Gute Qualität wird mit zügigen Geboten honoriert

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Am 4. Mai fand die Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG in den Zentralhallen in Hamm statt.

Noch einen Monat zuvor hätten alle von Aprilwetter gesprochen. Aber in diesem Jahr will auch der Mai seinem Namen als Wonnemonat noch keine Ehre machen. Und so war es auch am 4. Mai 2021 zur Zuchtviehauktion in den Zentralhallen in Hamm eher kühl und regnerisch. Ganz anders entwickelte sich die Stimmung in der Auktionshalle. Die durchweg gute Tierqualität in den verschiedenen Tierkategorien, aber insbesondere am Rindermarkt wurde zügig nachgefragt und sorgte für steigende Preise bei den Rindern, die zu einem großen Teil an Kunden aus Italien, Spanien, England und den Niederlanden verkauft wurden. Der Deckbullenmarkt war von großen Differenzen beim Steigpreis charakterisiert, während sich der Durchschnittspreis am Kälbermarkt bei einem kleinen Angebot an qualitativ guten aber eher jungen Tieren unter dem Vormonatsniveau einpendelte.

3.700 € Spitzenpreis am Deckbullenmarkt


Mit 26 verbandsanerkannten Bullen war der Auftrieb zur Maiauktion nahezu deckungsgleich zum Vormonat. Die Qualität der Deckbullen war in Bezug auf Entwicklung und Exterieur zwar durchweg gut, aber dennoch von Unterschieden gekennzeichnet, was sich letztlich auch bei der Preisspanne der Steigpreise widerspiegelte, die von 1.000 € bis 3.700 € reichte. Im Mittel wurde ein Steigpreis von 1.507 € gezahlt. Den herausragenden Spitzenpreis erzielte der SIMON P-Sohn JDI Saphir, der von der WM Milch Sissmann GbR aus Waltrop hervorragend im Auktionsring präsentiert wurde. Seine züchterischen Wurzeln hat dieser tierschwarze, langgestreckte und sehr harmonische Bulle bei der sauerländischen Züchtergemeinschaft „Just do it Holsteins“. Ein Züchter aus dem Kreis Coesfeld bewies das größte Durchhaltevermögen bei Bieten und sicherte sich den Zuschlag für diesen herausragenden Bullen mit dem Gebot von 3.700 €. Zum Steigpreis von 2.400 € folgte der Stick-R PP-Sohn Stikolo aus der Zucht von Ludger Rolfes aus Ahaus. Auch Stikolo überzeugte wie der vorgenannte Bulle mit einem tollen eigenen Seitenbild und viel Harmonie. Darüber hinaus ist er Träger des Hornlosgens in reinerbiger Form, wodurch das Enthornen gleich bei der Belegung miterledigt wird. Sein schwarzbunter ebenfalls reinerbig hornloser und mit Rotfaktor ausgestatteter Vollbruder wurde zum Steigpreis von 1.800 € an einen Züchter aus dem Kreis Herford-Bielefeld verkauft. Den preislich dritten Rang belegte ein ebenfalls natürlich hornloster Achilles-Sohn aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt, der zum Steigpreis von 2.000 € in einen Züchterstall im Rhein-Sieg-Kreis wechselte. Das Quintett der Spitzenbullen wurde durch den El Toro-Sohn KOE El Kissmet aus der Zucht der Köster KG komplettiert, der für 1.800 € einem Käufer aus dem Kreis Coesfeld zugeschlagen wurde.

BALU-Tochter sichert sich den Höchstpreis


Eine gute Auslandsnachfrage in Kombination mit leicht steigendem Milchpreisniveau in der heimischen Zuchtregion sorgten für eine sehr zügige Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Färsen, so dass der überschaubare Färsenmarkt zu 100 % geräumt wurde. Auch weitere Tiere hätten problemlos abgesetzt werden können. Der Durchschnittspreis erhöhte sich im Vergleich zur Aprilauktion nochmals deutlich auf 1.740 €. Topseller des Färsenmarkts war eine hervorragend entwickelte BALU-Tochter aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt. Sie entstammte einem leistungsstarken Kuhstamm mit hohen Eiweißgehalten und beeindruckte mit einer eigenen Einsatzleistung von 43 kg Milch. Gleichzeitig präsentierte sie sich schaufertig im Auktionsring, so dass es nicht weiter verwunderte, dass sie auf dem Wunschzettel vieler Kaufinteressen ganz oben angekreuzt war. Nach langem Bieterwettstreit wechselte diese Topfärse zum Steigpreis von 2.800 € in einen Züchterstall im heimischen Zuchtgebiet. Mit etwas Abstand folgte die ebenfalls schaufertig präsentierte Casper-Tochter RH Mariele aus der Zucht von Antonius Richter aus Salzkotten. Auch Mariele ließ kaum Käuferwünsche offen und wurde zum Gebot von 2.500 € an einen Holsteinzuchtbetrieb aus den Niederlanden verkauft. Für 2.400 € und 2.300 € im Zuschlag reihten sich zwei weitere rotbunte Topfärsen aus der Zucht der Köster KG auf den Podestplätzen ein, eine Rusty-Red-Tochter und eine Spark-Red-Tochter. Beide Färsen wurden an einen Züchter aus den benachbarten Niederlanden verkauft. Die Gruppe der Spitzentiere wurde durch vier weitere Färsen komplettiert, die zum Steigpreis von 2.200 € verkauft wurden. Darunter eine PACE RED-Tochter aus dem Bestand von Rudi van Hal, die ebenfalls an einen Käufer aus den Niederlanden zuschlagen wurde. Eine natürlich hornlose LASER PP-Tochter aus der Effing-Timmermann GbR aus Vreden wechselte in einen Zuchtbetrieb im Märkischen Kreis. Markus Brinker aus Gronau verkaufte eine Cantus-Tochter nach Spanien und Heinz Hesse aus Bad Wünnenberg war mit einer King Doc-Tochter erfolgreich im Verkauf.

Kleiner Kälbermarkt


Es war zwar nur ein sehr kleines Kontingent an Zuchtkälber zur Auktion gemeldet, welches aber auch vollständig zum Verkauf aufgetrieben wurde und ebenfalls vollständig abgesetzt werden konnte. Der Durchschnittpreis für die durchweg jungen aber gut entwickelten Kälber betrug am Ende der Auktion 160 €. Die Höchstpreise sicherten sich drei Kälber aus der Zucht von Gerhard Wedell aus Kamen. Eine natürlich hornlose SIMON P gezogen aus einer REVIEW-Mutter wechselte für 280 € in einen neuen Besitzerstall im Kreis Ruhr-Lippe. Eine ebenfalls hornlose SOLITAIR P-Tochter und eine FIGHTER-Tochter erzielten 220 € im Zuschlag und finden im gleichen Käuferstall wie ihre bisherige Stallgefährtin eine neue Heimat.



Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, 1. Juni 2021 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.


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