Gelungene Eröffnungsauktion in Fließem

Auktionsberichte

Neben zahlreichen Ehrengästen waren es vor allen Dingen die Milchviehhalter aus ganz Rheinland-Pfalz und Saarland, aber auch Belgien, Luxemburg und Holland, die nach Fließem kamen um zu gucken und zu kaufen. Trotz der sehr großflächigen Anlage waren alle Beschickerparkplätze und vor allen Dingen der gesamte Besucherparkplatz mehr als belegt, und wer zu spät kam, dem blieb nur der Seitenstreifen, denn gerade das umfangreiche Zuchtviehangebot stieß auf großes Interesse.

Heinrich Schulte hat viele Momente der Eröffnungsauktion mit seiner Kamera festgehalten und in einer sehenswerten Bildergalerie zusammengestellt.

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Für unsere Mitglieder

Helmut Jäger, Vorstandsvorsitzender, ließ in seiner Eröffnungsrede keinen Zweifel daran, für wen die Genossenschaft diese neue Auktionshalle mit den umgebauten Vermarktungsställen am Regionalzentrum in Fließem gebaut hat: für unsere Mitglieder! Daher bedankte er sich gleich zu Beginn bei den Mitgliedern und Beschickern dieser Zuchtviehversteigerung. In ihren Grußworten ließen Rudi Rinnen (erster Beigeordneter des Eifelkreises) und Ortsbürgermeisterin Anja Esch (Fließem) keinen Zweifel daran, dass sie von dem Bau begeistert sind und sich über den Standort und die gute Zusammenarbeit freuen. Architekt Jochen Becker lobte die sehr gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der RUW im Bauausschuss, die eine so zügige Umsetzung dieses Projektes erst ermöglichte. Ein Dank galt auch den ausführenden Firmen, die die einzelnen Gewerke zur vollen Zufriedenheit aller umgesetzt haben. Christian Bange, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, ließ es sich abschließend nicht nehmen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort in Fließem für ihr hohes Engagement bei der Umsetzung dieses Projektes zu loben.

Bei der anschließenden Versteigerung ging es in der vorweihnachtlich geschmückten, neuen Halle richtig rund. Doch der Reihe nach.

Gute Bullen

Bei den herdbuchanerkannten Deckbullen gab es gleich zu Beginn der Versteigerung fünf, die die 2.000 € Marke überschritten. An der Spitze PM Fissler, ein Fritz-Sohn aus einer Baxter-Mutter und Jefferson-Großmutter, bei dem der Hammer für einen Käufer aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm bei 2.700 € auf das Auktionator-Pult knallte. Dieser Bulle stammt aus der Zucht von Peter Meutes, Rommersheim und gleich viele Punkte rechtfertigten diesen Preis. Der Bulle selbst war mit hohen Noten gekört und seine 87-Punkte-Mutter hat in der Höchstleistung fast 16.000 kg Milch produziert. Sie freut sich bester Gesundheit und befindet sich in der fünften Laktation. Ein Käufer aus dem Kreis Euskirchen ersteigerte für 2.600 € einen ebenfalls sehr typvollen Durango-Sohn aus der Zucht von Thomas Wiethege, Halver. Dieser Bulle steht für ein enormes Exterieur, denn die Lawn Boy-Mutter ist exzellent mit 90 Punkten eingestuft und die Großmutter (v. Origin) mit 89 Punkten. Dieser langlebige Kuhstamm steht aber auch mit über 13.000 kg für hohe Leistungen. Aus dem Zuchtstall Schwengers aus Kaarst kam ein rotbunter Akyol Red-Sohn für 2.400 € unter den Hammer. Ein Zuchtbetrieb aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis ersteigerte diesen sehr eleganten Bullen. Seine 86-Punkte-Mutter ist eine PerfectAiko RDC und Großvater ist der bekannte Snowman. In den Generationen davor stehen durchweg über 11.000 kg Milch. Es folgte der jüngste Bulle des Tages, der auch gleichzeitig seinen Geburtstag feiern konnte. Die Seidenfaden GbR aus Mechernich erlöste 2.300 € für ihren rotbunten Lazar P-Sohn SfH Lazano, der mit Can Be und Malvoy hochbewertete langlebige Kühe in der Generationsfolge hat. Die über 11.000 kg Milch mit hohen Inhaltsstoffen machten das Interesse an diesem Bullen komplett. Er wird seinen Deckeinsatz in Belgien vollziehen. Und auch der bekannte Rotbuntzüchter Johann Hoffmann aus Stockem erhielt für seinen rotbunten Payball-Sohn JOH Paveno 2.000 €. Immerhin ist die Defoe-Mutter mit 87 Punkten bewertet und hat über 11.000 kg Milch produziert. Dieser sehr schön gezeichnete rotbunte Bulle wird im Eifelkreis Bitburg-Prüm zum Einsatz kommen.

Die vier aufgetriebenen Holsteinkühe fanden flott ihren Käufer zum Durchschnittspreis von 1.463 €. Die Spitze stellte hierbei Alfred Bormann aus Biesdorf mit einer Snowflake-Zweitkalbskuh, die die zweite Laktation mit knapp 40 kg Milch in der Tagesleistung gestartet hat.

Richtig gute Rinder

Bereits beim Stallrundgang wurde jedem Interessenten und Besucher klar, bei dieser Eröffnungsauktion kamen eine ganze Reihe außergewöhnlicher Spitzenrinder zum Verkauf. Und eine stach ganz besonders hervor: Stefan und Matthias Zens GbR aus Musweiler sind bundes- und europaweit bekannt für ihre tiefen Kuhfamilien und ihre vielen Schauerfolge. Mitgebracht hatten sie eine extrem gute Boss-Tochter aus keiner geringeren Mutter als die von Europaschauen bekannte EX 93 Cadon-Tochter Feuer. Diese schaufertige extrem schicke Boss-Tochter hat mit gerade 24 Monaten gekalbt und bereits eine Einsatzleistung von 35 kg Milch. Feuer kennt jeder! Diese Exterieur-Kanone hat in sechs Laktationen über 70.000 kg Milch produziert und zahlreiche Spitzennachkommen hinterlassen. Nach einem langen, spannenden Bieterduell ging der Zuschlag für 3.800 € an eine aufstrebende Züchterfamilie in den pfälzischen Donnersberg-Kreis. Den zweithöchsten Tageszuschlag (3.000 €) bei den abgekalbten Holsteinfärsen konnte Thomas Wiethege aus Halver für sich verbuchen. Er präsentierte eine ganz komplette, hellrotbunt gezeichnete Tochter des TOPQSELECT+-Vererbers Drake aus seinem bekannten A-Stamm. Die Sparrow-Mutter ist mit 88 Punkten und die Colby-Red-Großmutter EX 90 Punkte eingestuft. Die extrem hohen Leistungen über viele Laktationen (die Mutter hat bereits fünfmal gekalbt und die Großmutter achtmal) rundeten das Profil dieser Holsteinfärse ab. Ein Züchterfreund aus Luxemburg ließ sich dieses Komplettpaket nicht entgehen. Auffallend viele Top-Rinder werden auch immer wieder von Stefan Struben aus Dahlem auf den Auktionen in Bitburg und jetzt Fließem versteigert. So hatte er eine absolut harmonische, genetisch hornlose, rotbunte Mitar PP-Tochter aus einer 88 Punkte Suede-Mutter und 86 Punkte Trademark-Großmutter mit einer Einsatzleistung von weit über 30 kg Milch, die ein Zuchtbetrieb aus dem Kreis Gütersloh für 2.700 € ersteigerte. Derselbe Betrieb ersteigerte auch für 2.500 € die Tochter des TOPQSELECT+-Bullen Garden, MAX Ophelia, wie das Präfix schon sagt, aus dem Zuchtstall von Stefan Marxen, Dingdorf. Diese komplette Holsteinfärse hat bereits eine Einsatzleistung von knapp 40 kg Milch und ließ deutlich erkennen, dass sie die Leistungen ihrer Vorfahren einholen wird. Dass der RUWSELECT-Bulle Garden, ein Galaxy-Sohn, sich sehr gut vererbt zeigt auch eine weitere Tochter von ihm, aus dem Zuchtstall Meutes, Rommersheim, die ebenfalls für 2.500 € einem luxemburgischen Züchter zugeschlagen wurde. Im Stammbaum dieser Garden-Tochter passt alles: 89 und 86 Punkte bei Mutter und Großmutter und das bei Höchstleistungen jenseits der 15.000 kg.

Und auch Spitzen-Jerseys kamen zum Verkauf. So präsentierte der Züchter Christian Bange aus Seibersbach eine Golda-Tochter aus einer 85 Punkte Fantom-Mutter und aus der bekannten Siegerkuh WIT Dalia, EX 92, von Q Zik. Einem Züchter aus dem Landkreis Vulkaneifel war diese tolle Jersey-Färse 2.400 € wert. Vier weitere Hosteinfärsen erlösten jeweils 2.300 €. Eine Lapris-Tochter von Thomas Wiethege aus seinem bekannten G-Stamm kaufte ein Luxemburger Züchter. Wolfgang Regh aus Bettenfeld ersteigerte eine Kollektion besonders guter Rinder, darunter auch die Beemer-Tochter mit einer sehr hohen Einsatzleistung von der Zens GbR aus Musweiler und die sehr kapitale Lexington-Tochter vom bereits erwähnten Züchter Peter Meutes aus Rommersheim. Besonders auffällig zeigte sich die Shaw-Tochter aus dem Züchterstall Friedrich Foesges aus Meisburg. Ein wirklich toller Erfolg für eine erstmalige Auktionsbeschickung, und diese edle Holsteinfärse wird ihre Milch im Kreis Gütersloh produzieren. Viele weitere Top-Rinder hätten an dieser Stelle noch Erwähnung verdient, würden aber aufgrund der Vielzahl den Rahmen sprengen. Letztendlich konnte Auktionator Mathias Mertes bis auf eine alle Rinder zuschlagen.

Die acht aufgetriebenen, zum Teil sehr interessanten Zuchtkälber fanden zum Durchschnittspreis von 575 € einen Käufer. Den Spitzenpreis von 1.200 € erlöste die Seidenfaden GbR aus Mechernich für eine gerade fünf Monate alte Mega Watt-Tochter aus einer Missouri-Mutter und Shotglass-Großmutter. Sie geht an einen Züchter in den Landkreis Neuwied.

Gelungener Start

Diese Eröffnungsauktion war ein durchweg gelungener Start in der neuen Auktionshalle in Fließem! Verkäufer und Käufer waren mit dem Ablauf und der Organisation sehr zufrieden, und es bleibt der Wunsch und Appell an alle Mitglieder, diesen neuen Auktionsplatz rege zu nutzen und die Versteigerungen zu beschicken.

Die nächste Zuchtviehversteigerung in Fließem findet am Donnerstag, den 4. Januar 2018 statt. Anmeldeschluss hierfür ist Montag, 18. Dezember 2017. Transportmöglichkeiten in alle Regionen, gewissenhafte Erfüllung von Kaufaufträgen, Kataloge und nähere Informationen erhalten Sie bei der Rinder-Union West eG, Hamerter Berg 1, 54636 Fließem, Tel. 06569 9690-0, Fax 9690-99. E-Mail: HReifer@ruweg.de / www.ruweg.de.

Gerd Grebener

 

Preisspiegel:

 AngebotVerkauft€ von - bis€ ØDifferenz

Bullen

15

14

1.000 - 2.700

1.779

+485

Kühe

4

4

1.300 - 1.700

1.463

-

Rinder

125

123

1.000 - 3.800

1.751

+170

Kälber

4

4

250 - 1.200

575

-