Flotter Verlauf der Spätsommerauktion in Hamm

Allgemeine NewsAuktionsberichte

Pünktlich zu Beginn des meteorologischen Herbstanfangs am 1. September 2020 fand die 286. Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG in den Zentralhallen in Hamm statt. Die Käufer nutzten die kurze Verschnaufpause zwischen Getreide- und Maisernte, um bei schönstem Spätsommerwetter ihre Bestandsergänzungen durchzuführen. Verstärkt wurde die Nachfrage durch verschiedene Kaufaufträge, die wie immer gewissenhaft erledigt wurden, und durch unsere bekannten Stammkunden aus Italien, Spanien und den Beneluxländern. Und so nahm die Auktion gleich zu Beginn gute Fahrt auf. Der Deckbullenmarkt startete zwar noch ein wenig verhalten, wohingegen der Verkauf der Färsen sehr zügig verlief und sich die Nachfrage am Jungviehmarkt wieder etwas ruhiger gestaltete. Die notwendigen Corona-Schutzmaßnahmen sind mittlerweile Routine und werden gewissenhaft umgesetzt.

Großes Angebot am Bullenmarkt

Nach der morgendlichen Verbandsanerkennung standen insgesamt 43 Deckbullen zum Verkauf, die mit durchweg guter Entwicklung und korrekten Fundamenten überzeugen konnten. Trotz guter Nachfrage verblieben am Ende einige Bullen dieses Großaufgebots im Überstand. Der Durchschnittspreis bewegte sich mit 1.381 € nahezu auf Vormonatsniveau. Die Höchstpreise sicherten sich allesamt die rotbunten Vertreter. Allen voran der Crown Red-Sohn WR Crosso aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt, der aus der Europaschaukuh WR Minnessota EX 93 gezogen wurde und durch ein sehr harmonisches Erscheinungsbild beeindruckte. Die Gebote erfolgten zügig, bis der erfolgreiche Käufer aus dem Kreis Gütersloh den Zuschlag zum Gebot von 2.300 € erhielt. Dicht auf folgte der Match P-Sohn Madu aus der Zucht von Ludger Kuhlage aus Warendorf. Madu überzeugte mit Langlebigkeit und Leistungsbereitschaft im Kuhstamm und präsentierte sich hervorragend entwickelt und auf sehr korrekten Fundamenten im Auktionsring. Der Zuschlag erfolgte zum Steigpreis von 2.200 € für einen Züchter aus dem Kreis Steinfurt. Zum Steigpreis von 2.100 € folgte der dritte rotbunte Vertreter, ein reinerbig hornloser Escobar-P-Sohn aus dem Bestand von Thomas Blömer aus Heek, der im Kaufauftrag ersteigert wurde und zukünftig in Baden-Württemberg zum Deckeinsatz kommen wird. Die Gruppe der 2.000-er vervollständigte der Goldwin-Sohn Ghost aus der Zucht von Manfred Robert, der damit der teuerste schwarzbunte Bulle des Auktionstages war. Ghost entstammt einem langlebigen, leistungs- und inhaltsstoffstarken Kuhstamm und wurde zum Gebot von 2.000 € an einen Züchter aus dem Kreis Borken verkauft. Zum Steigpreis von 1.900 € folgten zwei weitere natürlich hornlose Deckbullen. Zum einen ein MODUL PP-Sohn aus der Zucht von Andreas Horstick, der in den Kreis Olpe wechselte und zum anderen ein Gywer-Sohn aus der bekannten T-Familie der Köster KG aus Steinfurt, der im Kreis Borken seine neue Heimat finden wird.

Zügige Nachfrage am Färsenmarkt

Die Nachfrage nach den 120 zum Verkauf aufgetriebenen Färsen gestaltete sich sehr zügig, so dass am Ende alle Tiere an neue Besitzer vermittelt werden konnten. Bis auf einige wenige Tiere überzeugte die Qualität der Färsen mit guten Einsatzleistungen, korrekten Fundamenten und ordentlichen Eutern, so dass sich der Durchschnittspreis im Vergleich zum Vormonat auf erfreuliche 1.658 € erhöhte. Den Höchstpreis am Färsenmarkt erzielte die Murphy-Tochter Indra aus der Zucht von Hartmut Landwehr aus Steinhagen, die sich mit passender Einsatzleistung im Ring präsentierte. Das Duell der Bieter endete erst mit dem Gebot von 2.200 €. Indra wird zukünftig im Ennepe-Ruhr-Kreis gemolken. Der Steigpreis von 2.100 € wurde gleich sechs Mal erzielt. Den Auftakt machte eine natürlich hornlose Starpoll PP-Tochter aus der Zucht von Walter Niestert aus Sendenhorst, die sich körper- und euterstark präsentierte und an einen Züchter aus Niedersachsen verkauft wurde. Es folgte eine leistungsstarke Derby-Tochter, gezogen aus einer 88-Punkte FERRARI-Mutter aus der Zucht der Schulze-Zumloh GbR aus Warendorf, die nach Norditalien verkauft wurde. Eine Diamondback-Tochter aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt wechselte in einen Züchterstall im Rhein-Sieg-Kreis. Sie geht zurück auf die bekannte Europaschaukuh Rosanne EX 91. Das halbe Dutzend wurde komplettiert durch eine Mogul-Tochter aus der Zucht von Agatha Weber aus Unna, eine natürlich hornlose Casey P-Tochter aus dem Zuchtbetrieb von Rolf Schlüter aus Versmold und eine Lambda-Tochter aus dem Bestand von Karl-Heinz Eickhoff aus Oelde. Alle drei Spitzenfärsen traten am Auktionsabend die Reise nach Italien an.

Geräumter Jungviehmarkt

Der Jungviehmarkt war mit 9 Jungrindern und 21 Zuchtkälbern sehr überschaubar. Die Käufer agierten wie im Vormonat sehr preisbewusst und so erhöhten sich die Durchschnittspreise nur leicht auf 369 € bei den Jungrindern und 182 € bei den Kälbern. Teuerstes Jungrind war eine Banion-Tochter gezogen aus einer TABLEAU-Mutter aus der Zucht der Rosenbaum GbR aus Dörentrup, die in den Kreis Soest verkauft wurde. Für 380 € folgten drei Jungrinder aus der Zucht von Martin Fögeling aus Rosendahl, die allesamt in den Ruhr-Lippe-Kreis wechselten. Darunter eine Redrock-Tochter, eine HOTSPOT P-Tochter und eine Reeve Red-Tochter, das einzige rotbunte Jungtier der Auktion. Am Zuchtkälbermarkt sicherte sich Wilfried Schneider aus Unna mit einer Bavigo-Tochter den Spitzenpreis. Die Gebote kletterten bis 600 € für dieses schicke Braunviehkalb, das in die benachbarten Niederlande exportiert wurde. Für 260 € im Zuschlag folgten eine FERRARI- und eine Go Fast-Tochter aus der Rosenbaum GbR aus Dörentrup, die beide in den Ruhr-Lippe-Kreis verkauft wurden. 

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 6. Oktober 2020 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.

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