Mai-Auktion in Fließem

Auktionsberichte

Die Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG am Donnerstag, den 03. Mai 2018 im Vermarktungszentrum der Rinder-Union West eG in Fließem war jahreszeitlich bedingt geprägt durch eine starke Deckbullen-Nachfrage. Aber trotz des herrlichen Silowetters, die ersten Mäharbeiten waren bereits voll im Gange, war auch die Nachfrage im Rindersektor durchweg gut. Bei den abgekalbten Holsteinfärsen wurde allerdings sehr gezielt auf Qualität geboten, was auch die extrem große Preisspanne von 850 € bis 2.200 € dokumentiert. Sehr rege war die Nachfrage aus den befreundeten Kunden aus Belgien, Luxemburg und Holland, für die in der Summe mehr als fünfzig Prozent der zugeschlagenen Tiere verladen werden konnte. 

Rotbunt und/oder hornlos waren die Renner

Von Anbeginn an kamen die Gebote für Deckbullen sehr flott, denn die Qualität war durchweg sehr ansprechend. Die Hälfte der Bullen erzielte 2.000 € und mehr Euro im Zuschlag, so dass der Durchschnittspreis noch einmal zur Vorauktion um knapp 100 € auf über 1.800 € anstieg. Besonders gut entwickelt, mit einer hohen Formnote von der Körkommission bewertet, erlöste die Lenz GbR aus Steinborn für ihren Goldfever-Sohn Günter den Tagehöchstpreis mit 2.200 €. Mit Defoe und Ludox stehen bekannte, gute Vererber im Pedigree, und mit hohen Einstufungen und Leistungen über 10.000 kg bei sehr guten Inhaltsstoffen fand dieser Bulle viele Interessenten. Letztendlich erhielt ein Kunde aus Luxemburg den Zuschlag. Gleich drei Bullen wechselten den Besitzer bei 2.100 €. Werner Mettel aus Körperich hatte einen sehr harmonischen MatisseRed-Sohn aus seiner sehr bekannten Schaukuh Evelyne von Bacculum (EX 90 Punkte) am Strick, der ebenfalls von einem luxemburgischen Käufer ersteigert wurde. Vor Evelyne kommt die bekannte Stadel-Tochter Elly (88 Punkte), die bereits sechs Laktationen produziert hat. Mit knapp 12.000 kg sind auch hier die Leistungen sehr ansprechend. Johann Hoffmann aus Stockem hatte den zweiten rotbunten Bullen in dieser Preiskategorie, und zwar einen Ems Red PP-Sohn aus der 88 Punkte Tableau-Mutter und EX 90 Punkte Aval-Großmutter. Dieser Bulle hatte, wie schon so oft aus dem Stall Hoffmann, die höchsten Noten am Morgen von der Körkommission erhalten. Interessant machten ihn auch die Tatsachen, dass er hornlos ist und Mutter und Großmutter bei über 11.000 kg Milch mit 3,7% Eiweiß überzeugen können. Er kommt im Kreis Aachen zum Deckeinsatz. Günter Eichertz aus Uppershausen präsentierte den dritten Bullen für 2.100 €, einen sehr formschönen Louis PP-Sohn, in diesem Fall schwarzbunt, aber hornlos! Mit jeweils 85 Punkten stehen Top-RUW-Vererber im Pedigree und zwar Antares und Jetlag. Ein Milchviehhalter aus Euskirchen erhielt den Zuschlag. Und wiederum für rotbunt und hornlos erhielt Peter Meutes aus Rommersheim 2.000 € für seinen Kiss PP-Sohn. Hohe Einstufungen, tiefe Kuhfamilie und extrem hohe Milchmengen rundeten das Pedigree auch dieses Bullen ab.       

Geteilter Rindermarkt

Warum geteilter Rindermarkt? Die Erklärung ist relativ einfach: Die ersten Rinder im Katalog, die deutlich älteren, und Rinder mit ersichtlichen Mängeln bzw. Ansagen, auf diese Rinder wurde kaum bzw. zäh geboten. Junge Rinder mit hohen Einsatzleistungen und dem Exterieur und Euter einer problemlosen Laufstallhaltung waren stark gefragt, und hierauf wurde sehr flott geboten. Vor allem die Ausländer boten fast ausschließlich auf diese zweite Kategorie. So war es nicht verwunderlich, dass die rotbunte Hvezda-Tochter BaS Abena zum Höchstpreis von 2.200 € an einen Züchter in Luxemburg wechselte. Diese rahmige, perfekt ausbalancierte Färse war mit einem top Euter ausgestattet und hatte bereits eine hohe erste Milchkontrolle. Am Morgen war sie mit 85 Punkten bewertet worden und hätte ohne weiteres zur Schau gebracht werden können. Sie stammt aus der Zucht von Christian Bange, Seibersbach, und ihre Malvoy-Mutter und Carmano-Großmutter sind feste Größen in der Rotbuntzucht. Aus demselben bekannten Zuchtstall stammte auch die Färse mit dem zweithöchsten Tageszuschlag, 2.100 €. Diese schwarzbunte Absolute-Red-Tochter aus einer Atshott-Mutter und Hvezda-Großmutter war ebenfalls mit 85 Punkten bewertet, und das zu Recht! Harmonisch im Körper, mit einem super Fundament und einem klasse Euter ausgestattet liegt sie bei einer Tagesleistung von fast 40 kg Milch. Der Züchter Wolfgang Regh aus Bettenfeld (Kreis Bernkastel-Wittlich) ließ sich diese hoffnungsvolle Färse nicht entgehen. 2.000 € im Zuschlag legte ein bekannter Züchter aus dem nordrhein-westfälischen Kreis Kleve für eine fehlerfreie RUWSELECT-Lesson-Tochter aus der Zucht von Peter Meutes, Rommersheim, an. Diese sehr große, körperstarke Holsteinfärse hat eine Milchkontrolle mit 37 kg und ist bereit, in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten, die immerhin in der dritten Laktation über 13.000 kg Milch produziert hat. Ein weiterer luxemburgischer Züchter ersteigerte für 1.950 € die sehr schicke Janosh-Tochter Lore aus dem Zuchtstall von Stefan Struben aus Dahlem. Die Holsteinfärse mit der höchsten Einsatzleistung von über 45 kg Milch ist eine Defender-Tochter aus dem Stall Meutes, Rommersheim. Auch dieses Milchpaket ersteigerte Wolfang Regh aus Bettenfeld für 1.900 € im Zuschlag.     

Die nächste Zuchtviehversteigerung in Fließem findet am Donnerstag, den 07. Juni 2018 statt. Anmeldeschluss hierfür ist Dienstag, 22. Mai 2018. Transportmöglichkeiten in alle Regionen, gewissenhafte Erfüllung von Kaufaufträgen, Kataloge und nähere Informationen erhalten Sie bei der Rinder-Union West eG, Hamerter Berg 1, 54636 Fließem, Tel. 06569 9690-0, Fax 9690-99. E-Mail: HReifer(at)ruweg.de / www.ruweg.de.

(Gerd Grebener)

 

Preisspiegel:

 

Angebot

Verkauft

€ von – bis

€ Ø

Diff.

Bullen

10

10

875 – 2.200

1.803

+98

Rinder

41

37

850 – 2.200

1.549

+18