30. ordentliche Vertreterversammlung der Rinder-Union West eG

Mit Augenmaß und Effizienz zu nachhaltigem Handeln! Verbesserte Rahmenbedingungen prägen ein gutes Geschäftsjahr 2021/22.

Die ordentliche Vertreterversammlung der Rinder-Union West eG fand am 23. März 2023 zum 30. Mal statt und wies auf das 30-jährige Bestehen der Genossenschaft hin. In diesem Sinne begrüßte der Aufsichtsratsvorsitzende Georg Geuecke die zahlreichen RUW-Vertreterinnen und -Vertreter, den Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Gäste und Pressevertreter in den Zentralhallen in Hamm und stellte zusammen mit dem geschäftsführenden Vorstand das Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres 2021/22 vor.

Das zurückliegende Geschäftsjahr 2021/22 kann in vielerlei Hinsicht als ein sehr außergewöhnliches Jahr bezeichnet werden. Der Ukrainekrieg mit seinen Auswirkungen auf fast alle Wirtschaftsbereiche, die nach wie vor gestörten Lieferketten, aber auch der erneut sehr trockene Sommer haben die gesamte Volkswirtschaft, besonders aber die Landwirtschaft und damit auch die Rinder-Union West eG vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Die außergewöhnlich positive Entwicklung der Erzeugerpreise für Milch verbesserte trotz deutlichem Anstieg der Produktionskosten die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion. Der Geschäftsbericht 2021/22 stand unter der Botschaft „Mit Augenmaß und Effizienz zu nachhaltigem Handeln!“ Als eine der größten Rinderzuchtorganisationen Deutschlands blickt die RUW auf ein gutes Geschäftsjahr zurück, bei dem ein wertschöpfendes und gleichermaßen nachhaltiges Handeln im Mittelpunkt stand.

Besonderes Geschäftsjahr


Das zurückliegende Geschäftsjahr 2021/22 kann in vielerlei Hinsicht als ein sehr außergewöhnliches Jahr bezeichnet werden. Der Ukrainekrieg mit seinen Auswirkungen auf fast alle Wirtschaftsbereiche, die nach wie vor gestörten Lieferketten, aber auch der erneut sehr trockene Sommer haben die gesamte Volkswirtschaft, besonders aber die Landwirtschaft und damit auch die Rinder-Union West eG vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Die außergewöhnlich positive Entwicklung der Erzeugerpreise für Milch verbesserte trotz deutlichem Anstieg der Produktionskosten die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion. Der Geschäftsbericht 2021/22 stand unter der Botschaft „Mit Augenmaß und Effizienz zu nachhaltigem Handeln!“ Als eine der größten Rinderzuchtorganisationen Deutschlands blickt die RUW auf ein gutes Geschäftsjahr zurück, bei dem ein wertschöpfendes und gleichermaßen nachhaltiges Handeln im Mittelpunkt stand.

Solide Geschäftsentwicklung


Ertragslage

Die leicht gestiegene Gesamtleistung der Rinder-Union West eG im Geschäftsjahr 2021/22 belief sich auf 50,1 Mio. €
gegenüber 49,5 Mio. € im Vorjahr. Die solide Geschäftsentwicklung hat die RUW erneut veranlasst, ihren Mitgliedsbetrieben
im abgelaufenen Geschäftsjahr über Bonus-Verträge attraktive Rabatte auf den Spermaeinkauf in Höhe von
insgesamt über 2,1 Mio. € zu gewähren.
Besamung
Trotz eines gebremsten Strukturwandels ging der Umfang der künstlichen Besamung weiter zurück. Die Zahl der
Erstbesamungen verringerte sich mit -2,6 % zwar deutlich weniger stark als noch im Vorjahr, allerdings führten die
hohen Schlachtviehpreise dazu, dass messbar weniger nachbesamt wurde, so dass die Zahl der Gesamtbesamungen
mit -5,1 % deutlich stärker schrumpfte. Die Zahl der Gesamtbesamungen fiel um 32.512 auf jetzt noch 602.219
Gesamtbesamungen.

Vermarktung

In der Zucht- und Nutzviehvermarktung war das Geschehen im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr durch ein
sehr knappes Angebot und eine infolge der gestiegenen Milchpreise deutlich belebte Nachfrage geprägt. Parallel
zu den gestiegenen Milch- und Schlachtviehpreisen setzten die inländischen Zuchtviehpreise zu einer regelrechten
Rekordjagd an. Trotz eines Stückzahlrückganges auf 41.532 verkaufte Tiere führten die Rekordpreise zu einer merklichen
Umsatzsteigerung. Beim Nutzvieh waren es insbesondere die Auktionen, die auch hinsichtlich der Stückzahl
(+1,2 %) stabil blieben.


Zucht

Erneut hat der Strukturwandel auch den Umfang der Herdbuchpopulation beeinflusst. Die Zahl der Herdbuchbetriebe
verringerte sich um 105 bzw. 3,7 %. Etwas moderater erfolgten die Kuhbestandsveränderungen. Im Herdbuch der
Pressemitteilung
RUW waren es -1,4 % weniger Kühe. Während die Umsatzerlöse aus Herdbuchbeiträgen um 4,1 % sanken, stiegen
die Umsatzerlöse aus der Kuheinstufung (+15,3 %) und dem Bereich Herdentypisierung (+11,3 %) im Geschäftsjahr
2021/22 erneut an.

Verschmelzung RBG Aachen eG mit RUW eG


Nachdem die Vorstände der Rinderbesamungsgenossenschaft Aachen eG und der Rinder-Union West eG Anfang des Jahres einen Verschmelzungsvertrag abgeschlossen haben, wurde dieser den Mitgliedern der RBG Aachen eG im Rahmen der Generalversammlung bereits am 14. März 2023 zur Beschlussfassung vorgelegt. Mehrheitlich stimmten die Mitglieder für die Verschmelzung mit der RUW. Im Rahmen der RUW-Vertreterversammlung stimmten auch die Vertreter der RUW für die Verschmelzung mit der RBG Aachen. Rund 158 Mitglieder der RBG Aachen eG werden im Zuge der Verschmelzung Mitglieder der RUW und erhalten Zugriff aus das gesamte RUW-Serviceangebot.

Wahlen


Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden die Mitglieder Josef Rüping, Jürgen Tacken, Matthias Zens und Stefan Siepermann wiedergewählt und in ihrem Amt bestätigt. Die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Inse-Marie Stalter wechselte in den Vorstand und folgte Christian Bange, der auf eigenen Wunsch und aus persönlichen Gründen aus dem RUW-Vorstand ausschied. Für Frau Stalter wurde Joachim Berg aus Argenthal in den Aufsichtsrat gewählt.

Darüber hinaus fanden die Wahlen zum Wahlausschuss für die Vertreterwahlen im Herbst statt, die turnusgemäß alle
fünf Jahre durchgeführt werden.

Vortrag


Als Gastreferent hielt Dr. Ludger Schulze Pals, Geschäftsführer der Landwirtschaftsverlag GmbH, einen kurzweiligen Vortrag über das sehr aktuelle Thema „Landwirte und Nicht-Landwirte werden sich immer fremder!“ und ging den Fragen nach „Woran liegt das und wie muss die Branche darauf reagieren?“.

Laut Schulze-Pals sollte sich die Landwirtschaft als Zukunftsgestalter selbst wahrnehmen und nach außen präsentieren. Denn dieses Bild kommt beim Verbraucher gut an und hat bei den Nichtlandwirten eine große Glaubwürdigkeit.  

Verabschiedung


Der Vorstandsvorsitzende Heinrich Buxtrup würdigte den langjährigen geschäftsführenden Vorstand Dr. Jürgen Hartmann, der Ende April in den wohlverdienten Ruhestand wechseln wird. Seit fast 28 Jahren verantwortet Dr. Jürgen Hartmann als RUW-Geschäftsführer die operativen Bereiche Besamung, Vermarktung und Zucht. Als zentraler Gestalter innerhalb der deutschen Rinderzuchtbranche war er Mitinitiator und Gründer der TopQ-Kooperation, der Deutschen Top Genetik (DTG) sowie der Phönix Group. Mit seiner enormen fachlichen Expertise und seiner Leidenschaft für die Rinderzucht hat Dr. Jürgen Hartmann die Unternehmensentwicklung der Rinder-Union West eG sowie die Ausrichtung der deutschen Rinderzucht bis heute maßgeblich mitgestaltet. Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Belegschaft der Rinder-Union West eG bedanken sich bei Dr. Jürgen Hartmann für 28 Jahre erfolgreiche Geschäftsführung und sein großes Engagement.

Nächste Vertreterversammlung


Die 31. Ordentliche Vertreterversammlung der Rinder-Union West eG findet am 21. März 2024 in den Zentralhallen in
Hamm statt.