BEDA-Markt Auktion mit herausragenden Preisen

Auktionsberichte

Die Zuchtviehversteigerung war ein Highlight an diesem Wochenende. Denn an beiden Tagen, Samstag, den 16. März und Sonntag, den 17. März 2013, haben rund 60 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen in und um die Auktionshalle präsentiert. Schätzungen der Polizei Bitburg besagen, dass an diesem Wochenende mehr als 75.000 Besucher die Stadt Bitburg zum BEDA-Markt aufgesucht haben. Natürlich waren nicht alle in der Auktionshalle, aber an beiden Tagen war die Halle sehr gut besucht. Starke Schneefälle und Minustemperaturen noch zur Wochenmitte ließen das Schlimmste befürchten; doch passend zum Ende der Woche stiegen die Temperaturen in den Plusbereich. Und wenn es auch für die Jahreszeit relativ kalt war, stand einem reibungslosen Ablauf der Veranstaltung nichts im Wege. Alles hat zwei Seiten im Leben: Kein Landwirt dachte an Arbeiten in der Außenwirtschaft und alle kamen zur Ausstellung. Ein toller Erfolg für die Veranstalter und Aussteller.   Rotbunt vorn! Bei den zur Körung vorgestellten Bullen konnten im oberen Drittel Höchstnoten vergeben werden. Zwei rotbunte Holsteinbullen stachen hierbei besonders hervor, aber hierzu gleich mehr. Viele Interessenten und Besucher verfolgten bereits aufmerksam die Körung, unter ihnen auch der Bürgermeister der Stadt Bitburg, Joachim Kandels mit seiner Frau und den Kindern. „Ich möchte heute erfahren, wie eine Kommission die Bullen beurteilt“, so Kandels als aufmerksamer Beobachter am Ring.   Als dann der bekannte Züchter Thomas Wiethege aus Halver mit seinem rotbunten Larson-Sohn WIT Laparo den Ring betrat, war auch dem Laien schnell klar, dass dies ein besonderer Vertreter seiner Rasse ist. Der Bulle war aufgrund seiner Vollständigkeit an diesem Tag unschlagbar. Für sein Alter sehr groß, mit einem tadellosen Exterieur. Besonders hervor stachen die fehlerfreien Übergänge und das hervorragende Seitenbild. Seine Mutter ist keine Geringere als die exzellent eingestufte, schauverwöhnte Advent-Red-Tochter Rosanne aus der VG eingestuften US-amerikanischen Outside-Kuh Rosemary. Bei den hohen Leistungen der Mutter mit fast 12.000 kg Milch bestachen besonders die Inhaltsstoffe mit 4,76% Fett und 3,62% Eiweiß. Auf diesen Bullen hatten mehrere Käufer ihr Augenmerk gelegt, und nach einem spannenden Bieterduell konnte Auktionator Mathias Mertes den Zuschlag beim Tageshöchstpreis von 2.500 € für einen luxemburgischen Züchter erteilen. Und auch der zweitteuerste Bulle der Versteigerung ging nach Luxemburg, und zwar für 2.400 €, ebenfalls ein Larson-Sohn, diesmal schwarzbunt, aus der Zucht von Peter Meutes, Rommersheim. Im Exterieur stand dieser Bulle dem Vorgenannten kaum nach. Dunkel gezeichnet, mit einem herausragenden Körper hat er Vorfahren, die europaweit mehr als bekannt sind. Die Mutter dieses Bullen ist die exzellente PM Carmen, aus der höchstbewerteten Kuh in Rheinland-Pfalz, der allseits bekannten aha Carla, EX 95, von Rubens. Leistungen von weit über 12.000 kg bei der Mutter und über 16.000 kg bei der Großmutter sprechen eine eigene Sprache. Der dritte hervorzuhebende Bulle im Bunde ist wiederum ein Rotbunter, der dieselben Höchstnoten bei der Körung erhielt wie der Erstgenannte. Bei diesem Bullen handelt es sich um einen Savard-Sohn aus der Zuchtstätte Werner Mettel, Körperich. Ein Bulle, den man sich schöner kaum malen kann, mit einer 89 Punkte Bacculum-Mutter und 88 Punkte Stadel-Großmutter. Alle beide sind schauerfahrene Kühe, die mit 11.800 kg und über 13.000 kg auch deutlich machen, dass fehlerfreies Exterieur eine wichtige Grundlage für Höchstleistungen ist. Ein Käufer aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm ließ nicht locker, streckte den Katalog lang genug in die Höhe und bekam den Bullen schließlich für 2.200 € zugeschlagen. Weitere sehr gute Bullen wären an dieser Stelle erwähnenswert, würden aber den Rahmen sprengen. Trotz aller Euphorie für diese sehr guten Bullen sei nicht unerwähnt, dass letztendlich mit 20 zugeschlagenen Bullen der Markt gesättigt war.   Klein aber fein Vier Jungrinder und zwei Kälber folgten im Auktionsverlauf. Und hier hatten gerade die Jungrinder es in sich. Aus dem sehr bekannten Zuchtstall Nosbisch, Niederweis wurden zwei äußerst interessante Jungrinder angeboten. Hier war bereits im Vorfeld ein starkes Interesse, was sich auch im Preis niederschlug. Ein acht Monate altes Jungrind des bekannten Exterieur-Vererbers Alchemy stammte aus der zigfachen Bullenmutter DKR Faith, eine Pronto-Tochter aus der Goldwin-Tochter Ashley. Beide Kühe sind mit VG 87 Punkten bewertet. Sowohl bei der Mutter als auch Großmutter stehen Leistungen von weit über 12.000 kg Milch mit sehr guten Inhaltsstoffen. Das Kalb selbst war bereits top entwickelt und im Exterieur fehlerfrei. Ein bekannter Züchter aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis hatte hierfür den Kaufauftrag erteilt und bekam mit 2.800 € den Zuschlag. Aus demselben Stall wurde ein zehn Monate altes Jungrind vom bereits vorher beschriebenen Exterieur-Bullen Larson angeboten, und auch hier stehen weltweit bekannte Bullenväter im Papier der Mutter. NH Eternit ist eine Man-O-Man-Tochter, die in der ersten Laktation mit 85 Punkten bewertet wurde und bereits bei einer noch nicht ganz abgeschlossenen Laktation weit über 10.000 kg Milch geleistet hat. Großmutter ist die sehr bekannte Bullenmutter Krull Elenore (VG 89 von Shottle). Das Kalb hatte bereits einen genomischen Zuchtwert von RZG 128 und zeigte sich sehr komplett im Exterieur im Ring. Ein junger Holsteinzüchter aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm ersteigerte diese interessante Genetik. Ein ganz komplettes Jungrind vom bekannten RUW-Vererber Ruleto, gezogen von Stefan Struben aus Dahlem, blieb für 1.000 € im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Im selben Kreis bleiben für jeweils 800 € auch die Jungrinder von Carmano und Zabing, aus der Zucht von Christ & Nickel, Endlichhofen.   4.600 € für großes Schaupotenzial Bei den abgekalbten Holsteinfärsen lief es so richtig rund! Starke Nachfrage, flotte Gebote und ein qualitativ hochwertiges Angebot ließen den Durchschnittspreis auf 1.900 € einpendeln. Es war der Tag von Stefan und Matthias Zens aus Musweiler, denn sie hatten außergewöhnliche Top-Tiere im Ring und ernteten hierfür den berechtigten Beifall und die entsprechenden Preise. So war es nicht verwunderlich, dass alle drei Preisspitzen aus dem Stall Zens kamen. Die zahlreichen Nachfragen aus dem In- und Ausland ließen bereits im Vorfeld erahnen, dass es sich bei der Alexander-Tochter ZS Gala um ein ganz besonderes Juwel handelt. Und das kommt selbstverständlich nicht von ungefähr. Die Mutter dieser tiefschwarzen Holsteinfärse der Extraklasse ist keine Geringere als die sehr bekannte ZS Goldqueen von Goldwin. Diese Kuh war bereits 2009 Siegerfärse schwarzbunt auf der Färsenschau in Krefeld. Noch bekannter wurde sie zwei Jahre später, als sie 2011 die 14. RUW-Schau abräumte: Sie wurde Siegerkuh der mittleren Kühe und letztendlich zum Grand Champion gekürt. Ihre Leistungen sind, neben der Schönheit, hervorragend mit 12.663 kg Milch in der Höchstleistung. Die Großmutter ZS Bonnie ist eine mit 87 Punkten bewertete Morty-Tochter. Nach einem spannenden, lang anhaltenden Bieterduell fiel der Hammer für einen bekannten Züchter aus dem Nachbarland Luxemburg. Mit großem Beifall verließ ZS Gala den Ring, und wir werden sie auf der Färsenschau in Krefeld am 27. März 2013 wieder sehen. Bereits einige Katalog-Nummern vorher erntete Zens für eine Bolton-Tochter großen Applaus und 3.500 € im Zuschlag. Diese sehr exterieurstarke, mit einem bestausbalancierten Euter ausgestattete junge Holsteinfärse stammt aus der bekannten I-Familie der Familie Zens. Ihre Mutter ist die schaubekannte, exzellent eingestufte Spy-Tochter ZS Ira und die Großmutter Isabell eine 87 Punkte Lord Lily-Mutter. Hier stehen 14.000 kg Milch bei der Mutter und fast 17.000 kg Milch bei der Großmutter. Ein junger, holsteinbegeisterter Züchter aus dem Saarland ersteigerte sie für seine züchterische Laufbahn. Die dritte im Bunde verließ den Ring für 2.600 € und wird ihre Karriere in einem bekannten Zuchtbetrieb im Landkreis Mayen-Koblenz fortsetzen. Es handelt sich bei ihr um eine Sanchez-Tochter, aus ZS Ella, eine 87 Punkte Mascol-Mutter und der EX 90 ZS Emmylou von Lee als Großmutter. Diese sehr junge Holsteinfärse zeigte bei einem exzellenten Euter sehr viel Schliff im Exterieur, und auch die Leistungen im Papier mit 12.000 und 13.000 kg Milch sprechen für sich.   Peter Meutes aus Rommersheim erlöste 2.500 € für seine überaus korrekte Dusk-Tochter PM Cindy, aus der EX 90 PM Candy von Talent und auch hier steht die bereits mehrfach beschriebene Großmutter aha Carla davor. Die wohl leistungsstärkste Holsteinfärse der Auktion präsentierte die Zelder Agrar GbR aus Wittlich. Ihre sehr körperstarke, dunkel gezeichnete Olympic-Tochter hatte bereits eine durchschnittliche Leistung von 43 kg Milch. Die 85 Punkte Jelder-Mutter hat auch fast 12.000 kg Milch in der Höchstleistung. Diese junge Färse wird diese Zahlen mit Sicherheit noch toppen. Für 2.300 € ließ sich eine Züchterin aus dem Vulkaneifelkreis Daun diese Power-Färse nicht entgehen. Stefan Struben, Züchter aus Dahlem, präsentierte eine sehr elegante und mit viel Schliff ausgestattete Captain-Tochter, wofür ein luxemburgischer Züchter 2.300 € im Zuschlag investierte. Die 87 Punkte Rubens-Mutter stammt aus einer 85 Punkte Jubilant-Großmutter und hat eine Höchstleistung von 13.617 kg Milch mit 4,66% Fett und 3,45% Eiweiß produziert.   Die stärksten Käuferregionen waren der Eifelkreis Bitburg-Prüm, gefolgt von Belgien, Luxemburg und dem Vulkaneifelkreis.   Die nächste reguläre Zuchtviehauktion in Bitburg findet am 18. April 2013 statt. Anmeldeschluss hierfür ist Dienstag, 2. April 2013. Transportmöglichkeiten in alle Regionen, gewissenhafte Erfüllung von Kaufaufträgen, Kataloge und nähere Informationen erhalten Sie bei der Rinder-Union West eG, Hamerter Berg 1, 54636 Fließem, Tel. 06569 9690-0, Fax 9690-99. E-Mail: HReifer@ruweg.de / www.ruweg.de.   Gerd Grebener    

Preisspiegel

 

Auftrieb

Verkauft

Preisspanne €

Durchschnitts- preis €

Bullen

30

20

1.200 – 2.500

1.560

Kühe

1

1

1.650 – 1.650

1.650

Rinder

62

61

1.000 – 4.600

1.900

Jungrinder

5

5

800 – 2.800

1.580

Kälber

2

2

370 –    400

385