Klever Rinderzüchter mit überragenden Kühen am Start

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In den Holstein-Ringen stellten sich die Aussteller den beiden Preisrichterduos, die eine hervorragende, souveräne Leistung boten. Zum einen arbeiteten Maik Volber und Bettina Hueske zusammen und zum anderen trafen Guido Simon und Markus Driehsen die Entscheidungen. Beide Duos erläuterten die getroffenen Rangierungen mit sehr gutem Kommentar und immer nachvollziehbar für das zahlreich anwesende Fachpublikum. Die äußeren Bedingungen boten bis auf kleinere Regengüsse beste Voraussetzungen für eine Tierschau und so präsentierten sich die 107 Schaukühe allesamt ausdrucksstark in den insgesamt 13 Einzelringen. Nach den Einzelentscheidungen gingen 10 Betriebe mit ihren Einzelzüchtersammlungen an den Start und vor der Auswahl der ‚Miss Kleve‘ stellten die Lima Holstein KG und Rainer Thoenes noch je eine Kuhfamilie im Ring vor.   Spannende Entscheidungen in den schwarzbunten Ringen Gleich zum Auftakt der Schau konnten die ersten schwarzbunten Färsenklassen schon deutliche Akzente setzen. Ausgeglichene junge Färsen forderten die Preisrichter bei der Entscheidungsfindung. Aus den drei Färsenklassen musste dann die Siegerfärse gewählt werden. Die Entscheidung fiel eindeutig auf die jugendliche THI Finalistin – gezogen aus der weithin bekannten THI Fire aus dem Bestand von Rainer Thoenes. Sie bestach durch ihre Ausgeglichenheit im Körper und glänzte durch das fest ansitzende drüsige Euter. In ihrer Klasse auf Ib stand THI Fortissima aus dem gleichen Zuchtbetrieb, die sich körperstark in der Konkurrenz als Reservesiegerin durchsetzen konnte. In den mittleren Klassen der Abteilung Schwarzbunt standen nach den Einzelringen insgesamt acht überragende Kühe zur Siegerauswahl im Ring. In der wohl stärksten Klasse der mittleren Kühe hatte sich zuvor bereits die Samburu-Tochter THI Champion souverän durchgesetzt. Und so war dann bei der Siegerauswahl für die Richter diese äußerst starke Zweitkalbskuh von Rainer Thoenes schnell auch als Siegerin der Abteilung nominiert. THI Champion beeindruckte durch das korrekte Fundament und glänzte durch das hoch und fest ansitzende Euter, das aufgrund seiner Drüsigkeit enorm beeindruckte. Die Reservesiegerschärpe legten die Verantwortlichen dann der DH Troja (V: Knowledge) von Hans-Wilhelm Derksen um den Hals. Auch hier passte alles zusammen – stark im Körper mit sehr guten Übergängen und ein ebenfalls ausdrucksstarkes Euter ließen sie sehr nahe an die Siegerkuh heranrücken. Stets eine besondere Augenweide ist es für die Kenner am Ring, wenn in einer Klasse älterer Kühe mit vier bis sieben Kalbungen Top-Tiere antreten, die bereits alle deutlich über 40.000 kg Milch geleistet haben, und dann immer noch Schaufähigkeit auf hohem Niveau demonstrieren können. Die Talent2-Tochter LHO Elli aus der Lima Holstein KG demonstrierte die Exterieurqualität in diesen Klassen am besten: starker Körper mit tiefer Rippe und korrektem Becken, ein klares Fundament und ein nach fünf Kalbungen festes und breites Euter mit guter Strichplatzierung waren die Basis dafür, die Siegerschärpe der älteren Kühe zu erlangen. Hier geschlagen geben musste sich die Goldwin-Tochter THI Harfe, die der Zuchtbetrieb Wilhelm Eberhard vorstellte. Auch sie hat die Zuschauer schon in der Klasse und dann auch als Reservesiegerin mit ihrem ausbalancierten Körper und dem funktionellen Euter überzeugen können.   Starke rotbunte Kollektion In den rotbunten Ringen standen Färsen, die ihren Kolleginnen der Abteilung Schwarzbunt in allen Punkten ebenbürtig waren. Eine Kollektion allerbester rotbunter Schaukühe untermauerte in Kleve einmal mehr, dass beide Farbrichtungen auch in Zukunft weiterentwickelt werden müssen. Solche Kühe machen Laune auf mehr und es dürfte durchaus auch Züchter inspiriert haben, künftig wieder vermehrt in dieser Abteilung zu besamen. Michael Seegers präsentierte Oktavia – eine Audacity-Tochter, die an diesem Tage nicht zu schlagen war. Sie erhielt aufgrund ihrer Vorzüge im Körper und des sehr gut aufgehängten festen Euters den Vorzug vor der Reservesiegerin Salina (V: Runaway), die Rainer Thoenes im Ring vorstellte. Bei den älteren rotbunten Kühen war es ähnlich wie zuvor bei den schwarzbunten: Allerbeste Schauqualität der ‚älteren Damen‘ auf höchstem Niveau beeindruckte die Zuschauer. Hier war es THD Casa, eine äußerst körperstarke Malvoy-Tochter mit festem Euter (Z: Ludger Tißen), die sich gegenüber der Ralstorm-Tochter EH Yaki von Elmar Hannen bei der Vergabe der Siegerschärpe durchsetzen konnte. EH Yaki glänzte durch ihr klares Fundament und bestach durch das gute drüsige Euter.   Züchtersammlungen demonstrieren hohes Zuchtniveau In den Ringen der Einzelzüchtersammlung stellten Hans-Wilhelm Derksen bei Schwarzbunt und Ludger Tißen bei Rotbunt die jeweilige Siegersammlung. Nicht nur diese beiden Sammlungen bestachen durch ihre Ausgeglichenheit. Auch die beiden Reservesiegersammlungen von Rainer Thoenes und Robert Baumann machten deutlich, dass auch in der Breite die Qualität der Kühe in den Beständen auf einem sehr hohen Niveau steht.   Besondere Kuhfamilien Einen besonderen Höhepunkt erlebten die Zuschauer bei der Präsentation der beiden Kuhfamilien. Vor exakt vier Jahren gewannen THI Fire und LHO Exel in Riswick die Klever Kreistierschau in den älteren Klassen als Siegerin und Reservesiegerin. In 2014 wurden von beiden Kühen jeweils drei Töchter als Kuhfamilie vorgestellt. Hier wurde eindrucksvoll die Vererbungskraft dieser beiden Stammkühe unter Beweis gestellt. Besonderer Höhepunkt war dabei, dass THI Fire, inzwischen 12 Jahre alt, die Töchtergruppe im Ring anführte, und: in beiden Kuhfamilien lief erneut eine aktuelle Siegerkuh – Ansporn für 2018 an gleicher Stelle.   Nachwuchszüchter bestens vorbereitet Bevor die Siegerkühe zur Wahl der ‚Miss Kleve‘ im Ring antreten konnten, stellten die Klever Jungzüchter in zwei Altersklassen ihr Können unter Beweis. Hier stellte Gerd Luyven den gut vorbereiteten Nachwuchskräften altersgerechte Fragen und sprach mit jedem der insgesamt 17 Jungzüchter in lockerer Art und Weise. Sowohl in der Altersgruppe 11 bis 14 Jahre (acht Teilnehmer) als auch in der jungen Gruppe von sechs bis zehn Jahren (neun Teilnehmer) standen am Ende alle Teilnehmer als Sieger fest. Das Üben vor der Schau mit dem Tier und die umfangreichen Kenntnisse beeindruckten den Richter und auch die Zuschauer, so dass hier alle erfolgreich aus dem Ring ziehen konnten.   LHO Elli wird "Miss Kleve" Bei der abschließenden Wahl zur ‚Miss Kleve‘ standen fünf Siegerkühe, die mit Sicherheit auch bei jeder überregionalen Schau in der Spitze platziert worden wären. Die Schärpe der Gesamtsiegerin erhielt letztlich die LHO Elli, die aufgrund ihres tadellosen Körpers und des fest ansitzenden drüsigen Euters verdientermaßen mit dieser Auszeichnung bedacht wurde. Mit dieser Wahl endete die rundum gelungene Schau, die sowohl dem Fachpublikum, aber auch den zahlreichen städtischen Besuchern die Rinderzucht auf beeindruckende Weise nähergebracht hat.     Heinrich Schulte hat eine sehenswerte Bildergalerie zusammengestellt, die Sie unter folgendem Link finden: fotos.web.de/ui/external/nzQJPFyrSmeB5lenSWb7IQ74803     Das komplette Prämierungsergebnis können Sie hier als pdf-Datei einsehen.   Dr. Werner Ziegler