Kreistierschau Warendorf

Welche Zutaten braucht es für eine gelungene Kreistierschau?

  • RUW eG

Motivierte Züchter in Jung und Alt, Zuschauer die für Stimmung sorgen und natürlich jede Menge großartige Kühe. Dazu noch bestes Wetter und ein perfektes Gelände. All das war geboten auf der diesjährigen Schau des VfTT Warendorf. Die Tierschau war Teil des „Tag der Landwirtschaft“ des Kreises, der 25.000 Menschen in die Emsstadt Telgte lockte. Als Preisrichter konnte man Jake Lohmöller aus Emsbüren und Fenna Gödecker aus Varrel für den JZ-Wettbewerb gewinnen.

Betriebssammlungen

Mit 75 Kühen, 11 Jungzüchtertieren von über 20 Ausstellern wurde die Schau so gut wie lange nicht beschickt. So gingen gleich drei Klassen mit Betriebssammlungen an den Start. Die Familie Henkelmann aus Wadersloh setzte ihre Gruppe an Jersey-Kühen so perfekt in Szene, dass sie sich verdient den ersten Erfolg des Tages sicherte. Es sollte nicht der letzte bleiben. In der zweiten Klasse machte dann die Zuchtstätte Wiewer, Rinkerode, das erste Mal auf sich aufmerksam. Vor allem die Euterqualität überzeugte den Preisrichter. In der abschließenden Sammlung sicherte sich der Betrieb Pröbsting aus Everswinkel mit drei sehr körperstarken Kühen den 1a-Preis. Die anschließende Auswahl der Siegersammlung machte die enorme Qualität der Schau deutlich. Hier entschied sich Jake Lohmöller für die Sammlung, die an diesem Tage in Sachen Homogenität und Qualität nicht zu schlagen war. Die Freude bei Familie Henkelmann war groß. Das Team um Ludger und Leonie Wiewer konnten sich über die Reservesiegersammlung freuen. 

Jersey

Im Kreis Warendorf werden traditionell rot- und schwarzbunte Kühe gehalten. Auch auf der Schau wurden die Farbrichtungen getrennt voneinander gerichtet. Zunächst waren aber die Jerseys an der Reihe. In der einzigen Jersey-Klasse des Tages dominierten zwei Tiere aus der beschriebenen Kollektion. Den Siegertitel ging an die sehr komplette Choice-Tochter Layla, vor Candyshop, eine Video-Tochter.

Färsenklassen

Die erste schwarzbunt-Konkurrenz ging an den Betrieb Kuhlage aus Milte. Eindeutig ging diese euter- und sehr leistungsstarke Färse vorne. Sie überzeugte den Preisrichter so sehr, dass sie später auch zur Reservesieger-Färse gekürt wurde. Nur eine Färse konnte Lohmöller an diesem Tage noch mehr begeistern. Hier setzte Familie Henkelmann mit der Sidekick-Färse Elka, ihren Siegeszug fort. Eine Färse die bereits eine extreme Entwicklung, gepaart mit einem klasse Euter zeigte.

Nicht weniger eindrucksvoll die rotbunten Färsenklassen. Auch diese wurden in zwei Klassen gerichtet. Hier kam es zu einem Doppelsieg der Zuchtstätte Wiewer, dem weit über die Grenzen des Kreises bekannten Schauzüchters. Die Crono-Tochter Ohio sowie die Ronald-Tochter Monalisa konnten sich an die Spitze ihrer Klassen setzen. Die anschließende Siegerauswahl machten beiden dann unter sich aus. 

Mittlere Kuhklassen

Auf den meisten Schauen bilden die Kühe der mittleren Klassen den größten Block. So auch in Telgte. Gleich drei Klassen gingen bei den schwarzbunten Kühen an den Start. Hier waren mit Wiewer, Rinkerode, Gerd-Holling aus Alverskirchen sowie Pröbsting aus Everswinkel, drei Betriebe, die die Klassen für sich entscheiden konnten. Den Start machte die sehr stilvolle Handsome-Tochter Liliana von Wiewer. In der zweiten war es die Reflektor-Tochter Aggila, von Gerd-Holling, die sich am besten in Szene setzen konnte. Vor allem ihr Drüseneuter setzte sich von der Konkurrenz ab. Nicht zu schlagen war aber die Kuh die sich in der letzten Klasse souverän durchgesetzt hatte. Die Rede ist von der gewaltigen Barbados-Tochter Elli von Andreas Pröbsting. Sie war nicht nur die leistungsstärkste Kuh der gesamten Schau, sondern wurde auch klar zur Siegerkuh mittel gekürt. Der Reservesieg ging an Liliana von Wiewer. 

Bei den rotbunten Kühen mittleren Alters gingen beide Siegertitel in die erste Klasse des Tages. Erneut konnte sich Team Wiewer Sieger nennen. Die Gold-PP Tochter Belinda war einfach nicht zu schlagen. Sie würde an diesem Tag auch noch bei Grand Champion-Wahl ein ernstes Wörtchen mitreden können. Ihr Auftritt war einfach zu stark. Gefährlich nah kam ihr jedoch eine Kuh Namens Tilda. Vorgestellt von der Zuchtstätte Klosterkamp aus Freckenhorst konnte sie sich neben dem 1b-Preis in der Klasse, auch den Reservesieg sichern. In der zweiten Klasse der mittleren Rotbunten, fiel die Wahl verdientermaßen auf Eilien von Alois Loddenkemper aus Rinkerode. Durch ihre Ausgewogenheit in Typ und Euter landete sie auf den ersten Platz. 

Alte Kuhklassen

Die Königsdisziplinen auf vielen Schauen bilden die Klassen der älteren Kühe. Tiere mit teilweise beeindruckenden (Lebens-)Leistungen präsentierten sich dem zahlreichen Publikum. Hier ist die Aufgabe eines jeden Preisrichters ungleich schwerer im Verglich zu den Klassen mit den jungen Kühen. Muss er doch hier Kühe mit 4 bzw. 9 Abkalbungen vergleichen. Aber auch diese Aufgabe meisterte Jake Lohmöller mit Bravour. So sind es die beiden ältesten Rotbunten die die Siegertitel unter sich ausmachten. Die Wahl viel Schlussendlich auf 6-Kalbige Melina. Die Festigkeit im Euter machten den Unterschied. Die Label-P-Tochter Elmia wurde zur Reservesiegerkuh gekürt. Ihre unglaubliche Frische bei 90.000 kg LL sprachen für sich. Die ehrenvolle Erwähnung ging an die Laron-P-Tochter Hanna von der Zuchtbegeisterten Familie Büning aus Warendorf. 

Noch beeindruckender die Leistungen in der Klasse der älteren schwarzbunten Kühe. Die Kuh mit der (mit Abstand) höchsten Lebensleistung war Ramona. Eine Lonar-Tochter mit über 115.000 kg LL! Sie erhielt die ehrenvolle Erwähnung. Bei der Sieger- bzw. Reservesiegerkuh entschied sich Lohmöller dieses Mal für die etwas jüngeren Kühe. Ein erneuter Doppelsieg machte den Tag für Familie Henkelmann endgültig zum Festtag. Die Defender-Tochter Elbana (Sieger alt) und County Eileen (Reserve), zwei sehr ähnliche Kühe mit viel Substanz, zeigen nochmal abschließend welche Linie der Preisrichter an diesem Tage fuhr. 

Jungzüchter

Bei Schauen mit viel fachfremden Publikum sorgen die Jungzüchterwettbewerbe für viel Heiterkeit. Der sehr bunte Mix an Rassen rundete den Wettbewerb ab. Gleich in der ersten Klasse wurde ein Braunviehkalb so perfekt in Szene gesetzt, dass der 4-jährigen Charlotte Huck aus Wadersloh der Sieg nicht zu nehmen war. In den beiden folgenden Klassen konnte ein Geschwister-Duo den Ring siegreich verlassen. Bei den Kindern mittlerne Alters (10-11 Jahre) machte es Sara Brinkmeier am besten. Sara war ebenfalls mit einem Braunviehkalb angetreten. Ihre gemeinsamen Übungsstunden führten dann auch dazu, dass ihre ältere Schwester Annika die letzte Klasse der Jungzüchter dominierte. Sie trat mit ihrem Braunviehkalb Sunny an. Herzlichen Glückwunsch auch an alle andern Jungzüchter die den Tag bestens abrundeten. 

Grand Champion

Die Veranstalter entschieden sich dafür, die Kühe bei der Auswahl des Grand Champion mit leergemolkenen Eutern zu präsentieren. Eine Entscheidung die bei den Beschickern und Besuchern gleichermaßen positiv aufgenommen wurde. Denn auch gemolken zeigten sich die sieben Siegerkühe des Tages von ihrer besten Seite. Wohl jede Kuh hätte den Sieg verdient. Am Ende knallen die Korken bei Familie Wiewer. Die zweikalbige Belina, Enkeltochter der bekannten Jotan-Tochter Bella, wurde zur Miss Warendorf 2024 gekürt. Der Sieg wurde im Anschluss mit so manchen kühlen Getränk gemeinsam gefeiert.