Maja Queen gewinnt RUW-Färsenschau in Bitburg

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Mit einem unglaublich kraftvollen Körper und einem perfekt in die Bauchdecke übergehenden Euter hatte Maja Queen zunächst die Schwarzbunt-Konkurrenz und abschließend auch den Champion der Red Holsteins ganz souverän hinter sich gelassen. Aber trotzdem, wer gute Färsen sehen wollte, brauchte nicht erst zur Siegerauswahl zu erscheinen. Das neue Schaukonzept mit nur noch einer Färsenschau jährlich schlug sich nämlich nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ in einer starken Konkurrenz nieder. Für die im Verhältnis zu den vergangenen Jahren deutlich zahlreicher erschienen Zuschauer, unter ihnen übrigens auch der neue Rheinland-Pfälzische Kammerpräsident Norbert Schindler, wurde es also alles andere langweilig. Tatsächlich hatte sich damit aber auch für die aus den weit nördlicher gelegenen Teilen der RUW angereisten Besucher der Weg nach Bitburg zweifellos gelohnt.

AUSGEGLICHENE SPITZEN

Ganz so einfach wie bei der entscheidenden Siegerauswahl selber war es für den Preisrichter Andreas Lohmöller aus Listrup dann also doch nicht, die jeweiligen Klassensieger aus einer in den Klassenspitzen sehr engen Konkurrenz herauszufiltern. Insgesamt stand Lohmöller vor der Aufgabe, in genau 10 Holstein- und 5 Red Holstein-Klassen Entscheidungen zu treffen. Den ersten Klassensieg des Tages sicherte sich dann einmal mehr Rainer Thoenes, Klakar, mit einer extrem typ- und vor allem hintereuterstarken Zicostar-Tochter, die über GP-84 Corsaro auf die bekannte Tesk-Tochter Hattrick EX-94 zurück geht. Die nächsten beiden Klassensiege sicherten sich zwei ziemlich ähnliche und mit auffällig guten Übergängen und Ausstrahlung versehene Stormatic-Töchter. Gemeint waren die vor allem im Becken perfekt gebaute Ilara aus dem Stall von Peter Foemer, Zülpich, und zum anderen Heide, eine in Ostfriesland aus einer VG-87 Lukas gezüchtete Färse, die bereits im Richtwettbewerb der letztjährigen DHV-Eliteauktion einen Klassensieg auf sich verbuchen konnte und jetzt im Stall von Peter Kreutz in Wilsecker steht. Diese von Heide gewonnene Klasse war übrigens sicher eine der stärksten Klassen der Färsenschau überhaupt. In der nächsten Gruppe der Holsteinfärsen zog Lohmöller die tiefschwarze und trotz ihrer Länge noch unglaublich viel Entwicklung zeigende Rubens-Tochter Dassi aus der Goldstein GbR, Zülpich nach vorne, eine Färse, die es ihm sichtlich angetan hatte. Wieder einmal mit einer hervorragenden Tochter war auch unser Luke-Sohn Lucko RF im Holstein-Wettbewerb vertreten. Die mit idealer Kombination aus Milchtyp und Körper bestückte Deluxe von Spielberg Holsteins in Much gewann relativ souverän ihre Klasse. Absolut auffallend und neben dem späteren Grand Champion Maja Queen, sowie Stormatic Heide und Rubens Dassi von Lohmöller in die engere Auswahl des Holstein Champions selektiert, vollzog auch die Rubens-Tochter Duett von Helmut Dahmen, Mechernich mit ihrem extrem feinen Körperbau und einem fantastischen Hintereuter ihren Auftritt. Die aus einer VG-87 Functional und einer GP-84 Rudi Mutter, also einem rein rotbunten RUW-Pedigree, gezüchtete Duett gewann ganz klar ihre Klasse. Nach dem Sieg von Maja Queen in der nächsten Klasse gingen die weiteren Gruppensiege an die extrem euterstarke Sinatra-Tochter Naomi von Hugo Berners, Simmerath, an die super schicke, schwarze Faber-Tochter Marcelli von Hans Georg Theunissen, Kürten, sowie an die Leduc-Tochter Irene aus dem Stall des Luxemburger Züchters Michel Neser, Hamiville. Während es am Triumph von Maja-Queen keine Diskussionen gab wurde es beim Kampf um den Reservesieg der Holsteins dann allerdings nochmals eng. Wie gesagt, Heide, Dassi und Duett standen in der engeren Wahl. Lohmöller entschied sich schließlich für Dassi.

CADON-SIEG BEI ROTBUNT

Wie in der Schwarzbunt-Konkurrenz sicherte sich auch in der Rotbunt-Entscheidung eine Kuh aus Rheinland-Pfalz den Siegertitel. Mit der schicken und vor allem durch ihre Harmonie und Bewegung auffallenden Hazienda von Peter Meutes, Rommersheim gewann dort eine definitiv typische Cadon-Tochter. Zur Reservesiegerin Rotbunt in der voll besetzten Bitburger Eifelhalle wählte Lohmöller die kraftvolle Sputnic-Tochter Ass von Wilhelm van Heek aus Kleve. Ebenfalls in der engeren Auswahl bei der Champion-Entscheidung war auch die Berta, eine unglaublich schicke Faber-Tochter, die immer besser wurde, je länger man sie anschaute. Berta stammt übrigens aus dem Stall von Emile Mathay, Michelau, und sorgte somit für den zweiten Klassensieg eines Luxemburger Züchters an diesem Tag. Die beiden weiteren Klassensiege in der Red Holsteins-Konkurrenz sicherten sich daneben die vor allem durch ihren Körper und ihre Ausstrahlung überzeugende Tribute-Tochter Estrada von Matthias Riehm, Illingen, sowie Eva, eine wirklich komplette Jerom-Tochter aus dem Stall von Alfons Beuting, Vreden, die über ihre VG-87 Demand-Mutter auf die bekannte Jubilant Elena VG-87 zurück geht. Insgesamt konnten während der zwei Tage des BEDA-Marktes deutlich über 70.000 Besucher gezählt werden. Erfreulich war allerdings vor allem die hohe Zuschauerzahl während der Färsenschau selber. Im nächsten Jahr wird es dann also die zweite Ausgabe der RUW-Färsenschau nach der Umstellung des Schaukonzepts geben. Dann heißt der Austragungsort Krefeld - hoffentlich mit einer ebenso hohen Anzahl an Zuschauern und aus unserem gesamten Zuchtgebiet selektierten Färsen.

KRAFTVOLLE SIKKIMS

Einen sehr guten Eindruck hinterließen in Bitburg übrigens auch die fünf vorgestellten Töchter unseres Newcomers Sikkim (Sierra x VG-87 Novalis x VG-89 Bellwood). Mit der passenden Kombination aus Kraft und Milchtyp demonstrierte die Gruppe, dass sich Sikkim als Produzent langlebiger, harter Laufstallkühe zweifelsfrei einen sicheren Platz in unserem Vererberangebot in diesem Jahr sichern wird. Bei Beachtung der tendenziell leicht ansteigenden bis ebenen Becken wird Sikkim die Beinstellung und -qualität wie auch Euter verbessern. Er vererbt steiler gestellte Beine mit sehr sauber eingeschienten Beinen und hohen Trachten. Auch die Sprunggelenksqualität ist sehr gut. Die Euter sind sehr ausbalanciert aufgehangen, verfügen über eine beachtliche Breite im Hintereuter und zeigen zudem starke Zentralbänder. Beachten sollte man bei de Anpaarung allerdings die eher etwas nach außen gestellten Striche. Die Sikkim-Töchter in Bitburg bewiesen aber auch, dass ihr Vater trotz eines relativ feinen Knochenbaus unglaublich entwicklungsfähige Körper vererben kann. Zudem weist Sikkim auch in den wichtigen Sekundärmerkmalen Eutergesundheit und Nutzungsdauer positive Zahlen auf