Kreistierschau Steinfurt

Unter dem Motto „Wir brennen fürs Klima“ luden am letzten August Sonntag, die Feuerwehren, Landwirtschaft und Klimakommune Saerbeck zum Aktions-& Erlebnistag in den Bioenergiepark in Saerbeck ein.

  • RUW eG

Bei der integrierten Kreistierschau stellten sich Insgesamt etwa 75 Milchkühe der Rasse Holstein und drei Braunvieh Kühe den Augen der erfahrenen Preisrichtern Carina Nölker und Dominik Weber.

Betriebssammlungen

Traditionell machen die Betriebssammlungen in Steinfurt den Anfang. Für nicht weniger Züchter die Königsdisziplin einer jeden Kreistierschau, spiegelt sie doch die Zuchtphilosophie der Betriebe wider. Gewünscht wird vor allem eine Einheitlichkeit der vorgestellten Tiere. Wem gelingt es Homogenität mit einer Spitzenqualität an Schaukühe zu kombinieren? In der ersten Klasse der Betriebssammlungen war dies die Zuchtstätte Elisabeth und Hermann Wacker aus Steinfurt. In der Klasse der mittleren Betriebsgrößen holte sich die Köster KG aus Steinfurt die 1a-Platzierung. Man konnte nur erahnen zu was die Kühe dieser ausgewöhnlichen Sammlung noch erreichen sollten. Im letzten Ring der Sammlungen ging kein Weg an den typstarken Kühen der Familie Berkemeier aus Lengerich vorbei. Er folge der erste Höhepunkt des Tages, nämlich die Kür der besten Betriebssammlung. Ein beeindruckendes Bild bot sich den zahlreichen Besuchern. Das Preisrichterduo erkor die Sammlung der Köster KG zur Siegersammlung. Besonders die außergewöhnliche Euterqualität machte hier den entscheidenden Unterschied. Den Reservesieg sicherte sich die Berkemeier GbR. Es gibt wohl nicht viele Tierschauen bei der eine solche Tierqualität nicht zur Siegergruppe gekürt worden wäre.  Spätestens hier war klar: Die Schau in Steinfurt ist keine gewöhnliche Kreistierschau. Nicht selten sollten die Klassen an diesem Tage Verbandsschau- oder gar Bundesschauniveau erreichen.

Kühe mit einer Abkalbung

In der Rotbunten Klasse setzte sich die Avatar Red-Tochter Lynn von der Köster KG, knapp vor der extrem jungen STAR P-Tochter Wikki aus dem Betrieb Wacker, Steinfurt. Ein erster Fingerzeig was von STAR-P zu erwarten ist.

Bei den schwarzbunten Färsen überzeugte die Doble-Tochter Wicapi, ebenfalls von der Zuchtstätte Wacker, die Preisrichter und konnte sich den Sieg vor der Maker-Tochter Lanzarote vom OHG-Betrieb Schulte GbR, Ladbergen sichern. In ihren Kommentierungen betonten die Preisrichter, worauf es bei den Färsen ankommt: Korrektheit, Ausstrahlung und eine gewisse Jungendlichkeit. Alles Dinge die die Siegerfärsen auf sich vereinigen konnten. Ob es ein Widersehen in Saerbeck oder an andere Stelle gibt? Wir dürfen gespannt sein.

Kühe mit zwei und drei Abkalbungen

Ein Feuerwerk an Qualität boten die Klassen der mittleren Kühe. In den beiden rotbunten Klassen sichere sich jeweils die Köster KG die 1a-Preise. Neben der bekannten Achilles-Tochter Romina, Siegerfärse der letzten RUW-Schau, auch die extrem kapitale und euterstarke Justine, eine Doppler-Tochter. Eine besondere Erwähnung hat hier sicherlich die Mutter des zurzeit wohl heißesten rotbunten Jungbullen überhaupt verdient. Die Rede ist von der Spark-Tochter Regine. Keine Geringere als die Mutter von CR7-P. Nicht Wenige hatten im Vorfeld in ihr die Miss Steinfurt gesehen.  Sie erwischte die wohl stärkste Klasse des Tages und reihte sich hinter Romina und Roxette von Berkemeier ein. Problemlos hätte alle drei Kühe vor wenigen Wochen in Alsfeld auf der Bundesschau laufen können. Was für eine Klasse! Die Rotbunten hatten also furios vorgelegt. Im Kreis Steinfurt nichts Neues, gilt er doch als rotbunte Hochburg. Aber wie würden sich die Schwarzbunten schlagen? Konnten sie ihren rotbunten Kolleginnen das Wasser reichen? Sie konnten. Und wie! Besonders zu nennen ist hier die geniale Reflector-Tochter Allyson von Berkemeier. Einen „Easy-Winner“ nennt man diese Art von Schaukühe, die Ihre Konkurrenz nach Belieben dominieren. Locker holte die sich den Siegertitel der mittleren schwarzbunten Kühe. Sie sollte bei der Auswahl zum Miss Steinfurt ein gutes Wörtchen mitreden. Familie Wacker konnte mit dem Reservesieg dieser Klasse den nächsten verdienten Titel holen. Die Sonic-Tochter Waldfee fiel so manchen Besucher schon in der Sammlung des Betriebes auf.     

Kühe mit vier und mehr Abkalbungen

Können die alten Kühe das Niveau der jungen und mittleren Klaasen halten? Das frage sich wohl so mancher Besuchter in Saerbeck. Sie konnten. So hatte besonders ein Beschicker noch so manches heißes Eisen im Feuer.  

Zwei außergewöhnliche, wenn auch sehr unterschiedliche Kühe, sollten den Sieg bei den älteren schwarzbunten unter sich aus machen. Da wäre zum einen Rose (v. Dalt) von Familie Berkemeier und zum anderen die Secco-Tochter Katrin vom Betrieb der Familie Höweler aus Tecklenburg. Ein Betrieb der zum ersten Mal die Kreistierschau beschickte. Beide Kühe hatten an diesem Tage ihre Anhänger. Katrin eine auf den ersten Blick unscheinbare Kuh. Bei genauerer Analyse stellt man aber fest: Eine geniale Kuh. Wie kann eine solche Kuh bereits zum 8. Mal abgekalbt haben? Sie erwischte einen Sahnetag. Wurde sie doch fast minütlich besser. So eine Kuh muss doch einfach gewinnen, oder? Wäre es nicht die Tierschau in Steinfurt, wäre es auch wohl so gekommen. Aber da war ja noch diese zuchtgeisterte Familie aus der Exterheider Nachbarschaft. Natürlich ist die Rede von Familie Berkemeier. Und sie hatten eben diese Urgewalt Namens Rose mitgebracht. Eine Kuh, die Zuhause inmitten der vielen Schaukühe heraussticht, ist auch in der Lage auf der Schau eine andere Ausnahmeerscheinung zu schlagen. Und so kam es auch. Verdienter Jubel auf beiden Seiten kam auf. Hatte man doch gemeinsam die Kühe zur Schau vorbereitet.

Eine andere besondere Kuh, wurde von der zuchtbegeisterten Familie Kocks aus Dreiwalde vorgestellt. Es sind viele Dinge, die diese Kuh namens Rike, so besonders machen. Es ist die Lebensleistung von fast 120.000 kg, es sind ihre bisher 11 Abkalbungen, es ist ihr Alter von über 14 Jahren und es ist ihre unglaubliche Frische. Über 25 Jahre wäre der Vater Gibor heute alt. Ein Bulle der uns heute vielleicht mehr denn je darüber erzählt, wie nachhaltige Holsteinzucht funktioniert. Chapeau an diese Leistung!  

Spitzenkühe der Extraklasse ließen die Rotbunt-Herzen in den älteren rotbunten Klassen höherschlagen. Auch hier gab es für Familie Berkemeier allen Grund zur Freude. Zur verdienten Siegerin wurde die DREAMBOY-Tochter Laurenzia gekürt. Eine Kuh die vor allem durch ganz viel Typ begeistern konnte. Reserve-Champion wurde Taya v. POWER von der Zuchtstätte Köster. Ihr gewaltiges Hintereuter konnte schon morgens in der Sammlung überzeugen.

Braunvieh

Auch drei Tiere der Rasse Braunvieh wurden von den engagierten Züchtern Budde-Stiepermann, Ladbergen, Kötter Ladbergen sowie von Dresselhaus aus Hopsten präsentiert. Den Siegertitel holte sich die euterstarke Färse Tereza von Dresselhaus vor der extrem kapitalen Lilli von der Stiepermann GbR.

Jungzüchter

Die Jungzüchter sind die Züchter von morgen. So eröffneten die Preisrichter den Wettbewerb der jungen Teilnehmer. Ida Dresselhaus bot mit ihrem Luster-P-Kalb eine großartige Vorstellung. Ebenso Linda Rother mit ihrem Kälbchen Serafina. Gekonnt überzeugten sie die Preisrichter. Nach wochenlanger Vorbereitung gelang ein toller 1b-Preis. In der zweiten Klasse hatte dann Emma Berkemeier ihren großen Auftritt. Es ist für Preisrichter nie einfach die Leistungen der Jungzüchter passend zu rangieren. Aber das hohe Maß an Professionalität welches Emma mit Malibu an den Tag legten, war einfach nicht zu schlagen. Aber auch Marit Finke aus Steinfurt stand die Freude an ihrem Kalb förmlich ins Gesicht geschrieben. Ein toller zweiter Platz war der verdiente Lohn. In der ältesten Klasse der Jungzüchter wird die höchste Professionalität von den Teilnehmern erwartet. Jede noch so kleine Unaufmerksamkeit entscheidet über den Sieg. Am besten gelang dies Juli Raiffenschneider. Eine Glanzleistung führe zum Sieg in der Klasse. Madlen Prümers müsste sich nur knapp geschlagen geben.

Bei der Auswahl zum besten Typtier entschied sich Carina Nölker für Lenja von der Berkemeier GbR.

Wer wird Grad Champion?

Seit der letzten Tierschau wird auch in Steinfurt eine Miss Steinfurt gekürt. Eine wahrlich schwierige Aufgabe. Dann nach dem Verlauf der Schau war klar, eine eindeutige Siegerin würde es nicht geben. Es gab Argumente für jede einzelne Siegerkuh. Zur großen Freude von Familie Köster fiel die Wahl auf die zweitkalbige rotbunte Romina, die ihre Schaukarriere nach dem Siegtitel auf der RUW-Schau eindrucksvoll fortsetzt.