Gute Qualität bringt hohe Preise bei der Zuchtviehauktion in Hamm

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Die Rahmenbedingungen für die 345. Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG am 2. September 2025 in der RUW-Arena waren vielversprechend.

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    Topseller, die in allen Belangen überzeugende, Precision-Tochter aus der Zucht von Manfred Robert aus Vreden. Ein hoher Zuchtwert von 141 gRZG und 2.118 RZ€ sowie eine Einsatzleistung von 40 kg Milch waren, neben dem tadellosen Erscheinungsbild der Färse, Gründe genug für einen Züchter aus dem Kreis Lippe den Steigpreis von 4.100 € zu investieren. © Klemens Oechtering
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    Ebenfalls aus dem Bestand von Manfred Robert aus Vreden stammte diese komplette Migel-Tochter (Kat.-Nr. 112). Mit parallel gestellten Fundamenten, einem hoch angesetzten Euter mit fester Aufhängung und einer Einsatzleistung von 40 kg beeindruckte diese Färse im Auktionsring und wurde für 3.900 € in den Kreis Lippe verkauft. © Klemens Oechtering
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    Eine der teuersten rotbunten Färsen war diese SAILOR PP-Tochter (Kat.-Nr. 158) aus der Zucht von Meinolf Heihoff-Schwede aus Delbrück, die sich ein Züchter aus dem Kreis Wesel mit dem Gebot von 3.800 € sicherte. © Katrin Hilbk-Kortenbruck
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    Aus der Zucht von Thomas Bölling aus Laer stammte diese elegante und sehr harmonische MIRACLE-Tochter (Kat.-Nr. 81), die sich mit 38 kg Einsatzleistung, ermolken aus einem festansitzenden Euter mit schöner Textur, präsentierte und für 3.100 € in den Kreis Steinfurt verkauft wurde. © Klemens Oechtering

Bei einem weiterhin stabilen Milchpreisniveau gab es kaum Gründe, die die Käufer am Besuch der Auktion gehindert haben, denn die Getreideernte war abgeschlossen und die Maisernte erst bei einzelnen Betrieben begonnen. So traf das Angebot von insgesamt 160 Zuchttieren auf eine gute heimische Nachfrage, die durch einige größere Kunden aus dem In- und Ausland noch zusätzlich belebt wurde. Die durchweg gute Qualität der angebotenen Tiere am Färsenmarkt sorgte für einen hervorragenden Durchschnittspreis und viele zufriedene Gesichter bei den Verkäufern.

Hornlosgenetik dominiert den Bullenmarkt

Das der Auktionsplatz in Hamm bekannt ist für eine große Anzahl an hornlosen Deckbullen, ist bestens bekannt, dass aber alle dreizehn verbandsanerkannten Bullen, die zum Verkauf aufgetrieben wurden in diese Kategorie fielen, war eine Premiere. Das durchschnittliche Preisniveau war wieder beachtlich, kam aber mit 3.200 € im Mittel nicht an den herausstechenden Durchschnittspreis der Augustauktion heran. Den Höchstpreis am Deckbullenmarkt sicherte sich ein natürlich hornloser FASHION P-Sohn, der von Thomas Blömer aus Heek im Auktionsring präsentiert wurde. Der Bulle überzeugte mit einem hohen Zuchtwertniveau mit 155 gRZG und 2.673 RZ€ und einem sehr ausgeglichenen Zuchtwertprofil. Bis auf 4.200 € kletterten die Gebote, bevor Auktionator Christoph Niehues-Pröbsting den Zuschlag zu Gunsten es Züchters aus dem Kreis Warendorf erteilte. Mit etwas Abstand folgte ein bestens entwickelter Boeing-Red-Sohn aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt, der neben der Hornlosigkeit mit einem exzellenten und leistungsstarken Kuhstamm auf sich aufmerksam machte und zum Hammerschlag bei 3.800 € in einen Züchterstall im Kreis Steinfurt wechselte. Es folgten zwei Söhne des RUW-Vererbers HANDOUT P, die von Bernhard Heller aus Borken und Manfred Robert aus Vreden zum Verkauf präsentiert wurden und für 3.600 € und 3.500 € an neue Besitzer im RUW-Gebiet vermittelt wurden. Die Köster KG reihte sich mit einem weiteren stark entwickelten Boeing-Red-Sohn ein, der für 3.400 € in den Kreis Coesfeld verkauft wurde. Ein Zafar P-Sohn aus der Zucht von Manfred Robert und ein Revamp P-Sohn aus dem Betrieb von Dirk Baumeister aus Gütersloh folgten für 3.300 € und traten am Abend der Auktion die Fahrt nach Hessen und Bayern an.

Rinder erzielen neuen Höchstpreis

Bereits der erste Gang am Auktionsmorgen durch die Boxenreihen ließ einen zügigen Marktverlauf bei den Rindern erwarten, denn die Qualität der Rinder konnte durchweg beeindrucken. Die Einsatzleistungen der Färsen wussten ebenso zu gefallen wie die korrekt gestellten Fundamente und die guten Euterqualitäten. Gleichzeitig gab es nahezu keine Ansagen, die den Preis geminderten hätten, so dass sich ein zunehmend zügigeren Marktverlauf entwickelte und die Käufer die aufgetriebenen Tierqualitäten mit hohen Steigpreisen honorierten. Der Durchschnittspreis pendelte sich schließlich bei hervorragenden 3.175 € ein, was für viele zufriedene Gesichter bei den Verkäufern sorgte. Den Tageshöchstpreis von 4.300 € erzielte die WM Milch Sissmann GbR aus Waltrop mit einer körper- und euterstarken Migel-Tochter, die aus einer ALREADY-Mutter gezogen wurde und mit einer Einsatzleistung fast 50 kg ihr tadelloses Erscheinungsbild abrundete. Sie wird zukünftig in einem Milchviehbetrieb in Sachsen-Anhalt ihre Leistung erbringen wird. Aus der Zucht von Manfred Robert aus Vreden stammten eine Precision-Tochter mit Zuchtwerten von 141 gRZG und 2.133 RZ€ und eine weitere Migel-Tochter, die sich beide ohne Fehl und Tadel und mit einer Einsatzkontrolle oberhalb von 40 kg Milch im Auktionsring präsentierten. Ein Züchter aus dem Kreis Lippe setzte sich mit den Geboten von 4.100 € bzw. 3.900 € gegen die zahlreichen Mitbieter durch und sicherte sich die Zuschläge. Bei 4.000 €, 3.900 € und 3.800 € fiel der Hammer für drei Topfärsen aus der Hötger GbR aus Balve. Es handelte sich um Töchter der Bullen Revolution, Stars und Adorable, die den vorgenannten Färsen absolut ebenbürtig waren. Christoph Wissling aus Ahlen erzielte mit einer CONFIDENCE-Tochter, gezogen aus einer GREENWICH-Mutter den Steigpreis von 3.900 €. Für jeweils 3.800 € wechselten eine SOLITAIR P-Tochter aus der Zucht von Meinolf Heihoff-Schwede aus Delbrück und zwei LEON-Töchter aus dem Betrieb von Georg Wierbrügge aus Sendenhorst in neue Besitzerhände.

Jungrinder und Zuchtkälbermarkt

Das Angebot an Jungrinder und Zuchtkälber war mit insgesamt 20 Tieren sehr überschaubar. Die Jungrinder erzielten einen mittleren Steigpreis von 833 €. Bei den Kälbern pendelte sich der Durchschnittspreis bei 562 € ein. Der Jungrindermarkt startete mit zwei tragenden Jersey-Rinder aus der Zucht von Bernhard Förster aus Rietberg. Eine Jerry P-Tochter erzielte 1.250 € im Zuschlag und eine hornlose Dirrel PP-Tochter 1.200 €. Beide Tiere verblieben im RUW-Zuchtgebiet. Aus der Zucht von Andreas Pröbsting aus Everswinkel stammte eine EUROVISION-Tochter gezogen aus einer HULK P-Mutter, die für 850 € in den Kreis Lippe verkauft wurde. Eine ARIZONA-Tochter aus der Zucht von Johannes Krebbers wechselte für 820 € in den Kreis Soest. Am Zuchtkälbermarkt wurde der Preis von 680 € gleich dreimal erzielte. Aus der Zucht von Christoph Deter aus Ahlen stammten eine FORMAT RDC-Tochter und eine SIMON P-Tochter. Markus Schapmann aus Ostbevern war mit einer SPY P-Tochter erfolgreich im Verkauf. Alle drei Kälber wechselten in Zuchtbetriebe im Kreis Steinfurt.

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder- Union West eG in Hamm findet am Dienstag, 30. September 2025 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.              

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