  sowie der Bereich Herdentypisierung aufgrund rückläufiger Preise für Typisierungen um 13,8 % sank, stiegen die Umsatzerlöse im Bereich Kuheinstufung als auch die sonstigen Umsatzerlöse um 3,3 % respektive 16,5 %. Im Geschäftsjahr 2019/20 wurden insgesamt 27 neue schwarzbunte und 11 rotbunte Bullenkälber für das Zuchtprogramm und die Aufzucht bei der RUW selektiert und angekauft. Diese neuen Kandidatenbullen wiesen mit 158 RZG und 2.556 RZ€ sehr hohe durchschnittliche Zuchtwerte auf.

Beschlussfassungen und Wahlen

Die Beschlussfassungen wurden im schriftlichen Verfahren eingeholt und mit breiter Zustimmung genehmigt.

Die Aufsichtsratsmitglieder Karsten Krause (Hohenleimbach), Georg Geuecke (Attendorn), Hubert Ollertz-Mertens (Heinsberg) und Dirk Schulze zur Heide (Welver) standen zur Wiederwahl und wurden im schriftlichen Wahlverfahren in ihrem Amt bestätigt.

Die 29. Ordentliche Vertreterversammlung der Rinder-Union West eG findet hoffentlich als Präsenzveranstaltung am 24. März 2022 in den Zentralhallen in Hamm statt.

Der Artikel wurde geschrieben von: