Im Vermarktungszentrum der Rinder-Union West eG in Fließem konnten sich die Kaufinteressenten aus einem zahlen- und qualitätsmäßig sehr ordentlichen Angebot bedienen. Somit schloss die Zuchtviehversteigerung am Donnerstag, den 10. Dezember 2020 mit einem Preisplus für abgekalbte Holsteinfärsen ab. Mit einer erfreulichen Nachfrage aus der heimischen Region waren es die Interessenten aus Italien, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden, die für einen guten Marktverlauf sorgten.
Bullen mit Überstand
Der Start der Versteigerung mit den verbandsanerkannten Deckbullen verlief schleppend. Bereits nach dem ersten Durchgang war die Kundennachfrage komplett abgedeckt. Die Nöhl GbR aus Idesheim bot mit der Kat.-Nr. 1 einen bereits 18 Monate alten, starken Skywalker-Sohn zum Verkauf. Auf der Mutterseite steht eine 86 Punkte Federal-Tochter aus einer US-amerikanischen Silver-Großmutter. Ein Kunde aus Belgien erhielt den Zuschlag für diesen einsatzbereiten Bullen mit 1.750 €. Nach Luxemburg konnten 2 Bullen aus der Zucht von Matthias Nosbisch, Niederweis, für je 1.500 € zugeschlagen werden. Beide schwarzbunten Bullen haben hohe genomische Zuchtwerte und sehr tiefe Kuhfamilien, aus denen viele Nachkommen im Besamungseinsatz stehen. Einer, Kat.-Nr. 5 NH Zephir, ist ein Zekon-Sohn aus einer hochleistenden 85 Punkte Gymnast-Mutter, aus der bekannten Bullenmutter NH Marilyn Monroe. Der zweite ist ein Charl-Sohn aus einer Battlecry-Mutter und Anton-Großmutter, der aufgrund seiner Eiweißwerte von über 4 % zu gefallen wusste. Einen rotbunten hornlosen Modul PP-Sohn aus der Zucht von Peter Meutes, Rommersheim, ersteigerte ein Käufer aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm für 1.400 €. Dieser Modul PP stammt aus einer Julandy-Mutter und Carmano-Großmutter mit hohen Bewertungen und extrem hohen Milchleistungen bei hervorragenden Eiweißwerten.
Preis für Holsteinfärsen gestiegen
Das Angebot der abgekalbten Holsteinfärsen traf aufgrund von Umfang und Qualität auf eine rege Nachfrage. Neben den Zuchtrinderkäufern aus Italien und Belgien, die großen Stückzahlen ersteigerten, waren es Einzelkunden aus der heimischen Region, die ganz gezielt die Spitzenqualitäten ersteigerten. Ein Mitgliedsbetrieb aus dem saarländischen St. Wendel ersteigerte gleich viermal im Höchstpreis die allerbesten abgekalbten Holsteinfärsen. Die preisliche Spitze bildete eine außergewöhnlich tolle Holsteinfärse aus dem bekannten Stall von Stefan Struben aus Dahlem. Diese rotbunte Attico Red-Tochter hatte einfach alles was man sich wünscht. Ein super Euter mit einem hervorragenden Exterieur und dies mit einer tiefen Rippe und einem tadellosen Fundament. Nach einem flotten Bieterduell fiel der Hammer bei 2.600 €. Es folgten preislich dreimal 2.400 € im Zuschlag. Den Auftakt in dieser Gruppe machte eine wunderschöne RUWSELECT Pace Red-Tochter aus einer 87 Punkte Defiant-Mutter und 84 Punkte Epic-Großmutter, aus der bekannten Feuer-Familie von der Zens GbR aus Musweiler. Die Saur GbR aus Polcherholz präsentierte eine gleichstarke schwarzbunte Ferrari-Tochter, die ebenfalls in allen Merkmalen überzeugte und zu gefallen wusste. Den Abschluss dieses Preis-Trios bildete eine 1st Grade-Tochter aus der Zucht von Peter Meutes, Rommersheim, die dem vorgenannten Trio absolut ebenbürtig war. Mit 2.300 € im Zuschlag folgte preislich eine schwarzbunte Adagio-Tochter, Verkäufer Struben, Dahlem, die sich aufgrund ihres kompletten Erscheinungsbildes ein Züchter aus Belgien sicherte. Eine sehr junge und dennoch enorm entwickelte, leistungsstarke Album-Tochter von Peter Meutes, Rommersheim, wurde für 2.200 € zugeschlagen und ebenfalls für die Bestandsaufstockung nach St. Wendel verladen. Und auch eine bereits mit 85 Punkten bewertete RUWSELECT Cashpoint-Tochter, ebenfalls aus dem Zuchtstall Meutes, mit einer sehr hohen Einsatzleistung wechselt in diesen Stall für 2.100 €. Zwei Züchter aus dem Landkreis Vulkaneifel ersteigerten für je 2.100 € hochwertige Holsteinfärsen für ihre Bestände. Zum einen eine Blue P RDC-Färse, Verkäufer Stefan Struben, Dahlem, und eine extrem leistungsstarke, sehr harmonische Nuance RDC-Top Färse gezogen von der Streit GbR aus Obergeckler.
Damit schloss das Zuchtviehversteigerungsjahr 2020 für die Verkäufer mit einem durchschnittlichen Preisplus von 42 € auf 1.768 €. Es war die achte Zuchtviehversteigerung in Fließem unter verschärften Corona-Bedingungen, das heißt bei den gesamten Veranstaltungen herrschte Maskenplicht. 2020 und befürchteter Weise darüber hinaus wird allen lange in Erinnerung bleiben.
Die nächste Zuchtviehversteigerung in Fließem findet am Donnerstag, den 14. Januar 2021 statt. Anmeldeschluss hierfür ist Montag, 28. Dezember 2020. Transportmöglichkeiten in alle Regionen, gewissenhafte Erfüllung von Kaufaufträgen, Kataloge und nähere Informationen erhalten Sie bei der Rinder-Union West eG, Hamerter Berg 1, 54636 Fließem, Tel. 06569 9690-0, Fax 9690-99. E-Mail: HReifer(at)ruweg.de / www.ruweg.de.
