HIGHLIGHTsale 2021 – Alles bleibt anders!

Am vergangenen Freitag wurde der 30. HIGHLIGHTsale erstmals als virtuelle Veranstaltung durchgeführt und konnte dabei von jedermann über einen Livestream verfolgt werden.

Der Abend des 30. HIGHLIGHTsales der Rinder-Union West eG am 8. Januar 2021 stand wieder ganz unter dem Motto „Alles bleibt anders!“ Und: Es war zwar alles anders, aber es war nicht weniger erfolgreich! Aufgrund der allgemein bekannten Auflagen der Coronaschutzverordnung wurde die Auktion als virtuelle Veranstaltung mit Unterstützung der Firma Live-Sales GmbH durchgeführt. Zahlreiche Interessenten nutzten die Möglichkeit, am Freitagabend eine kurzweilige und hochinteressante Auktion im Livestream zu verfolgen und ihre Gebote online oder per Telefon zu platzieren. Auch für Auktionator Christoph Niehues-Pröbsting und Pedigreeleser Dominik Weber war es eine große Umstellung. Standen sie noch vor einem Jahr einem großen Publikum live gegenüber, war es nun eine Kamera, über die sie mit ihrem Publikum kommunizierten – und dies gelang ihnen in einer lockeren, aber dennoch sehr verbindlichen Art und Weise, die großen Anteil an dem erfolgreichen Verlauf des diesjährigen HIGHLIGHTsales hatte. Und der HIGHLIGHTsale hatte mit der bekannten Mischung aus genomisch hoch veranlagten Jungrindern und Zuchtkälbern, erstklassigen abgekalbten Färsen und einer tollen Kollektion an Jersey- und erstmals auch Fleckviehzuchttieren wieder für Rinderzüchter und Freunde schöner Schautiere alles im Angebot. So verwundert auch die starke internationale Beteiligung nicht, denn insgesamt 21 Tiere wurden an Kunden aus den Niederlanden, Italien, Belgien, Luxemburg, der Schweiz und Großbritannien verkauft. Dies ist unter anderem auch der Tatsache geschuldet, dass die RUW sehr viele aussichtsreiche Tiere in vielen Ländern hat genomisch testen lassen.

SON Kristin RDC war Topseller des Abends


Die Auktion war schon im vollen Lauf als SON Kristin RDC, eine Best Benz-Tochter aus der Zucht von Ludger Sondermann aus Bocholt, mit Katalognummer 21 zur Versteigerung kam. SON Kristin RDC (MV PACE Red) stammt aus einer tiefen deutschen Kuhfamilie und wurde schon vor Beginn der Auktion als eines der interessantesten Zuchtkälber gehandelt, denn neben höchsten Zuchtwerten von gRZG 165 und gRZ€ 2803 verfügte sie über den Rotfaktor und war somit auch für die rotbunten Zuchtlinien außerordentlich attraktiv. Auch in internationalen Zuchtwertsystemen war sie mit hohen NVI und TPI-Werten eines der komplettesten Tiere im Angebot, was sich in den Geboten widerspiegelte, denn neben Züchter aus Deutschland waren es Kunden aus den Niederlanden, die sich intensiv am Bietgeschehen beteiligten. Den Zuschlag zum Steigpreis von 14.800 € sicherte sich schließlich ein Züchter aus dem Zuchtgebiet der Rinder-Union West. Dicht auf folgte LHO Bella, eine weitere Best Benz-Tochter aus der Zucht von Jürgen Eiting aus Bocholt. Auch Bella beeindruckte mit höchsten Werten von gRZG 165 und gRZ€ 2848 und einer tollen Kombination mit Topwerten für Nutzungsdauer und Fruchtbarkeit. Ihre Wurzeln liegen in der weltbekannten Kuhfamilie von Regancrst-PR Barbie EX-92 und auch bei ihr war das Interesse aus den benachbarten Niederlanden besonders stark. Letztlich wurde sie zum Steigpreis von 14.200 € auch in die Niederlande verkauft. Ebenfalls in die Niederlande verkauft wurde RZN Cassidy, eine VH Crown-Tochter aus der Zucht der Nöhl GbR aus Idesheim. Cassidy stammte aus der Familie der erfolgreichen Zucht- und Schaukuh aha Rubens Carla EX-95 aus der schon zahlreiche einflussreiche Vererber hervorgegangen sind. Mit hohen Zuchtwerten auf deutscher Basis und attraktiven NVI-Werten war es auch nicht weiter verwunderlich, dass ein niederländischer Züchter sich den Zuschlag mit dem Gebot von 11.300 € sicherte. Ein ähnliches Paket bot THI Casablanca, eine Best Benz-Tochter gezogen aus dem erfolgreichen C-Stamm von Rainer Thoenes aus Kalkar. Casablanca wechselte zum Steigpreis von 9.400 € ebenfalls in die Niederlande. Der Durchschnittspreis für die Zuchtkälber betrug beeindruckende 5.950 €.

Electra - Topseller bei den Jungrindern


Bei den Jungrindern war es SHS Electra aus der Zucht von Thomas Schäfer aus Steiningen, die den Spitzenpreis für sich verbuchte. Electra ist eine genomisch hochveranlagte VH Crown-Tochter, die mit gRZG 160 und einer tollen Kombination aus Leistung, Nutzungsdauer und Exterieur überzeugte. Kunden aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz wetteiferten mit ihren Geboten um dieses Top-Jungrind. Mit einem NVI von 295 war Electra aber insbesondere für die niederländischen Züchter interessant und in diese Richtung wurde sie auch zum Steigpreis von 13.200 € verkauft. Aus der Zucht von Marcel Biermann aus Eslohe stammte Elli, eine Freemax-Tochter, die mit einem der höchsten gRZ€-Werte von 2.833 und allerbesten Werten für Nutzungsdauer gRZN 136 auf sich aufmerksam machte. Elli geht zurück auf die bekannte Stammkuh Clear Echo 822 Ramos 1200 EX-94 und verbleibt zum Steigpreis von 12.800 € im heimischen Zuchtgebiet. Den Höchstpreis bei den rotbunten Jungrindern erzielte WIT Discovery P, eine hornlose Doble-Tochter (MV PACE Red) aus der Zucht von Thomas Wiethege aus Halver, die mütterlicherseits auf die berühmte Stammkuh KNS Dorfgirl EX-93 zurückgeht. Auch bei Discovery war das internationale Interesse wieder hoch und so wechselte sie zum Steigpreis von 10.200 € in die Niederlande. Auch bei der preislich folgenden THD Despania war es ein Käufer aus den Niederlanden, der sich zum Steigpreis von 8.500 € den Zuschlag sicherte. THD Despania wurde von Ludger Tißen aus Kleve zum Verkauf angeboten und ist eine genomisch hoch veranlagte VH Crown-Tochter, die höchste Werte in verschiedenen Zuchtwertsystemen in sich vereint. Bei den Jungrindern pendelte sich der Durchschnittspreis bei 4.923 € ein.

Wieder herausragende Färsen im Angebot


Auch in diesem Jahr war das Angebot an erstklassigen abgekalbten Färsen wieder absolut sehenswert. Gerade in dieser Kategorie war besonders schade, dass die Veranstaltung nur virtuell stattfinden konnte, denn jeder Besucher der HIGHLIGHTsales der letzten Jahre wird sich sicherlich an die beeindruckenden Bilder dieser Tierkategorie in den Zentralhallen erinnern. Herausragender Topseller in diesem Segment war KOE Lorna Red, eine frisch abgekalbte Jordy-Tochter aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt. Ihre Mutter ist keine geringere als die rotbunte Siegerfärse der DHV-Schau 2015 KOE Lotta EX-92. Mit 8 Generation VG und EX-Kühen im Pedigree verfügt Lorna über die besten Voraussetzungen für den Schauring. Den Zuschlag zum beeindruckenden Steigpreis von 5.500 € sicherte sich ein niederländischer Züchter, der sich erfolgreich gegen die Konkurrenz aus Belgien, Luxemburg und Deutschland durchsetzte. Zum Steigpreis von 4.100 € folgte eine Doorman-Tochter aus der Zucht von Thomas Wiethege aus Halver, die auf die herausragende Europaschaukuh Stormatic Ilma EX-95 zurückgeht. Ein Züchter aus Rheinland-Pfalz bewies das größte Durchhaltevermögen und erhielt nach langem Bieterwettstreit den Zuschlag. Nach Luxemburg verkauft wurde Col Feeling, eine Undenied-Tochter, die wie die vorgenannte aus dem Bestand von Thomas Wiethege aus Halver stammt. Bis auf 4.000 € kletterte der Steigpreis für diese junge Färse mit höchstem Schaupotential. Der Durchschnittspreis für die Färsenklasse betrug 3.608 €.

Jerseys und Fleckvieh bringen Farbe ins Spiel


Es gehört schon zur guten Tradition, dass beim HIGHLIGHTsale Jerseys der Spitzenklasse zum Verkauf kommen. Und auch in diesem Jahr war das Angebot wieder hervorragend. Den Spitzenpreis der Jerseys markierte RZN Vivien, eine Gentry-Tochter und eine Tochter des Supreme Champion der World Dairy Expo Vivid, die von der Nöhl GbR aus Idesheim angeboten wurde. Ein bayrischer Züchter sicherte sich den Zuschlag für den herausragenden Steigpreis von 6.400 €. Ihr folgte eine Chrome-Tochter aus der Zucht von Frank Königs aus Stadtkyll, die ebenfalls über unbegrenztes Schaupotential verfügte und zum Steigpreis von 4.100 € in die Niederlande verkauft wurde. Erstmals im Angebot des HIGHLIGHTsales war die Rasse Fleckvieh, wodurch das Gesamtbild noch ein wenig bunter wurde. Aus der Zucht von Stefan Kaufmann aus Much stammten die beiden Verkaufstiere. KFV Los Alamos, eine frisch abgekalbte Hubraum-Tochter, wurde für 3.700 € nach Niedersachsen verkauft und das Jungrind KFV Empire, eine Vernando-Tochter, wurde von einem italienischen Käufer für das Gebot von 3.100 € ersteigert.



Auch wenn es in diesem Jahr keinen traditionellen Züchterabend im Anschluss an den HIGHLIGHTsale gab, sorgte das erstklassige Angebot und die hohe Bereitschaft der Käufer, auch an einer virtuellen Auktion teilzunehmen, für einen erfolgreichen Verlauf des 30. HIGHLIGHTsales. Da es persönlich nicht möglich war, sei es an dieser Stelle nachgeholt: Die Veranstalter des HIGHLIGHTsales bedanken sich bei den Verkäufern für die Bereitstellung der hervorragenden Verkaufstiere und wünschen allen Käufern viel Freude und Erfolg mit ihren neuen Tieren. Hoffentlich sehen wir uns nächstes Jahr wieder in den Zentralhallen in Hamm – aber auch gerne erneut virtuell im Internet.

Der Artikel wurde geschrieben von: