Zum Auftakt trafen sich nun Vertreter des Leadpartners Förderverein Bioökonomieforschung (FBF), der Projektpartner Westfleisch, Rinder- Union West (RUW) und Fachhochschule Südwestfalen (FH) sowie der Betriebe Buxtrup und Meierzuherde.
Übergeordnetes Projektziel ist die Prüfung von Blonde d’Aquitaine, Limousin und Speckle Park als Alternativen zum Einsatz der Rasse Weißblaue Belgier in der Fleischrasse-Anpaarung. Damit sollen gut mastfähige Kälber aus der Region für die Bullenmast in NRW und eine wissenschaftlich fundierte Datengrundlage entlang der gesamten Kette erzeugt werden. Für Deike Harms, Direktorin Landwirtschaft der Westfleisch SCE, stärkt das „Projekt RegioRind die Wertschöpfung entlang der gesamten Kette. Unser Ziel ist es, regional ein Rind zu produzieren, das in den Mastleistungen mit dem Fleckvieh auf Augenhöhe ist – ohne lange Transportwege und mit regionalen Ressourcen. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit der hiesigen Landwirtschaft in den heimischen Betrieben ein gleichwertiges Produkt erzeugen und zusätzlich eine Produktivitätssteigerung erreichen können.“
„Das Projekt RegioRind vereint in meinen Augen Innovation und Praxisrelevanz in höchster Form. Zielsetzung ist es, entlang der Wertschöpfungskette den höchstmöglichen Mehrwert für unsere Landwirte zu generieren“, so FBF-Geschäftsführerin Elena Frenken. Prof. Dr. Marc Boelhauve (FH) sieht RegioRind ebenfalls als „ein innovatives Projekt an, das zusammen mit der landwirtschaftlichen Praxis die aktuellen tiergesundheitlichen und ökonomischen Fragestellungen von der Besamung bis zur Schlachtung von Mastbullen versucht zu beantworten.“
Die Projektteilnehmenden wählten Rassen aus, die reinerbig hornlos verfügbar sind und eine gute Schlachtkörperqualität erwarten lassen. Bei der Auswahl der drei Bullen je Rasse achteten sie zudem auf einen leichten Kalbeverlauf. Die Verfügbarkeit von Besamungsbullen und deren Daten wie Fleischzuchtwerte spielen ebenfalls eine Rolle bei der Auswahl.
Die Praktiker zeigen sich zuversichtlich und sehen große Chancen im Projekt. Gerd Meierzuherde erhofft sich von dem Projekt für seinen Betrieb eine wirtschaftlichere Bullenmast durch bessere Zunahmen und höhere Schlachtausbeute. Carla Buxtrup geht davon aus, dass das Projekt RegioRind NRW helfen wird, den Horizont von Beef on Dairy Besamungen zu erweitern. Klemens Oechtering, Abteilungsleiter Vermarktung der RUW, ergänzt: „Wir erwarten von dem Projekt eine Kreuzungsrasse zu finden, die sowohl die Belange der Milchviehhalter als auch der Bullenmäster bestmöglich erfüllt, um die regionale Wertschöpfung in NRW zu stärken."
Um das passende Kreuzungskalb für die Bullenmast zu finden, gehören alle Akteure der Wertschöpfungskette an einen Tisch: das Projektkonsortium freut sich über den Startschuss für das Projekt und die gemeinsame Umsetzung (Fotonachweis: Westfleisch)
Das Projekt RegioRind wird im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft Agrar gefördert und mit Mitteln der Europäischen Union kofinanziert. Als assoziierte Projektpartner unterstützen die AGRAVIS Raiffeisen AG und der Bundesverband Rind und Schwein das Projekt.