51. DHV-Eliteauktion erstmalig in Verden

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Geringe Käufervielfalt   Nachdem der Traditionsstandort dieser Veranstaltung in Hamm aufgrund seiner Lage inmitten der Blauzungen-Sperrzone nicht als Austragungsort in Frage kam, entschied sich der DHV für die Übergangslösung Verden, dem wichtigsten Vermarktungsstandort der deutschen Zuchtorganisation Masterrind in Niedersachsen. Aber auch diese Entscheidung konnte nichts an der Tatsache ändern, dass die Eliteauktion 2006 eher als Provisorium angesehen werden muss. Viele europäische Länder kamen aufgrund der Blauzungensituation bereits im Vorfeld nicht als potentielle Käufer in Frage. Nachbarländer wie etwa Österreich oder die Schweiz mussten sich im Falle eines Zuschlags mit einer mehrwöchigen Quarantäne auseinandersetzen. Die einzigen in der Vergangenheit immer wieder sehr stark als Käuferländer in Erscheinung getretenen Staaten Niederlande und Luxemburg, die sich selber in der Blauzungen-Sperrzone befinden, hätten allerdings problemlos mit steigern dürfen. Da sich allerdings Luxemburg derzeit landesweit in der Para TB-Sanierung befindet, blieb letztendlich nur noch die Niederlande als einziges europäisches Land übrig, in das Verkaufstiere ohne Hürden hätten vermarktet werden können. Am Ende der Veranstaltung hatten dann genau drei Tiere den Weg ins Ausland gefunden. Zwei Tiere, unter anderem der Preissieger des Tages, wechselten zu Käufern in die Niederlande, während das zweit teuerste Tier des Tages einem Käufer aus Österreich zugeschlagen wurde. Die meisten Zuschläge verzeichneten Käufer aus Niedersachsen (21), vor Baden-Württemberg (6), Brandenburg (5) und Schleswig-Holstein (5). Aus dem RUW-Gebiet kamen Käufer aus Rheinland-Pfalz (2) und Nordrhein-Westfalen (1) zum Zuge. Von den insgesamt 97 im Katalog aufgeführten Tieren wurden nur 70 in der Auktion angeboten. Für 18 Verkaufstiere konnten keine Käufer gefunden werden, was einer Verkaufsquote von 74,3 % entspricht. Trotzdem lag der DHV mit diesem Wert noch um mehr als 3 % über dem Ergebnis des Vorjahres.   Ohne RUW   Die Auktionveranstaltung selber, die am Nachmittag mit dem Richten der abgekalbten Färsen und tragenden Rinder begonnen wurde, musste erstmals in seiner langen Geschichte ohne RUW-Beteiligung durchgeführt werden. Da sich seit einigen Wochen auch der südliche Teil des OHG-Zuchtgebietes in der 20 km-Zone befindet, musste der DHV auch auf einige Tiere aus dieser Region in der Auktion verzichten. Den Höchstpreis von 5.700 € bezahlte wie erwähnt ein Käufer aus den Niederlanden für die 1-jährige Titanic-Tochter Shanon, die von Koenen und Koenecke aus Loxstedt in Niedersachsen verkauft wurde. Die unglaublich lange und trotzdem mit feinen Übergängen ausgestattete Shanon stammt aus einer NOG-gestesteten VG-88 Jocko Besne und einer EX-91 eingestuften Dombinator. Den zweithöchsten Zuschlag erzielte in diesem Jahr Windlooper Holsteins aus Ostfriesland mit einer schicken Dundee-Tochter aus einer tiefen kanadischen Kuhfamilie, die für 5.600 € die Reise nach Österreich antritt. Das dritte Tier, dass für mehr als 5.000 € verkauft werden konnte, war die 10-monatige Charity, die der Verein-Ostfriesischer Stammviehzüchter (VOSt) anbot. Die Mr. Sam-Tochter aus dem zweimaligen niederländischen Nationalchampion Leader Charity EX-94 wechselte für 5.400 € in einen brandenburgischen Zuchtbetrieb. Das Siegerrind der abgekalbten Färsen, die von Hein Ekenhorst aus Laar (WEU) angebotene Titanic-Tochter Diva (MV: Rubens RF), ging für 4.200 € nach Bayern. Die Siegerin aus dem Richtwettbewerb der tragenden Rinder, die Gibson-Tochter Triole (MV: Astre) aus dem bekannten M-Stamm von Otto Meinders aus Rhauderfehn (VOSt), wurde für 4.000 € nach Niedersachsen verkauft.    

Durchschnittspreise Eliteauktion 2006 €

Elite-Auktion 2006

Elite-Auktion 2005

Differenz

abgekalbte Rinder

Anzahl Tiere

Durchschnittspreis €

Höchstpreis

19

2.563

4.200

32

2.481

5.800

-13

+82

-1.600

tragende Rinder

Anzahl Tiere

Durchschnittspreis €

Höchstpreis

11

2.745

4.000

18

2.564

5.000

-7

+181

-1.000

Jungrinder

Anzahl Tiere

Durchschnittspreis €

Höchstpreis

17

2.744

5.700

20

3.565

13.500

-3

-821

-7.800

Zuchtkälber

Anzahl Tiere

Durchschnittspreis €

Höchstpreis

5

3.100

5.600

9

2.711

5.000

-4

+389

+600

Insgesamt

Anzahl Tiere

Durchschnittspreis €

52

2.713

70

2.801

-18

-88

    All German-Titel geht an Faber-Tochter Leoni   Eine weitere hochkarätige Auszeichnung wurde wieder der Zuchtstätte Kandels in Auw bei Prüm zuteil. Deren fantastische Faber-Tochter Leoni EX-92, ihres Zeichens Reserve-Europachampion und Vizewelsiegerin wurde nun auch vom renommierten Preisrichtergremium zur All Geman 2006 bei den Red Holsteins mit 3 und mehr Abkalbungen gekürt. Zum fünften Mal wurde die All-German-Preisverleihung während der Elite-Auktion des DHV am 27. November 2006 in Verden ausgezeichnet
Zweite in dieser Kategorie wurde die bekannte Cadon-Tochter Alster EX-90 von B. de Baey, Hamminkeln.

Bei den zweikalbigen Rotbunten dominiert erneut Faber die Rangierung. Dunja EX-92 von der Milchhof Wesenberg GbR setzte sich gegen ihre Halbschwester FG Icebaby von Hendrik Wille, Herbergen.

Auch bei den rotbunten Färsen konnte die RUW einen indirekten Erfolg verbuchen. Die von Antonius Richter, Salzkotten gezogene Talent-Tochter Maxima konnte sich gegen die bekannte Bullenmutter und Schaukuh FG Number One (v. Paradox) von H. Wille, Herbergen durchsetzen. Maxima befindet sich mittlerweile im Besitz des D-I-R Syndicate, Herbergen.  
Bei den schwarzbunten Kategorien setzten sich überwiegend die Europaschau-Teilnehmerinnen durch. Nur bei den Holsteins mit drei Abkalbungen gab es ein nicht unbedingt zu erwartendes Ergebnis. Die Encore-Tochter O’C.E Joann von Marco Schack, Tangstedt – Siegerkuh bei der Schau Neumünster am Abend (RSH) – setzte sich gegen besonders starke Konkurrenz durch. Schaudiven wie Starleader-Tochter Mandy, GH Ilene (v. Encore) oder die ostfrisische Siegerkuh Dema von Erfreulicher Weise wird von O’C.E Joann ein Shottle-Sohn bei der RUW in den Testeinsatz gehen. Wir dürfen gespannt sein, ob sie ihre außergewöhnlichen Exterieurqualitäten an ihre Nachkommen weitergeben wird.   Ergebnisse der All-German-Preisverleihung   Kategorie 1: Holstein Färsen
Sieger:        Kora (Outside x Lee)    Zuchtbetrieb Batke, Visbek
Reserve:    Esmeralda (Igniter x Horton)         Edison Holsteins, Roßhaupten

Kategorie 2: Red Holstein Färsen
Sieger:        Maxima (Talent x Lee)    D-I-R Syndicate, Herbergen
Reserve:    FG Number One (Paradox x Laredo)        Henrik Wille, Herbergen

Kategorie 3: Holstein Kühe mit zwei Abkalbungen
Sieger:        Orchidee (Boss Iron x Preval)    Dirk Schmüser, Granzin
Reserve:    WH Paola (Allen x Bonatus)    Wilfried und Eckhard Hauck, Gemünden

Kategorie 4: Red Holstein Kühe mit zwei Abkalbungen
Sieger:        Dunja (Faber x Röls)    Milchhof Wesenberg GbR, Wesenberg
Reserve:    FG Icebaby (Faber x Roy Black)    Henrik Wille, Herbergen

Kategorie 5: Holstein Kühe mit drei Abkalbungen
Sieger:        O’C.E Joann (Encore x Lee)    Marco Schack, Tangstedt
Reserve:    Maendy (Starleader x Rudolph)    H. Wendt/Volber-Reboné GbR

Kategorie 6: Red Holstein Kühe mit drei und mehr Abkalbungen
Sieger:        Leonie (Faber x Trailor)    Berthold Kandels, Auw
Reserve:    Alster (Cadon x Trivalent)    Bernhard de Baey, Hamminkeln

Kategorie 7: Holstein Kühe mit vier und mehr Abkalbungen
Sieger:        Rosalyn (Skychief x Starbuck)    Dieter Küster, Ehringshausen
Reserve:    Myrte (Lee x Prelude)    RZB Derboven, Warpe