Die verantwortlichen Organisatoren der Kreistierschau Viersen/Krefeld hatten alles optimal im Griff – die exzellente Vorbereitung bot einen hervorragenden Rahmen für die große Tierschau am 10.07.2010. Der Mengelshof stellt mit seinem sehr schönen Gelände einen erstklassigen Rahmen für die Schau. Die Unterbringung der Kühe war sehr gut und dies war gewiss auch eine der positiven Voraussetzungen, dass trotz des sehr heißen Wetters die Kühe so gut im Schauring präsentiert werden konnten. Denn das Wetter mit Schattentemperaturen von über 35 oC war nicht gerade optimal für diese sehr schöne Schau. Letztlich litt auch der Besucherzustrom unter diesen extremen TemperaturenWie schon vor fünf Jahren waren die Züchterkollegen aus dem Rhein-Kreis Neuss und Mönchengladbach eingeladen, sich mit ihren Top-Tieren an der Schau zu beteiligen.
Preisrichter arbeitet zügig bei großer Hitze
In 12 Ringen gingen knapp 70 Holsteins an den Start, die einen sehr guten Eindruck vom hohen züchterischen Stand in der Region vermitteln konnten. Der souveräne Preisrichter Heinrich Buxtrup aus Nottuln betonte in seiner fundierten Kommentierung immer wieder die Ausgeglichenheit der Ringe. Buxtrup arbeitete bei den sehr hohen Temperaturen äußerst kompetent und zügig. Er konnte die von ihm getroffenen Entscheidungen hervorragend begründen und immer gut nachvollziehbar für die Besucher erläutern.
In den vier Färsenklassen ging zweimal die Zuchtstätte Herbert Schündelen, Viersen, an der Spitze. Zum einen eine körperbetonte Laurin-Tochter mit Top-Euter und guten Fundamenten und zum anderen eine Shottle-Tochter, die sich in ihrer Klasse durch ihr drüsiges Euter mit hervorragendem Hintereuter und gutem Zentralband von der Konkurrenz abhob. Ebenfalls eine Shottle-Tochter aus der Zuchtstätte Willi Achten, Kempen, mit tollem Euter war Spitze in ihrer Klasse. Trotz der Probleme am linken Hinterbein ging die Jefferson-Tochter von Heinz-Theo Kreutzer, Korschenbroich, an Ia. Diese entwicklungsfähige, ausdrucksstarke Färse gefiel mit ihrer tiefen Rippe und dem guten Euter.
Bei der Auswahl der Siegerfärse stellte Heinrich Buxtrup die Laurin-Tochter von Schündelen vor die Reservesiegerin aus dem Stall von Willi Achten.
In den Klassen der Kühe mit zwei Kalbungen siegte in ihrem Ring die Tensing-Tochter Berta der Hannen KG, Tönisvorst. Sie bestach durch ihre Länge und die starke Vorhand, das gute Becken und durch sehr gute Bewegung. Ebenfalls mit Ia prämiert wurde die Jefferson-Tochter von Willi Achten, Kempen, die sich sehr milchtypisch mit bester Beckenlage und einem sehr schönen festen und drüsigen Euter mit allerbesten Strichplatzierungen im Ring präsentierte. In ihrer Klasse ganz vorne ging die Mascol-Tochter Highlight der Stauten-Gather GbR, die durch viel Harmonie im Körper, einer tiefen Rippe und einem schönen Euter gefiel. In der letzten Klasse dieser Kategorie ging Belinda – eine Ruskin-Tochter aus der GbR Anke und Heinz Waeteraere, Kempen, an die Spitze – eine funktionale junge Kuh mit korrektem Körper und einem fest ansitzenden drüsigen Euter mit sehr starkem Zentralband und guter Strichplatzierung. Aus den Spitzentieren dieser Abteilung wählte Heinrich Buxtrup die Klassensieger der Zuchtstätten Achten (Jefferson-Tochter) und Waeteraere (Ruskin-Tochter) als Siegertiere aus – Achten erhielt den Sieger- und Waeteraere den Reservesiegerpreis zugesprochen.
In den beiden Klassen mit Kühen, die drei Kälber haben, war es zunächst eine Freelanze-Tochter von Franz-Josef Ophoves, Nettetal, die ihre Klasse gewonnen hatte, und in der zweiten Klasse setzte sich unangefochten die Spy-Tochter Schneewittchen aus der Zuchtstätte Waeteraere durch. Beide Kühe bestachen in ihrer Klasse durch ihre Harmonie im Körper, dem guten Fundament und dem sehr guten Euter. Bei der Auswahl zur ‚Siegerkuh mittel’ ging Schneewittchen dann unangefochten als Beste aus dem Ring – ihr trockenes Fundament und die hervorragende Bewegung gaben den Ausschlag zu ihren Gunsten. Ophoves’ Freelanze-Tochter erhielt die Reservesiegerschärpe.
Ein Höhepunkt jeder Schau ist die Präsentation der älteren Kuhklassen. In der ersten Klasse gewann hier die Falan-Tochter Maifee der Hannen KG, Tönisvorst, die durch einen korrekten Körper und eine starke Vorhand überzeugte. Das Euter, das bereits sehr viel Milch produzierte, saß fest und hoch. Bereits fünf Kalbungen waren bei der Ia-platzierten Judy – eine Pedant-Tochter von Peter Windhausen, Nettetal – verzeichnet. Sie stand an der Spitze ihrer Klasse wegen des enormen Körpers und dem klaren Fundament. Bei der Siegerauswahl der älteren Kühe gab das bessere Euter von Maifee den Ausschlag – die Hannen KG erhielt für diese korrekte Kuh den Siegerpreis zugesprochen und die Pedant-Tochter Judy der Zuchtstätte Windhausen verließ mit der Reservesiegerschärpe den Ring.
Zuchtstätte Waeteraere gewinnt Grand Champion und Siegersammlung
Aus den vier Siegertieren war schnell die Entscheidung für den Grand Champion getroffen. Heinrich Buxtrup nominierte die Spy-Tochter der Waeteraere GbR als Gesamtsiegerin der Schau – er betonte bei seiner Entscheidung nochmals die überaus gute Qualität dieser noch jungen Kuh.
In zwei Ringen gingen zum Abschluss der Schau insgesamt acht Betriebssammlungen an den Start, die allesamt ein beeindruckendes Bild hinterlassen haben. Im ersten Ring war es die Sammlung aus der Zuchtstätte Ophoves, die am ausgeglichensten zusammengestellt wurde. Im zweiten Ring war die harmonische, körperbetonte Gruppe der Waeteraere GbR nicht zu schlagen, die auch in dieser Abteilung den Gesamtsieg errungen hat.
Als Fazit bleibt festzustellen, dass die Züchter eine in allen Ringen ausgezeichnete Qualität vorgestellt haben. Mit enormem Aufwand wurde diese schöne Schau vorbereitet und das Schaubild war dann auch beeindruckend. Hierbei gilt es, Dank zu sagen an alle Aussteller, die mit ihrer Arbeit einen wertvollen züchterischen Beitrag leisteten.
Dr. Werner Ziegler