Aprilauktion in Hamm

Auktionsberichte

 

Hornlosbullen in der Preisspitze

Knapp 50 gekörte Bullen standen nach der morgendlichen Verbandsanerkennung zum Verkauf, die bis auf wenige Bullen an neue Besitzer vermittelt werden konnten. Der Durchschnittspreis reduzierte sich gegenüber dem Vormonat deutlich auf 1.421 € im Mittel. Die Preisspitze mit dem Zuschlag bei 2.200 € teilten sich zwei natürlich hornlose Bullen. Berthold Brügge aus Tecklenburg präsentierte einen Michel P-Sohn, gezogen aus einer 87-Punkte SERANO-Mutter, die auf einen langlebigen und leistungsstarken Kuhstamm zurückgeht. Der Bulle wird in einem Züchterstall im Kreis Steinfurt seine neue Heimat finden. Aus der Zucht von Thomas Wiethege aus Halver stammte der LAMANO P-Sohn WIT Lice, der neben einem leistungsstarken Kuhstamm mit einem korrekten Fundament und klasse Typ überzeugte. Er wird im Kreis Ruhr-Lippe zum Einsatz kommen. Für 2.000 € Steigpreis folgte ein NUGGET RDC-Sohn aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt, der mit einem ausgeglichenen harmonischen Exterieur und einem genomischen Gesamtzuchtwert von gRZG 146 die Kaufinteressenten anlockte. Mütterlicherseits stammt dieser junge Bulle aus dem bekannten T-Stamm aus dem Hause Köster und wurde für einen Käufer aus dem Kreis Coesfeld verladen. Den preislich dritten Rang sicherte sich der PerfektAik-Sohn OG Pervo aus der Zucht der Grunewald-Olbing GbR aus Raesfeld. Gezogen aus der exzellent bewerteten VAMPIR-Tochter Vanessa beeindruckte OG Pervo selbst mit dem besten Fundament aller Dekcbullen. Ein Käufer aus dem Hochsauerlandkreis sicherte sich den Zuschlag zum Preis von 1.950 €.

 

Schwierige Bedingungen für den Rindermarkt

Die Vorzeichen für den Rindermarkt sind weiterhin durch die anhaltend schwierige Situation in der Milchproduktion geprägt. Bei verhaltener inländischer Nachfrage nach Remontierungsfärsen war es umso erfreulicher, dass mehrere Stammkunden aus Italien und den Beneluxländer das große Angebot von über 200 Färsen für den Zukauf nutzten und so zur Markträumung beitrugen. Dennoch wurden die Gebot sehr qualitätsorientiert abgegeben, und so pendelte sich der Durchschnittspreis bei 1.201 € unterhalb des Vormonatsniveaus ein. Die teuerste Färse, eine Joe-Tochter aus der Köster KG aus Steinfurt, trat für den Steigpreis von 1.900 € am Auktionsabend die Fahrt nach Italien an. Mit knapp 40 kg Einsatzleistung und Höchstleistungen von über 13.000 kg bzw. 14.000 kg bei Großmutter Marta und Mutter Merle entsprach diese junge Produktionsfärse genau den Wünschen ihres neuen Besitzers. Dicht auf folgte eine Brawler-Tochter, die von Hermann-Josef Olbing aus Raesfeld im Ring präsentiert wurde. Auch sie überzeugte in allen Leistungsparametern und darüber hinaus mit Langlebigkeit im Kuhstamm. Für 1.850 € wechselte sie in einen belgischen Züchterstall. Der gleiche Käufer sicherte sich weitere vier Spitzenfärsen zum Steigpreis von 1.800 €. Darunter eine tadellose Tochter des RUWSelect Bullen BEVERLY aus der Zucht von Christoph Wissling aus Ahlen. Die Edway-Tochter RH Gitte aus der Zuchtstätte Antonius Richter, Salzkotten, die mit höchsten Lebensleistungen im Kuhstamm beeindruckte. Eine SHORT CUT-Tochter aus der Zucht von Heinrich Morbeck aus Legden sowie die TEMPICO-Tochter Tiamo aus der Effing-Timmermann GbR aus Vreden. Die Köster KG war mit einer Tochter des RUWSelect-Vererbers LANZAROTE erfolgreich, die in einen Züchterstall im Hochsauerlandkreis wechselte. Und Markus Wissmann aus Nordkirchen komplettierte mit einer natürlich hornlosen Ladd P-Tochter, die nach Italien verkauft wurde das Sextett der 1.800 €-Färsen.

 

Wenig rotbunte Kälber

Nach einem sehr großen Kälbermarkt im Monat März war der Auftrieb von 28 Jungrindern und Kälbern eher überschaubar. Er traf auf eine sehr verhaltene Nachfrage, die zu einem größeren Überstand führten. Dennoch erhöhte sich der Durchschnittspreis leicht auf 275 € im Mittel. Die wenigen rotbunten Kälber, es waren fünf im Angebot, wurden alle zum mittleren Steigpreis von 356 € zugeschlagen und lagen damit deutlich über dem allgemeinen Preisniveau. So verwundert es nicht, dass die drei teuersten Kälber allesamt rotbunt waren. Den Tageshöchstpreis von 500 € erzielte Thomas Blömer aus Heek mit einer natürlich hornlosen Apoll P-Tochter, die über einen genomischen Gesamtzuchtwert von gRZG 137 verfügte und in den Kreis Borken verkauft wurde. Eine weitere Apoll P-Tochter aus der Zucht von Friedrich Vogt aus Unna wurde für 460 € ebenfalls einem Züchter aus dem Kreis Borken zugeschlagen. Den dritten Rang belegte eine Tochter des interessanten RUWSelect-Vererber MATISSE RED, die von Bernd Stuckenhoff aus Menden in den Kreis Soest verkauft wurde.

 

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 03. Mai 2016 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen auf der Internetseite unter www.ruweg.de zum Download bereit.

 

Preisspiegel

 

 

 

Angebot

 

Verkauft

 

von - bis

 

Ø

 

Diff.

 

Bullen

48

41

1.000 - 2.200

1.421

-236

 

Kühe

5

3

1.000 - 1.050

1.033

-204

 

Rinder

225

209

600 - 1.900

1.201

-77

 

Jungrinder

3

3

300 - 380

340

+50

 

Kälber

25

17

150 - 500

275

+36

 

Klemens Oechtering