Nikolaus-Auktion in Fließem

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Am St. Nikolaus-Tag, dem 6. Dezember 2018, veranstaltete die Rinder-Union West eG im Vermarktungszentrum in Fließem die letzte Zuchtviehversteigerung für das Kalenderjahr 2018. Der ordentliche Auftrieb ließ zahlreiche Kaufinteressenten nach Fließem kommen. Besonders stark war das Interesse ausländischer Kunden, die von Anfang an für ein flottes Versteigerungsgeschehen sorgten. Neben den treuen belgischen Kunden waren es wieder die Kunden aus Luxemburg, aber auch eine Gruppe polnischer Bieter, die von Beginn an Gebote abgaben und für eine gute Stimmung in der neuen Auktionshalle sorgten. Die heimischen Kunden verhielten sich, wie bereits bei den letzten Auktionen, sehr verhalten. Das Angebot an Deckbullen lag leicht über der Nachfrage, bei einem sehr stabilen Preis. Die Kollektion Kälber konnte zügig zugeschlagen werden. 

 

Ausgeglichene Bullenkollektion

Die Käufer der herdbuchanerkannten Deckbullen wissen häufig was sie wollen und bieten flott auf den von ihnen auserwählten. So auch diesmal: der Mission P-Sohn Minerva (aus dem Zuchtbetrieb Helmut Reiter aus Perl), der sich sehr komplett präsentierte. Seine Vorzüge waren ganz klar die Hornlosigkeit, die 85 Punkte Goldday-Mutter mit einer Höchstleistung von fast 13.000 kg Milch und eine exzellente Großmutter mit über 100.000 kg Milch Lebensleistung. Nach einem flotten Schlagabtausch erhielt ein Betrieb aus dem Donnersbergkreis für 2.000 € den Zuschlag. Im Eifelkreis Bitburg-Prüm bleibt der Simba-Sohn MAX Simcor vom Züchter Stefan Marxen aus Dingdorf, der bei 1.800 € den Besitzer wechselte. Auch hier gab die Komplettheit der Abstammung den Ausschlag, denn mit Töchtern von Lesson und Maximum stehen hochproduktive Kühe im Stammbaum, die mit über 15.000 kg Milch gezeigt haben, was sie können. Die anwesenden Kaufinteressenten kamen alle zum Zug, wobei drei Bullen keinen Zuschlag erhielten.    

 

Belgien dominiert

Und dies trifft nicht im Fußball zu, aber bei der Nachfrage für abgekalbte Holsteinfärsen in den letzten Monaten mit großer Sicherheit. So konnten auch nach dieser Nikolaus-Versteigerung zwei Drittel der zugeschlagenen Tiere für Belgien und Luxemburg verladen werden. Ja, der Standort in Fließem bietet sich für die Nachbarländer geradezu an. Verkehrstechnisch hervorragend zu erreichen, die Standorte sind geografisch sehr ähnlich, so dass die Kunden mit den Tieren sehr zufrieden sind. Leider ist die Inlandsnachfrage immer noch deutlich gebremst.

Die Gruppe der abgekalbten Holsteinfärsen wusste in der Summe mit einer guten Qualität zu überzeugen. Top junge Holsteinfärsen mit guter Entwicklung, fehlerfreiem Euter und bestem Fundament bei über 30 kg Einsatzleistung erzielten schnell 2.000 € und mehr im Zuschlag. Eine der wohl auffälligsten unter ihnen war die Kat.-Nr. 97, PM Calista, eine Tochter des RUWSELECT-Bullen Blossom aus dem Kuhstamm der europaweit bekannten 95 Punkte EX eingestuften aha Carla aus dem Zuchtstall von Peter Meutes aus Rommersheim. Über diesen Kuhstamm ist genug geschrieben, und die vielen Söhne und Töchter sprechen für sich. Mutter des Bullen ist eine 87 Punkte Instinct-Tochter, die bereits acht Laktationen produziert und dies bei einer Höchstleistung von 13.500 kg Milch. Der Färse selbst fehlte es an nichts: sehr elegant, milchtypisch, tadellos im Fundament bei einem tollen Euter und einer Einsatzleistung von fast 40 kg Milch. Eine Züchterfamilie aus dem Donnersbergkreis gewann das Bieterduell bei 2.400 €. Ein schönes Weihnachtspräsent! Sechsmal fiel der Hammer des Auktionators Mathias Mertes bei 2.100 €. Allein fünf dieser Top-Holsteinfärsen ersteigerte ein Kunde aus Belgien. Den Startschuss dieser Kategorie machte Stefan Struben aus Dahlem mit seiner ganz eleganten, feinzelligen Brekem-Tochter, die im Skelett und Euter zu überzeugen wusste und das bei einer Einsatzleistung von 34 kg Milch.

Snowflake!
Ein Bulle der tausende Top-Töchter in den Betrieben hinterlassen hatte, war der nächste im Reigen der 2.100 € Färsen. Die Kat.-Nr. 67 stammt aus dem Zuchtbetrieb der Gebrüder Merz aus Bauler und zeigte sehr eindrucksvoll, was dieser Bulle kann: kraftvoll, stabil im Fundament, fest ansitzendes Euter, einfach eine Kuh die viele Laktationen problemlos produzieren kann. Im Stammbaum dieser Färse stehen Mütter für Langlebigkeit mit sieben Laktationen und das bei Einsatzleistungen deutlich über 13.000 kg Milch. Eine weitere Holsteinfärse gleichen Kalibers stammt ebenfalls aus dem Betrieb der Gebrüder Merz und zwar diesmal eine Epochal-Tochter mit sehr viel Schliff und einem klasse Euter und das bei 36 kg Einsatzleistung. Und auch ein weiterer RUW-Bulle zeigt, wie viele gute Nachkommen er in der Breite hinterlassen hat. Wir sprechen von Explizit, der bereits mit einer hervorragenden Nachzucht auf der Färsenschau in Fließem zu überzeugen wusste. Thomas Schneider aus Koblenz ist der Züchter dieser fehlerfreien, jungen Holsteinkuh, die mit Gibor und Monami in der Väterfolge mit sehr soliden Vererbern aufwarten kann. Besonders positiv fällt hierbei auf, dass sowohl Mutter als auch Großmutter bereits acht Laktationen im Bestand Schneider produzieren. Das i-Tüpfelchen hier waren dann natürlich die 40 kg Einsatzleistung. Mit der gleichen Einsatzleistung hatte auch die Zuchtstätte Kreutz aus Wilsecker eine sehr ausgeglichene helle Commander-Tochter, die ebenfalls Gibor als Großvater hat. Diese hat eine Höchstleistung von fast 13.000 kg Milch und wurde wie die Vorgenannten für Belgien verladen. Eine Färse in dieser Preisgruppe ersteigerte ein Züchter aus dem Landkreis Vulkaneifel. Sie stammt aus dem Züchterstall der Borsch-Lamberty GbR aus Eckfeld, einer der vielen treuen, starken Auktionsbeschicker. Seine Surefire-Tochter überzeugte durch ihre Stärke und Kraft und dies mit einem super fest ansitzenden Euter, mit dem sie bereits kurz nach der Abkalbung 30 kg in der Milchkontrolle produzierte. Man sieht ihr deutlich an, dass sie diese Leistung noch steigern wird. Die Mutter ist eine Goldday und davor steht der sehr bewährte RUW-Bulle Jetlag! Mit sechs und vier Laktationen stehen Mutter und Großmutter nach wie vor im Bestand und produzieren beide fast 11.000 kg Milch. Eine Kombination die man sich gerne wünscht.

Die zehn aufgetriebenen Kälber zeigten sich alle robust und von guter Qualität und fanden zum Durchschnittspreis von 291 € flott einen Käufer. Den Höchstpreis stellte mit 320 € der Züchter Andreas Abs aus Peffingen mit einer sehr gut entwickelten rotbunten Julandy-Tochter, die sich ein Züchter aus Luxemburg sicherte.   

Die nächste Zuchtviehversteigerung in Fließem findet am Donnerstag, den 17. Januar 2019 statt. Anmeldeschluss hierfür ist Mittwoch, 2. Januar 2019. Transportmöglichkeiten in alle Regionen, gewissenhafte Erfüllung von Kaufaufträgen, Kataloge und nähere Informationen erhalten Sie bei der Rinder-Union West eG, Hamerter Berg 1, 54636 Fließem, Tel. 06569 9690-0, Fax 9690-99. E-Mail: HReifer(at)ruweg.de / www.ruweg.de.

 

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