Sommerauktion in der RUW-Arena

Allgemeine NewsAuktionsberichte

Gleich am 1. Juli 2025 fand in der RUW-Arena in Hamm die 343. Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG statt.

  • RUW eG
    Eine der teuersten Färsen der Juliauktion in Hamm war diese FLIGHT RED-Tochter (Kat.-Nr. 169) aus der Zucht von Jürgen Vedder aus Welver. Sie präsentierte sich körper- und euterstark im Auktionsring und schaute beim Zuschlag zum Gebot von 3.900 € interessiert in Richtung Tribüne. Foto: Klemens Oechtering
  • RUW eG
    Eine der vielen beeindruckenden COSINUS-Töchter der Auktion war diese junge und sehr korrekte Färse (Kat.-Nr. 56) aus der Zucht der Stiepermann GbR aus Ladbergen, die für 3.600 € an einen belgischen Kunden verkauft wurde. Foto: Katrin Hilbk-Kortenbruck
  • RUW eG
    Aus der Zucht von Sebastian Büenfeld aus Meschede stammte diese hornlose Augustus P-Tochter (Kat.-Nr. 161), die aus einer 88-Punkte DREAMBOY-Mutter gezogen wurde und zum Steigpreis von 3.600 € den Besitzer wechselte. Foto: Klemens Oechtering
  • RUW eG

Das hochsommerliche Wetter der letzten Tage hatte den Beginn der Getreideernte eingeläutet und vielfach wurde parallel ein weiterer Grünlandschnitt eingefahren. Dementsprechend war es nicht verwunderlich, dass die Zahl der angereisten Käufer etwas geringer als in den Vormonaten ausfiel. Die anwesenden Kunden aus dem In- und Ausland waren aber wieder bereit, für qualitativ hochwertige Tiere hohe Steigpreise zu bezahlen. Ebenso nutzten viele Käufer die Möglichkeit Tiere im Kaufauftrag ersteigern zu lassen. Und so entwickelte sich ein zügiges Bietgeschehen mit steigenden Durchschnittspreisen am Deckbullenmarkt, während sich der Schnittpreis am Rindermarkt aufgrund einer größeren Anzahl von Tieren mit deutlicheren Schwächen auf etwas niedrigerem Niveau einpendelte. Der Jungrinder- und Zuchtkälbermarkt wurde zu ansprechenden Preisen komplett geräumt.

Deckbullen waren gefragt

Ganze 12 Bullen standen nach der Verbandsanerkennung am Morgen zum Verkauf. Entwicklung und Exterieur der Bullen konnten bis auf ganz wenige kleine Einschränkungen auf ganzer Breite überzeugen, und so verwundert es auch nicht, dass sich der Durchschnittspreis letztlich bei 2.904 € deutlich über dem Vormonatsergebnis einpendelte. Die Preisspitze besetzte Thomas Blömer aus Heek mit einem reinerbig hornlosen KEANE PP-Sohn, der aus einem leistungsstarken, langlebigen Kuhstamm mit besten Einstufungsergebnissen von je 89 Punkten bei Mutter und Großmutter begeisterte. Ein Züchter aus der Städteregion Aachen sicherte sich diesen sehr harmonischen Topbullen mit dem Gebot von 3.900 €. Aus dem gleichen Verkäuferstall stammte ein natürlich hornloser Rios P-Sohn, der sich ebenfalls ganz hervorragend im Auktionsring präsentierte, mit hohen Zuchtwerten von 150 gRZG und 2.301 RZ€ auf sich aufmerksam machte und im Kaufauftrag nach Baden-Württemberg vermittelt wurde. Es folgte ein Metcalf-Sohn aus dem Bestand von Meinolf Heihoff-Schwede aus Delbrück, der ebenfalls über ansprechende Zuchtwerte verfügte und für 3.500 € an einen Züchter aus dem Hochsauerlandkreis verkauft wurde. In den gleichen Kreis wechselte ein „Has it All-Sohn“ aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt, der mütterlicherseits auf die bekannte Zuchtkuh HF Qualsiasi zurückgeht und für 3.200 € zugeschlagen wurde. 

Zweitgeteiltes Bild am Färsenmarkt

Die allgemeinen Rahmenbedingungen für die Vermarktung von abgekalbten Färsen sind weiterhin nahezu unverändert im Vergleich zu den Vormonaten. Ein stabiles Milchpreisniveau trifft auf ein knappes Angebot an Rindern. Dennoch zeigte sich deutlich, dass die Qualität der angebotenen Rinder einen starken Einfluss auf die Bereitschaft der Käufer hatte, Geld zu investieren. Während korrekte und leistungsbereite Färsen spielend die 3.000 €-Marke erreichten oder übersprangen, was für 60 Prozent der verkauften Tiere zutraf, waren Rinder mit Einschränkungen nur unter deutlichen Zugeständnissen beim Preis abzusetzen. Demzufolge pendelte sich der Durchschnittspreis bei 2.959 € ein. Ohne Berücksichtigung der zahlreichen verkauften Dreistriche und weiterer Färsen mit leistungsmindernden Ursachen wäre das Preisniveau deutlich höher ausgefallen. Den Tageshöchstpreis am Färsenmarkt erzielte eine körper- und euterstarke RAFTING-Tochter aus der Zucht von Ludger Belmann aus Lippetal, die aus einem langlebigen Kuhstamm mit hohen Leistungen gezogen wurde. Zum Gebot von 4.000 € wechselte sie in einen Züchterstall im Kreis Borken. Es folgte eine FRESH-Tochter aus der Zucht von Christoph Wissling aus Ahlen, die der vorgenannten in nichts nachstand und zum Steigpreis von 3.900 € an einem Züchter aus dem Kreis Lippe verkauft wurde. Ebenfalls 3.900 € im Zuschlag erzielten eine COSINUS-Tochter aus der Zucht von Georg Wierbrügge aus Sendenhorst und eine FLIGHT RED-Tochter aus dem Zuchtbetrieb von Jürgen Vedder aus Welver. Weitere drei Färsen erzielten Steigpreise von 3.800 €. Darunter eine weitere COSINUS-Tochter, diesmal aus der Zucht von Jürgen Vedder. Eine LUPO PP-Enkelin aus dem Bestand von Georg Wierbrügge und eine Music-Tochter aus der Zucht von Dirk Baumeister reihten sich im weiteren Verlauf ein. 

Großes Jungviehangebot

Das Angebot am Jungviehmarkt umfasste insgesamt 43 Jungrinder und 30 Zuchtkälber und wurde zügig und zu einhundert Prozent nachgefragt. Die Durchschnittspreise pendelten sich bei 944 € für die Jungrinder und 669 € für die Kälbern ein. Am Jungrindermarkt waren es die hervorragend entwickelten Tiere aus der Zucht von Clemens Unterste Bahrenberg aus Hattingen, die für die Höchstpreise sorgten. Allen voran eine Carenzo-Tochter gezogen aus einer BARBADOS-Mutter, die für 1.550 € in den Kreis Warendorf verkauft wurde. Gefolgt von einer Mask Red-Tochter und einer EL TORO-Tochter, die für 1.350 € bzw. 1.300 € ebenfalls in der Region verblieben. Ebenfalls 1.300 € erzielte Wolfgang Kenkenberg aus Stadtlohn mit einer JULANDY-Tochter, die an einen Züchter aus dem Kreis Borken verkauft wurde. Den Höchstpreis am Zuchtkälbermarkt erzielte Philipp Hinnemann aus Laer mit einer McClune-Tochter, die über ihre HOTSPOT-Mutter KNSMishotspot VG-89 auf die erfolgreiche Bullenmutter KNS Missboard, die Mutter von SIMON P und BACHELOR P zurückgeht. Für 1.200 € wechselte dieses schicke Kalb in einen Zuchtbetrieb im Kreis Borken. Aus der Zucht von Josef Lessing aus Ahaus stammte eine Redford-Tochter, die mit brandneuen Zuchtwerten von 154 gRZG und 2.701 RZ€ einen Steigpreis von 1.100 € erzielte und in den Kreis Warendorf wechselte. Den preislich dritten Rang besetzte eine Danger Red-Tochter aus der Zucht von Alexander Drerup Aus Steinfurt, die sich ein Züchter aus dem Kreis Gütersloh mit dem Gebot von 900 € sicherte.

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder- Union West eG in Hamm findet am Dienstag, 5. August 2025 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.

Preisspiegel

Tierart

Angebot

Verkauft

Preisspanne in €

Durchschnittspreis in €

Differenz

Bullen

12

12

2.250 – 3.900

2.904

+264

Kühe

2

2

2.300 – 2.800

2.550

-750

Rinder

124

117

1.400 – 4.000

2.959

-103

Jungrinder

43

43

    450 – 1.550

944

     -

Kälber

30

30

    270 – 1.200

867

     -

Klemens Oechtering                

Der Artikel wurde geschrieben von: