Färsenpreise unter Druck

Auktionsberichte

Hornlosbullen waren gefragt

Das große Angebot von 53 gekörten Bullen, welches wieder mit eine großen Anzahl an natürlich hornlosen Bullen bestückt war, konnte nachfrage- und qualitätsbedingt allerdings nicht vollständig abgesetzt werden. Während die meisten gut entwickelten und korrekten Bullen relativ zügig an einen neuen Besitzer vermittelt werden konnten, war insbesondere für die etwas knapperen Qualitäten oft kein Kaufinteressent zu finden. Der Durchschnittspreis für die 37 verkauften Bullen betrug 1.355 €. In der Preisspitze platzierten sich gleich mehrere hornlose Bullen. Die Bullen aus der Zucht der Wiewer-Rellmann GbR waren dabei besonders begehrt und platzierten sich auf den Plätzen eins bis drei. Teuerster Bulle des Tages war der hornlose Ladd P-Sohn WR Lollo, der aus der mit 92 Punkten exzellent bewerteten Jotan-Mutter Bella gezogen wurde. WR Lollo selbst bestätigte seinen Exterieurzuchtwert von gRZE 131 mit einem hervorragenden Seitenbild und besten Fundamenteigenschaften. Ein Käufer aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich sicherte sich diesen beeindruckenden jungen Bullen zum Tageshöchstpreis von 2.200 €. Auf dem zweiten Rang platzierte sich sein ebenfalls hornloser Stallgenosse, der COLOUR P-Sohn, Couscous. Ebenfalls bestens entwickelt und mit einem tadellosen Exterieur ausgestattet wurde Couscous für 1.800 € an einen Züchter aus dem Kreis Borken verkauft. Das Hornlos-Trio aus der Wiewer-Rellmann GbR vervollständigte ein weiterer Ladd P-Sohn, WR Laub, der Vollbruder zum vorgenannten WR Lollo. WR Laub wurde zum Steigpreis von 1.700 € einem Käufer aus dem Kreis Borken zugeschlagen. Drei weitere Bullen wurden für 1.700 € zugeschlagen. Darunter ein weiterer hornloser Sohn des RUW-Vererbers COLOUR P, der von der Grunewald Olbing GbR aus Raesfeld in den Kreis Kleve verkauft wurde, ein Tribune-Sohn aus dem Bestand von Walter Weber aus Kirchhundem, der auf die bekannte Qutside Kora EX 94 zurückgeht und zukünftig in Belgien zum Deckeinsatz kommen wird, sowie ein LABEL P-Sohn aus der Köster KG aus Steinfurt, der mit einem Zuchtwert von gRZG 148 zu überzeugen wusste.

 

Rindermarkt weiterhin und Preisdruck

Durch die unverändert angespannte Milchpreissituation bleiben auch die Rahmenbedingungen für die Käufer am Färsenmarkt nahezu die Gleichen. Sowohl die Käufer aus dem eigenen Zuchtgebiet als auch die ausländischen Kunden gaben ihre Gebote noch preisbewusster als in den Vormonaten ab. Insbesondere für Tiere mit Ansagen und geringeren Leistungen waren nur wenige Kaufinteressen zu finden, so dass sich der Hammer häufiger für Preise von 1.100 € und weniger senkte. Der Durchschnittspreis für die verkauften Rinder pendelte sich zum Auktionsende bei knapp 1.300 € ein.  Die teuerste Färse des Auktionstages war die Toubib P-Tochter RH Gitarre aus der Zucht von Antonius Richter aus Salzkotten. Mit einem Erstkalbealter von 24 Monaten und einer Einsatzleistung von 36 kg Milch überzeugte diese junge Färse, die über Mutter RH Gina auf die bekannte Prelude-Tochter Gloria EX 92 zurückgeht, die für Leistungsstärke und Schauerfolge einsteht. Ein Züchter aus dem Kreis Borken erhielt den Zuschlag für 1.900 €. Dicht auf folgte für 1.850 € im Zuschlag eine Guarini-Tochter aus der Zucht von Thomas Langenberg aus Bocholt, die mit gut 40 kg Milch in die Lakation gestartet war. Nach kurzem Schlagabtausch fiel der Hammerschlag für diese leistungsbereite körperstarke Färse zu Gunsten eines italienischen Kunden. Auf dem preislich dritten Rang platzierte sich eine SHORT CUT-Tochter aus der Zucht von Andreas Hüning aus Gescher. Ein belgischer Züchter sicherte sich diese hervorragende Färse, die mit fast 50 kg Einsatzleistung in der ersten Milchkontrolle beeindruckte, zum Steigpreis von 1.750 €. Fünf weitere Färsen wurden für 1.700 € zugeschlagen, darunter Töchter der beliebten RUW-Vererber JULANDY, ANTARES, TABLEAU und ZIMPALL.

 

Wenig rotbunte Kälber

Das mit 26 Tieren nicht zu umfangreiche Angebot am Kälber- und Jungrindermarkt war ebenfalls nur schwer zu vermitteln. Für die 17 verkauften Zuchtkälber wurde ein Durchschnittspreis von 217 € erzielt. Die wenigen rotbunten Kälber, zwei an der Zahl, wurden für 380 € im Mittel zugeschlagen. Das teuerste Kalb, eine allerbestens entwickelte JULANDY-Tochter aus der Zucht von Mathilde Johannhörster aus Gütersloh, wurde für 540 € an einen Züchter aus dem Kreis Borken verkauft. Aus der Zucht von Friedrich Vogt aus Unna stammten eine natürlich hornlose Zumba-Tochter und eine Castino P-Tochter, die für 400 € bzw. 360 € im Zuschlag in einen Züchterstall im Kreis Warendorf wechselten. Ebenfalls in den Kreis Warendorf verkauft wurden eine ASPIRANT P-Tochter aus Mauelshagen GbR aus Soest für 350 € sowie aus der Zucht von Andreas Kamperschroer aus Borken eine TABLEAU- und eine EXPLIZIT-Tochter für je 300 €.

 

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm, findet am Dienstag, den 01. März 2016 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen auf der Internetseite unter www.ruweg.de zum Download bereit.

 

Preisspiegel

 

 

 

Angebot

 

Verkauft

 

von - bis

 

Ø

 

Diff.

 

Bullen

53

37

1.000 - 2.200

1.355

-195

 

Kühe

1

1

1.650 - 1.650

1.650

+483

 

Rinder

259

237

650 - 1.900

1.292

-108

 

Jungrinder

1

0

 

 

 

 

Kälber

25

17

100 - 540

217

-109

 

Klemens Oechtering