Gute Auslandsnachfrage in Hamm

Auktionsberichte

Siebenmal 2000 € und mehr

Im Gegensatz zur Augustauktion profitierte der Deckbullenmarkt von der Witterung am kalendarischen Herbstanfang. Bei leichtem Landregen waren die meisten Käufer aus dem heimischen Zuchtgebiet selbst angereist, um den für ihren Betrieb passenden neuen Deckbullen auszuwählen. Nach der Verbandsanerkennung standen 44 Bullen zum Verkauf, die bis auf fünf Bullen zum deutlich angestiegenen Durchschnittspreis von 1.603 € verkauft wurden. Aus der Zucht der Wiewer-Rellmann GbR aus Drensteinfurt stammten die beiden teuersten Bullen des Auktionstages. Den Spitzenpreis sicherte sich WR Lamac, ein natürlich hornloser LACOSTE-Sohn, der mit Länge, gerader Oberlinie und korrektem Fundament überzeugte. Das Hornlosgen stammt von seiner ebenfalls  hornlosen und mit 86 Punkten bewerteten Mitey P-Mutter WR Manolit. Ein Züchter aus dem Kreis Soest bewies das größte Durchhaltevermögen und erhielt beim Steigpreis von 2.800 € den Zuschlag durch Auktionator Heinrich Büscher. Dicht auf folgte sein Stallgefährte WR Snowcar, ein Snowman-Sohn, der seinem Vorgänger in nichts nachstand. WR Snowcar geht über PM Carmen zurück auf die weithin bekannte Europaschaukuh und mehrfache Bullenmutter aha Carla und wurde für 2.600 € einem Züchter aus dem Märkischen Kreis zugeschlagen. Mit etwas Abstand folgten fünf weitere Bullen, die sich in der 2.000 €-Liga platzierten. Bis auf den Aikman-Sohn Aikoto aus dem Bestand von Heinrich Dammeier aus Petershagen, der nach Bayern verkauft wurde, verblieben die vier weiteren Bullen im RUW-Zuchtgebiet. Unter ihnen ein Perfect Aik-Sohn aus der Zucht der Grunewald Olbing Gbr aus Raesfeld, ein FERRARI-Sohn aus dem Bestand von Berthold Brügge aus Tecklenburg sowie zwei weitere hornlose Bullen, zum einen ein Ladd p-Sohn aus der Zucht von Hubertus Winter aus Oelde und zum anderen ein Miculo-Sohn, der das Spitzentrio aus der Zucht der Wiewer-Rellmann GbR komplettierte.

 

Rege Auslandsnachfrage am Färsenmarkt

Auch der Septembermarkt war mit 143 verkauften Färsen für den Spätsommer nicht allzu groß. Bedingt durch eine rege Auslandsnachfrage aus Belgien, den Niederlanden, Italien und Polen war der Marktverlauf sehr flott und der Durchschnittspreis pendelte sich bei 1.679 € deutlich über dem Vormonatsergebnis ein. Den Tageshöchstpreis am Färsenmarkt erzielte Bernhard de Baey aus Hamminkeln mit einer sehr korrekten MALVOY-Tochter, die mit einer Einsatzkontrolle von 45 kg Milch beeindruckte. Sie wird zukünftig in einem Züchterstall im Kreis Warendorf gemolken werden. Den preislich zweiten Rang teilten sich drei weitere Spitzenfärsen, die für 2.300 € zugeschlagen wurden. Eine Picolo-Enkelin aus der Zucht von Thomas Langenberg aus Bocholt wurde am Abend Richtung Norditalien verladen. Und eine Gunnar-Tochter aus der Zucht von Christoph Wissling aus Ahlen sowie eine Texas-Tochter aus der von Hubert Weber aus Unna verblieben in Zuchtbetrieben im Münsterland. Dicht auf folgten für 2.200 € im Zuschlag eine RULETO-Tochter aus der Zucht von Heinrich Morbeck aus Legden, die an einen belgischen Stammkunden verkauft wurde, sowie eine Acme-Tochter aus dem Bestand von Christoph Feindt aus Gangelt, die in den benachbarten Kreis Soest wechselte.

 

Betriebskollektionen sorgen für Spitzenpreise

Der Jungrinder- und Zuchtkälbermarkt war mit gut 90 Tieren sowohl von der Anzahl als auch von der Qualität her gut bestückt. Die drei Betriebskollektionen von Friedrich Vogt aus Unna, Hermann Holtkamp aus Vreden und Matthias Heimes aus Schmallenberg sorgten dabei für eine gute regionale und überregionale Nachfrage. Die Spitzenpreise bei den Jungrindern sicherten sich drei Tiere aus der Zucht von Friedrich Vogt, die alle von der vor einigen Monaten erfolgreich in Hamm verkauften Snow-Mutter Rexa P abstammten und auch in ihrer neuen Heimat in Bayern im selben Züchterstall stehen werden. Teuerstes Jungrind des Trios war eine natürlich hornlose LAMANO P-Tochter, die mit einem genomischen Zuchtwert von gRZG 143 und bestem Exterieur beeindruckte und für 3.000 € zugeschlagen wurde. Ihre beiden LABEL P-Halbschwestern, von denen eine wiederum hornlos war, verfügen ebenfalls über einen gRZG von 139 bzw. 137 und wurden für den Steigpreis von 2.000 € verkauft. Aus der Zuchtstätte von Hermann Holtkamp stammten eine weitere LABEL P-Tochter und eine Bombero-Tochter, die für jeweils 1.100 € nach Bayern und Sachsen-Anhalt verkauft wurden. Der Durchschnittspreis für die Jungrinder pendelte sich ,bedingt durch die Tiere aus den Kollektionen, bei 930 € ein. Der mittlere Zuschlagpreis bei den Zuchtkälbern lag mit 391 € etwas über dem Vormonatsergebnis. Die drei Spitzenpreise in dieser Kategorie entfielen allesamt auf Kälber aus dem Hause Holtkamp. Eine Addiction-Tochter wurde für 1.400 € in den Kreis Ahrweiler verkauft. Eine Silver-Tochter wechselte für 1.100 € in einen Züchterstall im Kreis Minden-Lübbecke, und eine Zumba-Tochter fand für 800 € im Zuschlag einen neue Heimat in einem hessischen Züchterstall.

 

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 06. Oktober 2015 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen auf der Internetseite unter www.ruweg.de zum Download bereit.

 

 

Klemens Oechtering

 

Preisspiegel

 

 

Angebot

Verkauft

Preisspanne €

Durchschnitts-

preis €

Differenz

Vormonat €

Bullen

44

39

1.000-2.800

1.603

+214

Kühe

13

13

850-1.850

1.350

+13

Rinder

145

143

900-2.500

1.679

+207

Jungrinder

25

24

500-3.000

930

+419

Kälber

66

56

200-1.400

391

+14