Erfolgreicher Jahresabschluss in Hamm

Allgemeine NewsAuktionsberichte

Am 04. Dezember 2018 fand mit der 265. Zuchtviehauktion die letzte Versteigerung des Jahres 2018 in den Zentralhallen in Hamm statt. Knapp 300 Tiere aus den verschiedenen Kategorien waren zur Auktion aufgetrieben worden. Insbesondere die Färsenklasse beeindruckte mit guter Qualität. Und trotz der maximal stabilen bis leicht rückläufigen Entwicklung der Milchpreise entwickelte sich ein sehr zügiges Bietgeschehen um die Färsen, wobei in- und ausländische Kunden hier gleichermaßen um die besten Remontierungsfärsen konkurrierten. Auch der Jungviehmarkt verlief bei gleichfalls einheitlich guten Tierqualitäten zügig und mit anziehendem Preisniveau, während sich am Bullenmarkt die Preise im Durchschnitt etwas reduzierten.

Hornlosgenetik setzt Akzente am Bullenmarkt

Der Deckbullenmarkt traf mit 38 verbandsanerkannten Bullen auf eine recht passende Nachfrage von Seiten der Käufer, so dass bis auf drei Bullen alle an einen neuen Besitzer vermittelt werden konnten. Der Durchschnittspreis reduzierte sich gegenüber der Novemberauktion auf ordentliche 1.571 €, wobei eine breite Streuung der Steigpreise von 1.000 € bis 3.500 € die qualitativen Unterschiede bei den Bullen recht eindrucksvoll unterstrich. Die Preisspitze wurde wieder einmal von den natürlich hornlosen Bullen dominiert und diesmal gleich mehrfach von reinerbig hornlosen Bullen. Den Tageshöchstpreis erzielte die Köster KG aus Steinfurt mit dem reinerbig hornlosen Lucky-PP-Sohn KOE Lapont. Gezogen aus einer mit 86 Punkten bewerteten Blueprint PP-Mutter beeindruckte Lapont mit starkem Typ und besten Fundamenten. Komplettiert wurde das Profil des Bullen durch einen Zuchtwert von gRZG 134. Ein Züchter aus dem benachbarten Hessen setzte sich gegen die zahlreichen Mitbieter erfolgreich und erhielt den Zuschlag beim Gebot von 3.500 €. Mit deutlichem Abstand folgte für 2.400 € im Zuschlag ein weiterer reinerbig hornloser Bulle. Der Powerful P-Sohn Plaka aus der Zucht von Michael Seegers aus Kalkar konnte ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen und wird zukünftig ebenfalls in einem hessischen Züchterstall zum Einsatz kommen. Den gleichen Steigpreis erzielte Ludger Wiewer aus Drensteinfurt mit einem Windmill-Sohn, der an einem Milchviehbetrieb aus dem Kreis Coesfeld verkauft wurde. Auf dem preislich dritten Rang folgte mit WIT Edkiss ein weiterer natürlich hornloser Bulle. Der Ed-Red PP-Sohn stammt aus dem Kuhstamm der Europaschaukuh Kinga EX 91 und wurde für 2.300 € in den Hochsauerlandkreis verkauft.

Töchter von RUW-Vererbern waren gefragt

Die Qualität der gut 200 aufgetrieben Rinder konnte durchweg überzeugen. Insgesamt kam nur eine geringe Zahl an leistungsschwächeren und mit kleineren Mängeln versehener Rinder zum Verkauf, die sich aber nur im unteren Preissegment absetzen ließen. Für korrekte und leistungsbereite Färsen wurden schnell Preise von 1.800 € und darüber erzielt, so dass sich der Durchschnittspreis bei zügigem Marktverlauf letztlich bei 1.709 € einpendelte. Die Preisspitze war stark besetzt und verzeichnete unter den sieben teuersten Färsen gleich fünf Mal einen RUW-Vererber als Vater. Den Tageshöchstpreis von 2.800 € sicherte sich allerdings Frank Hötger aus Balve mit einer körper- und leistungsstarken Atlantic-Tochter. Die Kunden aus Italien, Belgien und den Niederlanden wetteiferten mit einigen inländischen Züchtern um diese Topfärsen; den Zuschlag erhielt am Ende ein Züchter aus Italien. Für 2.600 € folgten gleich vier weitere Spitzenfärsen. Eine in allen Belangen überzeugende ADVENTURE-Tochter aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt sicherte sich ein Züchter aus den Niederlanden. In den Hochsauerlandkreis wurde eine kapitale BOARD-Tochter aus der Zucht von Burkhard Diekmann aus Soest verkauft, die mit gut 43 kg Einsatzleistung auf sich aufmerksam machte. Und in den Kreis Borken wechselten eine jugendliche BALU-Tochter aus der Köster KG aus Steinfurt und eine tadellose Gold Chip-Tochter aus der Zucht von Christoph Feindt aus Gangelt. Den dritten Rang mit einem Steigpreis von 2.500 € teilten sich eine ANAMUR-Tochter aus der Zucht der Köster KG, die am Abend auf einen LKW Richtung Niederlande verladen wurde, und eine LESSON-Tochter aus der Zucht von Burkhard Diekmann, die ihre neue Heimat in einem Milchviehbetrieb in Norditalien finden wird.

Zügiger Kälbermarkt

Die Anzahl der am Jungrinder- und Zuchtkälbermarkt aufgetriebenen Tiere war mit 41 nicht zu umfangreich. Die Qualität der Tiere konnte durchweg überzeugen, und so entwickelte sich ein zügiger Marktverlauf, der in Durchschnittspreisen von 420 € bei den Jungrindern und 321 € bei den Zuchtkälbern resultierte. Teuerstes Jungrind des Auktionstages war eine erstklassig entwickelte FERRARI-Tochter aus der Zucht der Schulze-Zumloh GbR aus Warendorf, die für 540 € nach Belgien verkauft wurde. Den gleichen Weg schlug ihre Stallgefährtin, eine Stoic-Tochter, zum Steigpreis von 500 € ein. Aus der Köster KG aus Steinfurt stammte das teuerste Zuchtkalb, eine schicke Symplex-Tochter, die aus einer mit 89 Punkten bewerteten Texas-Mutter gezogen wurde. Ein Züchter aus dem Ruhr-Lippe-Kreis erhielt den Zuschlag mit dem Gebot von 480 €. Auf den Plätzen zwei und drei folgten zwei erstklassige Kälber aus der Zucht von Elisabeth Wacker aus Steinfurt. Eine Mr. Puma-Tochter wurde für 460 € nach Hessen verkauft, und eine BALU-Tochter wechselte zum Steigpreis von 420 € in einen Zuchtbetrieb im Kreis Soest.

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 08. Januar 2019 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen auf der Internetseite unter www.ruweg.de zum Download bereit.

Preisspiegel: Zuchtviehauktion am 4. Dezember 2018 in Hamm

 

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