Miss Hochwald 2006: Angelle gewinnt in Kell am See

Allgemeine News

Die 50 Katalognummern wurden in 7 Klassen unterteilt. Der junge Preisrichter Karsten Krause aus Hohenleimbach-Lederbach rangierte trotz widrigerer äußerer Rahmenbedingungen mit hohem Sachverstand. Mit dem Einmarsch der ältesten Kühe in den Schauring begann es zu regnen und hörte leider bis zum Schluss der Veranstaltung nicht mehr auf. Die Beschicker und ihre Kühe hatten darunter besonders zu leiden. Dabei war es die bis dahin beeindruckendste Schau mit bestbesetzten und ausgeglichenen Klassen, die es im Hochwald bisher überhaupt gab.   Stefan & Matthias Zens abonnieren den Siegertitel Mit 4 Kalbungen, dabei bisher noch nicht in Erscheinung getreten, gewann die nur mittelrahmige, aber sehr korrekte, tiefe und mit hervorragendem Euter versehene Starleader-Tochter Angelle der Zucht Stefan & Matthias Zens, Musweiler, den Siegertitel bei den älteren Kühen. Die Faber-Tochter Loretta von Manfred Zelder, Wittlich, beeindruckte besonders durch ihre offene Rippe, viel Körpertiefe und passender Beckenlage sowie durch ihr tadelloses, extrem gut beadertes Euter und gewann zu Recht hier den Reservesiegerpreis.   Vom Preisrichter zur besten Euterkuh der gesamten Schau erwählt, dominierte mit der wunderbar ausbalancierten Ihlen von Günter Krämer, Manderscheid, auch in den mittleren Klassen eine Faber-Tochter. Milchtypisch mit viel Ausstrahlung und einem bestangesetzten, drüsigen Euter inklusive optimaler Strichstellung, schlug Ihlen ihre Stallgefährtin, die Testbullentochter Ralle (eine Tochter des Aaron-Sohns Arakai), eine ebenfalls milchtypische, großrahmige und euterstarke Zweitkalbskuh.   Bei den Färsen war dann aber wieder die GbR Zens an der Reihe, die sich in dieser Abteilung beide Siegertitel sicherte. Während die Hebron-Tochter Barbie, wiederum eine Testbullentochter, durch ihre Größe, Länge, ihrem hervorragenden Becken sowie ihrem klaren Fundament und drüsigen Euter gewann, beherrschte die Rubens RF-Tochter Gritty die jüngste Klasse, vor allem aufgrund ihrer Stärke, ihres kompakten, gut ausgebildeten Euters sowie ihrem kräftigen Fundament. In einer relativ engen Entscheidung siegte schließlich Gritty vor Barbie.   Zweifellos hatten Stefan & Matthias Zens bei der Auswahl des Gesamtsiegers gleich 2 Trümpfe in der Hand, was aber für die Entscheidung letztlich zweitrangig war. Nicht immer gewinnt auf derartigen Veranstaltungen die älteste Siegerkuh, die schließlich durch ihr höheres Alter und Lebensleistung natürlich über einen gewissen Bonus verfügen. Hier waren es aber vor allem die überragenden Qualitäten in Typ, Fundament und Euter, die es Karsten Krause relativ leicht machten, Angelle zur „Miss Hochwald 2006“ zu küren. Die Zuchtstätte Zens brachte es damit fertig, mit Eritrea v. Bonatus, Elite v. Mtoto und jetzt Angelle zum dritten Mal nacheinander den Gesamtsiegertitel in Kell zu erringen. Sicherlich ein außergewöhnlicher züchterischer Erfolg.   Abgerundet wurde die Veranstaltung schließlich von der Vorstellung einer 100.000 Liter Kuh. Karl-Heinz Tapprich, Vierherrenborn, stellte mit Zilla, eine Tochter des Orkan-Sohns Otto, eine noch sehr vitale Kuh vor, die ebenfalls aus dem seinerzeitigen Testeinsatz stammt und in 9 Laktationen 100.000 kg Milch produzierte.   Waren die Züchter aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich bis dahin absolut dominierend, zeigte sich die GbR Backes, Mandern mit ihrer kleinen Fleckviehkollektion konkurrenzlos. Die Holsteinzüchter aus dem Kreis Trier-Saarburg werden aber sicher alle Anstrengungen unternehmen, um im kommenden Jahr in Kell am See die Dominanz der Wittlicher zu durchbrechen.