Fruchtbarkeitsseminar am 7. März 2017 im VBZL Haus Riswick der LK NRW, Kleve

Fruchtbarkeit im Kuhstall ist die Basis des wirtschaftlichen Erfolges

Den Auftakt der Veranstaltung machte Dr. Detlef Kampf. Er ist Spezialist an der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein für Rinderberatung und stellte in seinem Beitrag die Zusammenhänge zwischen Fütterung und Haltung einerseits und der Fruchtbarkeit andererseits vor. Die Zuhörer erhielten wertvolle Impulse für ihre Betriebe. Die Praxisnähe von Dr. Kampf zeigte immer wieder deutlich, dass es wichtig ist, sich ständig neue Erkenntnisse anzueignen, um stets eine gute Fruchtbarkeitslage in der Herde zu realisieren.

Dr. Regina Strie von Boehringer Ingelheim ging in ihrem Beitrag anschaulich auf die Zusammenhänge zwischen Mastitis und Fruchtbarkeit ein. Ihr ist es gelungen, Verständnis dafür zu wecken, dass die Auswirkungen einer Mastitis sowohl direkt, aber auch indirekt über die Beeinflussung des Hormonstoffwechsels negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben. Anhand der Auswertung einer wissenschaftlichen Studie konnte sie verdeutlichen, dass es durchaus möglich ist, hier vorbeugend zu handeln und sowohl die Konzeptionsrate, aber auch die Trächtigkeitsrate, positiv zu beeinflussen.

Mit großem Engagement ging Dr. Christoph Meis aus Büren auf die Zusammenhänge zwischen Klauengesundheit und Fruchtbarkeit ein. Neben seiner Ausbildung zum Tierarzt hat er sich auch als Klauenpfleger qualifiziert. Er konnte anhand seiner Erfahrungen deutlich machen, dass nur klauengesunde Kühe die Voraussetzungen für Fruchtbarkeit mitbringen. Er appellierte nachhaltig an die Zuhörer, dass Behandlungen sowohl therapeutisch als auch prophylaktisch nur dann wirklich Sinn machen, wenn Aufzeichnungen erfolgen, um Entwicklungen nachvollziehen zu können.

Den traditionell ins Fruchtbarkeitsseminar integrierten Beitrag eines Praktikers zu seiner Situation stellte diesmal Berthold Linnemann von der Happy Cows GbR, Sendenhorst, vor. Berthold Linnemann erläuterte seinen Betrieb und betonte, dass für ihn die Kälberaufzucht eine zentrale Bedeutung im Betriebsablauf habe. Die hohen Abgangsleistungen in seiner Herde von deutlich über 40.000 kg Milch lassen sich nach seiner Auffassung nur realisieren, wenn es gelingt, bei den Kälbern von Anfang an Startbedingungen zu schaffen, die es ermöglichen, dass sich die Kälber zügig entwickeln. Damit wird die Basis für ein frühes Erstkalbealter geschaffen. Wenn dann, so wie bei Berthold Linnemann, das Management in der Transitphase optimal organisiert ist, kommt es zu einem guten Start in die Laktation und einer wirtschaftlichen Milchproduktion.

Mit großem Interesse verfolgten die Anwesenden auch die Ausführungen von Dr. Ulrich Janowitz, RUW, zum Neubau der Besamungsstation in Borken. Anhand von Fotos konnte der Bauprozess sehr gut nachvollzogen werden. Viele freuen sich schon jetzt darauf, die fertige Besamungsstation im kommenden Jahr besichtigen zu können.

Dr. Werner Ziegler