Wenn in diesem Jahr die Zuschauerzahl begrenzt war, dann war dies darauf zurückzuführen, dass der Schautermin an einem ‚Sommerwochenende‘ stattfand und viele interessierte Züchter mit der Grasernte beschäftigt waren. Aber: alle, die gekommen sind, konnten sich einmal mehr von der sehr guten Kuhqualität im Bergischen Land überzeugen. Als Preisrichter waren Heinrich Buxtrup, Nottuln, und Markus Driehsen, Tönisvorst, eingeladen. Beide arbeiteten sehr harmonisch zusammen und sie fanden stets die passenden Worte bei der Begründung ihrer Ringentscheide.
Start mit Spitzensammlungen
Auftakt der Schau war die Präsentation von vier Betriebssammlungen. Hier entschieden sich die Richter für den Ia- und Siegerpreis für die äußerst ausgeglichene Sammlung von Christoph Hamacher. Die drei Kühe passten sowohl vom Körper als auch dem Euter hervorragend zusammen. Ib- und Reservesiegersammlung wurden der Gruppe von Hans-Georg Theunissen zugesprochen; dessen euterstarke Sammlung kam ganz nahe an die Siegersammlung heran.
Schautiere bestens vorbereitet
Wurde diese Schau vor Jahren von Jungrindern dominiert, kommt heute nur noch eine Klasse Jungrinder in den Ring. In dieser siegte Markus Siebel mit einer altersgemäß top entwickelten Braxton-Tochter vor einer ebenfalls tadellosen Dempsey-Tochter von Hans-Georg Theunissen. In den vier starken Klassen mit Kühen, die ein oder zweimal gekalbt haben, galt es, den ‚Sieger mittel‘ zu finden. Die acht zur Auswahl selektierten Ia- und Ib-Kühe boten ein überragendes Schaubild und die Preisrichter betonten die Stärke dieser Kollektion, welche die Arbeit nicht einfach gestaltete. Aus der Konkurrenz ging die Shulan-Tochter Honey von Christoph Hamacher als Siegerin hervor. Diese Färse gefiel durch ihre Jugendlichkeit und zeigte ein enormes Potenzial für die Zukunft. Sie bewegte sich optimal im Ring und bestach mit ihrem festen, drüsigen Euter. Reservesiegerin wurde die Sea-Tochter Dories der Landwehr GbR – sie hatte sich zuvor bereits in einer starken Klasse gegen beste Konkurrenz durchgesetzt und gefiel durch ihre tiefe Rippe und das sehr funktionale Euter mit hohem Euterboden. Aus drei Ringen gingen die sechs Anwärterinnen für den Siegertitel ‚alt‘ an den Start. Die Richter betonten, Kühe solcher Qualität hätte jeder gerne in seinem Bestand. Auch hier war die Entscheidung nicht einfach – Siegerin wurde Laurien (V: Frontrunner) der Landwehr GbR, die sich mit hervorragendem Seitenbild, einem besten Fundament und einem drüsigen, fest ansitzenden Euter den Titel sicherte. Ausschlaggebend war etwas mehr Frische am Schautag – so musste sich die Faruk-Tochter Galante von Christoph Hamacher mit der Auszeichnung als Reservesiegerin zufriedengeben. Die Preisrichter betonten, dass es Nuancen waren, die zur Entscheidung beigetragen haben. Galante beeindruckte ebenfalls mit viel Ausstrahlung im Körper und überzeugte mit einem kompletten Euter. Wenig Mühe machte es dann, den Grand Champion zu küren. Drei starke Sieger wurden von der gewaltigen Körperkuh Laurien dominiert, die diesen Titel mit nach Hause nehmen durfte.
Motivierte Jungzüchter aktiv beteiligt
Ohne Zweifel gehört der Jungzüchtervorführwettbewerb zu den Höhepunkten einer Schau. Neun junge Vorführer von fünf bis 21 Jahren traten an und stellten alle eine beeindruckende Leistung vor. Die Richter lobten das Engagement aller. Der erst fünf Jahre alte Vincent Hufenstuhl zeigte bei der Befragung schon viel Wissen über sein Kalb und war stets aufmerksam im Ring. Die übrigen acht Teilnehmer wurden rangiert; es gewann Simon Rückels (17) vor Isabell Hielscher (17) und Nicolas Pröpper (20).
Am traditionellen Tierbeurteilungswettbewerb der Landwirtschaftskammer NRW beteiligten sich 23 Teilnehmer. In der Klasse bis 16 Jahren siegte Leon Rochholz vor Tom Hamacher. In der älteren Klasse hatte Nicolas Pröpper das beste Ergebnis; ihm folgte auf Platz 2 Astrid Eicker.
Dr. Werner Ziegler
Hier finden Sie das vollständige Prämierungsergebnis.