Malvoy-Tochter ist neue Miss Kleve

Allgemeine News

Die Veranstalter der Klever Kreistierschau dürfen stolz sein auf die großartige Präsentation der heimischen Tierzucht. Traditionell findet alle vier Jahre diese Demonstration der Züchter statt. Und ebenso ist es inzwischen gute Tradition, dass dieser Tag in den großen Familientag auf Haus Riswick in Kleve integriert wird. Das weitläufige Schaugelände bietet eine allerbeste Möglichkeit, eine solche Schau durchzuführen. So war am 26. August 2018 der Schauring bei den Holsteins von Beginn an dicht besetzt. Nicht nur die Besucher aus dem eigenen Kreis, sondern auch viele kreisfremde Züchter nutzten die Gelegenheit, sich den enormen Stand der Milchrinderzucht im großen Kreis Kleve anzusehen. Und das Fazit vorweg: Keiner wird den Besuch bereut haben.

Die ausgestellten Schaukühe demonstrierten nachhaltig die Zuchtphilosophie bei den Holsteins, und das separat in schwarzbunten und rotbunten Ringen. Als Preisrichter standen Christina Rueben aus Eschweiler und Heinrich Buxtrup, Nottuln, im Ring. Sie betonten, dass es bei einer solchen Schau und den damit in Zusammenhang stehenden Richtentscheidungen stets darum geht, Kühe nach vorne zu setzen, die in ihrem Exterieur dem Zuchtziel einer langlebigen Kuh am nächsten kommen. Beide kommentierten abwechselnd die Klassen und der Applaus der Zuschauer bewies, dass sie mit ihren Entscheidungen regelmäßig die passende Reihenfolge gefunden hatten.

Der Fotograf Heinrich Schulte hat die Klever Kreistierschau in Bildern festgehalten. Werfen Sie einen Blick in seine Bildergalerie:

 

Schwarzbunte Konkurrenz auf hohem Niveau

Den Auftakt der Schau machten die schwarzbunten Färsen. Die Richter betonten die hohe Qualität und unterstrichen das enorme Entwicklungspotenzial, das für alle vorgestellten Tiere galt. Die 1a-Platzierung erhielt die elegante THI Nina – eine Label P-Tochter aus der Zuchtstätte Rainer Thoenes. Die Färse bewegte sich auf einem klaren, trockenen Fundament und bestach durch ihr langes und sehr gut beadertes Euter. Es war eine ganz knappe Entscheidung – auf 1b stand mit THD Riverblue eine sehr milchtypische Defender-Tochter von Ludger Tißen, die besonders durch ihren hervorragenden Körper und das super Euter gefiel. Bei den Kühen mit zwei Kalbungen ging die Chelios-Tochter  Elke von Michael Seegers vorne. Sie präsentierte sich mit perfektem Gesamtbild, viel Körpertiefe und einem guten Euter im Ring. Auf 1b stand THI Cleveland – eine Eraser P-Tochter von Rainer Thoenes, die, mit einem festen, drüsigen Euter ausgestattet, knapp geschlagen wurde. Aus den Färsen und den Zweitkalbskühen wählten die Preisrichter die beiden Färsen als Sieger und Reservesieger aus. Die enorme Jugendlichkeit und das Entwicklungspotenzial dieser beiden Färsen gaben letztlich den Ausschlag, THI Nina (V: Label P) als Siegerin und THD Riverblue (V: Defender) als Reservesieger auszuzeichnen.

Es folgten die Klassen mit drei und mehr Kalbungen. In der ersten dieser Klassen stand eine klare Spitzenkuh vorne. THD Donna von Bradnick aus dem Bestand von Ludger Tißen war hier nicht zu schlagen. Mit ihren hervorragenden Übergängen im Körper, der offenen Rippe und dem bestens gelagerten Becken war sie im Exterieur nicht zu übertreffen. Abgerundet wurde der gute Gesamteindruck durch das sehr gute Euter. Hinter ihr stand die Massey-Tochter Charlet von Rainer Thoenes, die ebenfalls über ein sehr starkes drüsiges Euter verfügt und auch im Körper voll umfänglich überzeugen konnte. In der folgenden Klasse stammen die beiden Spitzen aus dem Bestand von Rainer Thoenes. Vorne ging THI Bahama, eine Alchemy-Tochter mit viel Ausdruck und einem drüsigen Euter, gefolgt von THI Clara (Ladd P), die ebenfalls die Anforderungen an das aktuelle Zuchtziel über Fundament und Euter bestens zeigte. Die ältesten Klassen der Holsteins waren dann auch wiederum eine echte Freude für jeden, der gerne alte Kühe sieht, die noch immer über hervorragende Qualitäten verfügen. Die Preisrichter waren begeistert von den guten Beinen und dem guten Euter der kompletten Klasse. Die älteste Kuh der Schau – Janet von Ramos - der Dammertz GbR war noch sehr frisch und erfüllte nachhaltig das Zuchtziel. Auf 1b platziert wurde sie nur übertroffen von THI Finalistin (V: Atwood), die Rainer Thoenes vorstellte. THI Finalistin bestach durch sehr viel Körper, bewegte sich auf klarem Fundament und bestach durch das sehr schön beaderte Euter mit hervorragender Strichplatzierung. Bei der Auswahl der ältesten Siegerkuh standen sechs überragende Kühe im Ring, die auf hohem Niveau einen sehr guten Eindruck von der Nachhaltigkeit der Holstein-Zucht gaben. Für die Beobachter am Ring war es nicht überraschend, dass THD Donna an diesem Tag die Siegerschärpe erhielt. Diese starke Kuh von Ludger Tißen zeigte einfach einen perfekten Körper und ein super Euter. THI Finalistin von Rainer Thoenes, die ebenfalls ein hervorragendes Gesamtbild lieferte, erhielt die Reservesiegerschärpe.

Rotbunt in separaten Ringen

Es ist schön, dass es den Rotbuntzüchtern in Kleve gelungen ist, auch 2018 die rotbunten Holsteins in separaten Ringen vorzustellen. Nach wie vor hat Red Holstein im Zuchtgebiet der RUW eine hohe Bedeutung und so erfreut es die zahlreichen anwesenden Rotbuntzüchter, wenn ihre Rasse auch entsprechend gewürdigt wird. Bei den Färsen stand die Matisse Red-Tochter THD Monika auf Platz 1. Sie zeigte einmal mehr die Exterieurstärke dieses RUW-Vererbers. Ihr folgte auf 1b ebenfalls aus dem Bestand von Ludger Tißen THD Rilana, die als Vater ebenfalls Matisse Red im Papier stehen hat. In der folgenden Klasse war es wiederum Ludger Tißen, der diesmal mit THD Ronaldia (V: Attico Red) auf 1a ging. Diese harmonische Färse mit gutem Fundament, der gewünschten Beckenlage und mit drüsigem Euter ging vor Lara (V: Bolt RF) von Rainer Thoenes, die sich durch guten Bewegungsablauf und das feste und breite Euter überzeugend im Ring präsentierte. Als Siegerkuh jung kürten die Preisrichter THD Monika vor THD Ronaldia - damit gingen beiden Schärpen in den Bestand Ludger Tißen.

In der Klasse ältesten Red Holsteins schwärmten die Richter über die enorme Qualität im Ring. Es fiel dennoch nicht schwer, die älteste Kuh dieser Klasse auf 1a zu setzen. Die Malvoy-Tochter THD Casa bestach mit inzwischen sechs Kalbungen nicht nur durch ihren kapitalen Körper, sondern zeigte einen sehr guten Bewegungsablauf und strahlte auch nach einer sehr guten Lebensleistung mit einem wunderschönen, hoch aufgehängten Euter. Hier war auf 1b THD Rosaria, eine Tochter des RUWSELECT-Bullen Eturien. Sie zeigte sich mit drei Kalbungen noch jugendlich frisch, bewegte sich auf gutem Bein und bestach durch ihr langes und festes Euter. Diese beiden Kühe waren dann auch Sieger und Reservesieger bei den älteren rotbunten Konkurrentinnen.

Malvoy-Tochter THD Casa von Ludger Tißen ist Miss Kleve

Bei der Wahl zur Miss Kleve standen die vier Siegerkühe im Ring. Die zahlreichen Besucher honorierten auch an dieser Stelle mit großem Applaus die enorme züchterische Leistung der Klever Aussteller. Die Preisrichter wählten schnell THD Casa zur Miss Kleve. An dieser Malvoy-Tochter konnte am 26. August auf Haus Riswick keine Kuh vorbeigehen.

Konkurrenz der Züchtersammlungen

Den Abschluss der Schau bildete die Präsentation der Züchtersammlungen. Im rotbunten Ring siegte die ausgeglichene Sammlung von Ludger Tißen vor der Sammlung von Robert Baumann, die aufgrund ihrer sehr guten Ausgeglichenheit nahe an die 1a-Platzierung reichen konnte. Im schwarzbunten Ring setzte sich die in Körper und Euter hervorragend zusammengestellte Sammlung von Rainer Thoenes gegen die Konkurrenz durch. Die Sammlung von Michael Seegers auf 1b bestand aus drei jungen Kühen, die ebenfalls sehr gut ausgewählt waren, aber aufgrund der Jugendlichkeit noch Entwicklungspotenzial im Ring zeigten. Es folgten auf den weiteren Plätzen die Sammlungen von Johannes Selders und Ludger Tißen.

Jungzüchternachwuchs aktiv

Es gehört zu jeder Kreistierschau heute dazu – die Nachwuchszüchter präsentieren ihr Können mit jungen Kälbern und werden ganz professionell gerichtet. In zwei Altersgruppen gingen 10 Mädchen und Jungen an den Start. Die von den Richtern gestellten Fragen konnten die Kinder stets gut beantworten und auch das Präsentieren des Kalbes war oft geübt und gelang ganz prima. Am Ende wurden Lea Sensen und Henry Dammertz in ihrer Gruppe als Beste herausgestellt. Alle anderen folgten dichtauf und durften sich gemeinsam über den großen Applaus der Zuschauer freuen.

Mit der Kreistierschau 2018 haben die Klever Züchter einmal mehr nachhaltig demonstriert, dass das moderne Zuchtziel der Holsteins ermöglicht, Kühe vorzustellen, die über viele Jahre in der Lage sind, in den Züchterstellen Milch zu geben. Den Organisatoren und Ausstellern ein Kompliment für diese gelungene Tierschau.

 

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