Sommerauktion in den Zentralhallen

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Die Sommermonate hatte ein ordentliches Angebot an Deckbullen, Färsen und Jungvieh.

Zur Zuchtrinderauktion der Rinder-Union West eG am 6. Juli 2021 in den Zentralhallen in Hamm stand ein für die Sommermonate ordentliches Angebot an Deckbullen, Färsen und Jungvieh zur Auswahl. Auch der Termin erwies sich als sehr passend, denn neben den Kunden aus Italien, den Niederlanden und Belgien waren etliche Kunden aus dem heimischen Zuchtgebiet anwesend und nutzten die Zeit vor dem Beginn der Getreideernte für die anstehenden Zukäufe von Remontierungsfärsen oder Deckbullen. Der Bullenmarkt verlief durchweg zügig bei ansteigendem Preisniveau. Am Färsenmarkt konnte der hohe Durchschnittspreis der Juniauktion sich nicht bestätigen, da auch die Tierqualitäten etwas breiter gestreut waren. Das kleine Jungviehangebot am Ende der Auktion traf auf eine verhaltene Nachfrage.

Hornlosgenetik war gefragt


Nach der morgendlichen Verbandsanerkennung standen insgesamt 31 Deckbullen zum Verkauf. Die Bullen konnten in der Entwicklung und in den Fundamenten durchweg überzeugen und trafen auf eine gute Nachfrage, so dass sich ein zügiges Marktgeschehen entwickelte. Dementsprechend erhöhte sich der Durchschnittspreis auf gute 1.627 €. Die Preisspitze war wieder besetzt mit einer Reihe von korrekten und bestens entwickelten Hornlos-Bullen. Aus dem Bestand von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt stammte der teuerste Bulle des Auktionstages, der natürlich hornlose Gold PP-Sohn Gian. Er geht über Mutter WR Brandy EX-92 zurück auf die bekannte Jotan-Tochter Bella EX-92 und somit auf einen Kuhstamm, der neben hervorragendem Exterieur auch beste Leistungen und Inhaltsstoffe auf sich vereint. Ein Züchter aus dem benachbarten Hessen bewies den längsten Atem beim Bieten und sicherte sich den Zuschlag mit dem Gebot von 2.700 €. Aus dem gleichen Verkäuferstall und ebenfalls hornlos war der Russ-PP-Sohn WR Russon, dessen Großmutter, die auf europäischem Schauparkett erfolgreiche Advent-Red-Tochter Rosanne EX-91 war. Und wie bei seiner Großmutter zu erwarten, präsentierte sich Russon auch selbst auf hervorragenden eigenen Fundamenten im Auktionsring. Der Steigpreis kletterte bis auf 2.300 € bevor der Hammerschlag erfolgte. Auch Russons neuer Heimatstall befindet sich im benachbarten Hessen. Den gleichen Steigpreis erzielte Antonius Horstick aus Gescher für den hornlosen Bentley PP-Sohn HOR Bobby. Auch Bobby beeindruckte mit besten Leistungen und Inhaltsstoffen im Kuhstamm und einem tadellosen eigenen Erscheinungsbild und wurde an einen Züchter im Hochsauerlandkreis verkauft. Den preislich dritten Rang sicherte sich ein Doble-Sohn aus der Zucht von Agatha Weber aus Unna, der mit einem Gesamtzuchtwert von gRZG 146 und einem ausgeglichenen Zuchtwertprofil punktete und zum Gebot von 2.200 € im Kaufauftrag nach Baden-Württemberg vermittelt wurde.

Gute Färsen weiterhin gesucht


Mit fast 150 frisch abgekalbten Färsen war das Auftriebskontingent für eine Juliauktion durchaus zufriedenstellend. Und auch auf der Käuferseite waren neben den ausländischen Kunden aus Italien, den Niederlanden und Belgien vermehrt Käufer aus dem RUW-Gebiet und angrenzenden Regionen angereist, um die notwendigen Bestandsergänzungen noch vor dem Beginn der Getreideernte zu erledigen. Dabei war für jeden Käuferwunsch etwas Passendes dabei, was sich in der breiten Preisspanne und dem zu 100 % geräumten Markt widerspiegelte. Für Färsen mit passender Einsatzleistung und tadellosem Exterieur wurden schnell Steigpreise von 1.900 €, 2.000 € und darüber erreicht. Wurden diese Parameter nicht oder nur zum Teil erfüllt mussten preisliche Zugeständnisse gemacht werden. Der Durchschnittspreis pendelte sich am Ende der Auktion bei ordentlichen 1.708 € ein. Den herausragenden Höchstpreis von 2.900 € erzielte Burkhard Diekmann aus Soest mit einer körper- und euterstarken Sound Syst-Tochter, die mit einer Einsatzleistung von 41 kg Milch und glasklaren Fundamenten beeindruckte. Sie stand bei vielen Käufern auf dem Wunschzettel, doch am Ende setzte sich ein Züchter aus dem Hochsauerlandkreis gegen einen belgischen Kunden mit Gebot von 2.900 € durch. Mit etwas Abstand folgte die teuerste rotbunte Färse der Juliauktion, eine kapitale Tochter des altbewährten RUW-Vererbers JULANDY aus dem Bestand von Hermann-Josef Olbing aus Raesfeld. Ausgestattet mit Stärke und hervorragenden Fundamenten überzeugte diese Spitzenfärse insbesondere mit einer Einsatzleistung von fast 42 kg Milch, ermolken aus einem schön ausbalancierten und beaderten Euter. Sie wurden zum Steigpreis von 2.400 € an einen belgischen Züchter verkauft.  Zum Steigpreis von 2.200 € wurden insgesamt sechs Färsen zugeschlagen. Eine Sidekick-Tochter aus der Zucht von Antonius Richter aus Salzkotten wechselte in einen niederländischen Züchterstall. Eine PACE RED-Tochter, gezogen von Thomas Langenberg aus Bocholt, wurde an einen Züchter aus ihrem Heimatkreis verkauft. Aus der Zucht von Ludger Wiewer stammten eine Arino Red-Tochter und eine Durbin-Tochter, die nach Baden-Württemberg und nach Belgien verladen wurden. Die italienischen Kunden sicherten sich eine Chavor-Tochter aus der Zucht von Michael Knaust aus Gudensberg und eine NUGGET-Tochter aus dem Bestand von Hermann-Josef Olbing wurde in den Kreis Warendorf verkauft.

Kleines Angebot am Kälbermarkt


Das Angebot von 13 Jungrindern und 6 Zuchtkälbern war wiederum sehr überschaubar. Die Nachfrage gestaltete sich allerdings etwas verhalten, so dass sich die Durchschnittspreise bei 336 € für die Jungrinder und 187 € für die Kälbern einpendelten. Die Höchstpreise am Jungrindermarkt erzielten zwei HOTSPOT P-Töchter aus der Zucht von Gerhard Venhuis aus Rees und Alexander Drerup aus Steinfurt. Beide Jungrinder waren selbst ebenfalls hornlos und wurden zum Preis von 440 € bzw. 400 € in den Kreis Höxter verkauft. Den Höchstpreis bei den Kälbern erzielte eine VH Crown-Tochter aus der Zucht von Martin Fögeling aus Rosendahl, die für 300 € zugeschlagen wurde. Ihr folgten eine weitere HOTSPOT P-Tochter und eine SOLITAIR P-Tochter aus der Zucht von Gerhard Venhuis aus Rees, die für 220 € bzw. 200 € den Zuschlag erhielten. Alle drei Kälber verblieben im RUW-Gebiet.


Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, 3. August 2021 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.


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