Märzauktion bei Schneeregen

Allgemeine News

Von Frühlingswetter konnte am Tag der Zuchtviehauktion am 7. März 2023 nicht wirklich gesprochen werden, denn der Winter meldete sich mit Regen und Schneeregen noch einmal deutlich zu Wort.

 

Trotz oder gerade wegen der Wetterlage fanden sich zahlreiche Käufer in der RUW-Arena in Hamm ein, um die notwendigen Remontierungszukäufe bei den Färsen zu erledigen oder um einen Bullen für die nächste Decksaison zu ersteigern. Während die Bullen im Preisniveau leicht nachgaben, steigerte sich der Durchschnittspreis am Färsenmarkt trotz des weiterhin rückläufigen Milchpreisniveaus im Vergleich zur Februarauktion etwas. Auch der im zweimonatigen Rhythmus stattfindende Jungviehmarkt lockte mit hervorragender Tierqualität reichlich Käufer nach Hamm und erzielte ein ansprechendes Preisniveau.

FLIGHT RED-Sohn in der Preisspitze

Nach der Verbandsanerkennung am Morgen stand mit 19 Bullen ein recht überschaubares Angebot zur Verfügung. Die Nachfrage zeigte sich auf einem ähnlichen Niveau wie im Februar, und so pendelte sich der Durchschnittspreis bei exakt 1.900 € ein. Die Preisspitze sicherte sich die Köster KG aus Steinfurt mit einem natürlich hornlosen FLIGHT RED-Sohn, gezogen aus einer SOLITAIR P-Mutter, die mit über 12.000 kg Leistung und hohen Inhaltsstoffgehalten beeindruckte. Und auch der Bulle selbst überzeugte mit einem korrekten Körperbau und trockenen Fundamenten sowie darüber hinaus mit einem Gesamtzuchtwert von gRZG 156. Bis zum Steigpreis von 2.800 € kletterte der Steigpreis zügig in die Höhe, bis der Zuschlag für einen hessischen Züchter im Kaufauftrag realisiert werden konnte. Zum Steigpreis von 2.500 € folgten ein Power-Sohn aus der Zucht von Thomas Wiethege aus Halver und ein natürlich hornloser Lotto Red-Sohn aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt, die in Zuchtbetriebe im Kreis Birkenfeld und im Märkischen Kreis verkauft wurden. Beide Bullen stammen aus exterieurstarken Kuhfamilien mit hohen Leistungen und Inhaltsstoffgehalten. Das Spitzenquartett wurde komplettiert durch einen Carenzo-Sohn aus dem Bestand von Heinrich Dammeier aus Petershagen, der mit einem Gesamtzuchtwert von gRZG 152 auf sich aufmerksam machte und zukünftig im Kreis Paderborn zum Deckeinsatz kommen wird.

Qualitätsfärsen weiterhin gesucht

Auch wenn die Entwicklungen des Milchpreisniveaus weiterhin deutlich rückläufig sind, zeigte sich gerade für korrekte und leistungsstarke Qualitätsfärsen eine gute Nachfrage aus dem In- und Ausland, so dass die knapp 160 Färsen zügig und zu einem leicht ansteigenden Durchschnittspreis von 2.069 € an neue Besitzer vermittelt werden konnten. Die Käufer stammten dabei aus nahezu alle Regionen Deutschlands, den Niederlanden, Belgien und Polen. Den Tageshöchstpreis erzielte eine kapitale Maker-Tochter aus der Zucht von Burkhard Diekmann aus Soest, die sich auf glasklaren Fundamenten im Auktionsring präsentierte und mit einer Einsatzleistung von 35 kg, ermolken aus einem schön ausbalancierten Euter von feiner Textur, beeindruckte. Diese Färse hatten einige Kunden auf ihrem Wunschzettel notiert und so schaukelten sich die Gebote bis auf 3.600 € in die Höhe, bevor der Zuschlag für den erfolgreichen Käufer aus dem Kreis Recklinghausen fiel. Es folgte mit etwas Abstand eine Jedi-Tochter aus dem Bestand von Meinolf Heihoff-Schwede aus Delbrück, die ebenfalls körper- und euterstark präsentierte und im Kaufauftrag zum Steigpreis von 3.200 € an einen niederländischen Stammkunden verkauft wurde. Mit ordentlich Milchleistung war die nächste Spitzenfärse ausgestattet. Satte 42 kg Einsatzleistung verbuchte die Reeve Red-Tochter WR Christa aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt für sich. Sie stammte aus einem langlebigen und leistungsstarken Kuhstamm und wurde zum Steigpreis von 3.100 € einem Züchter aus dem Märkischen Kreis zugeschlagen. Aus der Zucht von Paul Morbeck aus Legden stammte die vierte 3.000 €-Färse der Märzauktion. Diese Chilton-Tochter stand den vorgenannten Topfärsen in nichts nach und wurde für den Steigpreis von 3.000 € an einen niederländischen Züchter verkauft. Je 2.900 € im Zuschlag erzielten eine Maker-Tochter aus der Zucht von Heinz-Josef Rudolphi aus Bad Lippspringe und eine Dubai Red-Tochter aus der Zucht von Frank Hötger aus Balve. Beider Rinder wechselten in Betriebe in den benachbarten Niederlanden. Frank Hötger war mit einer tadellosen SOLITAIR P-Tochter, die zukünftig im Hochsauerlandkreis gemolken wird, ein weiteres Mal erfolgreich im Verkauf. Für 2.800 € wurde diese Färse zugeschlagen und erbrachte damit den gleichen Steigpreis wie eine reinerbig hornlose BASIS PP-Tochter aus der Zucht von Thomas Wiethege aus Halver, die ebenfalls in die Niederlande verkauft wurde, ebenso wie etliche weitere Topfärsen.

Jungrinder- und Kälbermarkt gespickt mit interessanten Angeboten

Mit 12 Jungrindern und 29 Zuchtkälber bot der Jungviehmarkt, der seit einiger Zeit immer im zweimonatigen Rhythmus stattfindet, wieder ein mengenmäßig interessantes Angebot, das auch in der Qualität auf der ganzen Breite überzeugen konnte. Die Gebote wurden zügig abgegeben und am Ende pendelten sich die Durchschnittspreise bei 568 € für die Jungrinder und 529 € für die Zuchtkälber ein. Teuerstes Jungrind war eine GLOBAL-Tochter, gezogen aus der mit 93 Punkten exzellent bewerteten Dude-Tochter PRO Morelle, aus der Zucht von Andreas Pröbsting aus Everswinkel, die für 700 € nach Niedersachsen verkauft wurde. Es folgte für 620 € im Zuschlag eine McDonald-Tochter aus der Lölfer & Guhle GbR aus Steinfurt, die in den Kreis Borken wechselte. Mit einer Mascarell-Tochter und zwei Scorer-Töchtern, die für jeweils 600 € verkauft wurden, reihte sich Georg Ingenerf aus Xanten in die Reihe der erfolgreichen Verkäufer ein. Den Höchstpreis am Kälbermarkt erzielte das jüngste Kalb des Auktionstages. Diese GLOBUS-Tochter mit gRZG 137 wurde von Andreas Pröbsting zum Steigpreis von 1.000 € an einen Züchter aus dem Kreis Borken verkauft. Aus dem gleichen Zuchtbetrieb stammten eine Migel-Tochter, eine FLIGHT RED-Tochter und eine Foreman-Tochter, die mit Zuchtwerten von gRZG 130 bis gRZG 147 ausgestattet waren und für Preise zwischen 850 € und 720 € an neue Besitzer aus Niedersachsen bzw. Rheinland-Pfalz vermittelt wurden. Einen Steigpreis von exakt 700 € erzielte die Lölfer & Guhle GbR für eine reinerbig hornlose Six Red PP-Tochter, die sich ein Züchter aus dem Kreis Borken sicherte.

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, 04. April 2023 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.

Preisspiegel

Tierart

Angebot

Verkauft

Preisspanne in €

Durchschnittspreis

Differenz

Bullen

19

14

1.300 – 2.800

1.900

-85

Kühe

4

3

1.600 – 1.850

1.733

+8

Rinder

159

158

1.000 – 3.600

2.069

+44

Jungrinder

12

12

480 – 700

568

-

Kälber

29

29

260 – 1.000

529

-

Klemens Oechtering

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