Zuchtviehauktion in Fließem

Allgemeine NewsAuktionsberichte

Mit einem ordentlichen Angebot von über 90 aufgetriebenen Katalognummern fand am Donnerstag, den 18. Juni 2020 die zweite Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG unter Corona-Schutzmaßnahmen in Fließem statt. Das Interesse der heimischen Käufer aus dem Inland war sehr verhalten. Dafür war die Auslandsnachfrage umso reger, so dass nach der Versteigerung fast zwei Drittel der zugeschlagenen Tiere für Belgien, Italien, Niederlande und Frankreich verladen werden konnte.

Immer wieder stark gefragt: rotbunt hornlos
Die Nachfrage nach genetisch hornlosen Deckbullen ist ungebrochen. So auch bei dieser Versteigerung, und der oft erwähnte Züchter Johann Hoffmann aus Stockem hatte gleich zwei herausragende Bullen mit diesen Eigenschaften. Bei der Herdbuchanerkennung vor der Auktion erhielten seine beiden Gold PP-Söhne die höchsten Tagesnoten zugesprochen. Bei der Kat.-Nr. 15, JOH Gungo, steht eine Payball-Mutter mit 84 Punkten und die bekannte excellente JOH Alina (v. Talent) als feste Grundlagen im Papier. Auffallend ist die Langlebigkeit dieses Kuhstammes mit 7 und 10 Abkalbungen, wofür ein Käufer aus dem Landkreis Vulkaneifel bereit war 2.000 € im Zuschlag zu geben. Für denselben Zuschlagspreis ersteigerte ein Züchter aus Altenkirchen den zweiten Gold PP-Sohn aus dem Zuchtstall von Johann Hoffmann. Seine Mutter ist die mit 88 Punkten hoch bewertete JOH Anita, die in ihrer Höchstleistung über 13.000 kg Milch mit 3,65 % Eiweiß produziert hat. Die Großmutter produzierte sogar in über 12 Laktationen. Glückwunsch! Es ist immer wieder erstaunlich, welch hervorragende typstarke top entwickelte Bullen von Johann Hoffmann im Ring präsentiert werden. Der Züchter Stefan Marxen aus Dingdorf erhielt von einem Käufer aus Heinsberg 1.800 € für seinen schwarzbunten Backup-Sohn. Dieser sehr gut entwickelte fehlerfreie Bulle hat eine Malvoy-Mutter, die bei über 13.000 kg Milch mit 3,7 % Eiweiß aufwarten kann. Auch die 88 Punkte Tableau-Großmutter, MAX Lena, hat Leistungen von weit über 10.000 kg Milch mit sage und schreibe 3,88 % Eiweiß. Solche exterieurstarken Bullen mit hohen Leistungen und sehr guten Inhaltsstoffen sind auch heute noch ohne genomische Zuchtwerte gefragt.   

Gute Rinder begehrt
Wie so häufig bei den abgekalbten Holsteinfärsen startete die Versteigerung erst bei den jungen Tieren so richtig durch. Und dann wurde auf Qualität zügig geboten. Dreimal fiel der Hammer des Auktionators Mathias Mertes bei 2.300 €. Die wohl eleganteste schickste Färse der Auktion wurde von Matthias Zens aus Musweiler vorgestellt. Seine Commander-Tochter aus einer Aftershock-Mutter und Destry-Großmutter (beide 87 Punkte) hatte eine überragende Erscheinung. Doch nicht nur das, auch ihre Einsatzleistung von über 37 kg Milch überzeugte einen Käufer aus den Niederlanden. Die zweite dieses Preistrios kommt aus dem Zuchtstall von Stefan Struben aus Dahlem. Seine rotbunte Akyol Red-Tochter wusste in allen Merkmalen zu überzeugen und dies bei einer Einsatzleistung von 34 kg Milch und einem Erstkalbealter von 24 Monaten. Ein weiterer Käufer aus den Niederlanden erhielt den Zuschlag. Die Dritte im Bunde wurde von Peter Meutes aus Rommersheim gezogen. Diese kapitale Silver-Tochter hat eine hoch bewertete Topsy-Mutter und Bradnick-Großmutter, beides Kühe, die sehr hohe Leistungen mit guten Inhaltsstoffen produziert haben. Auch bei ihr stand bereits eine hohe erste Milchkontrolle. Ein Gesamtpaket, was einem Züchter aus Belgien der Preis von 2.300 € im Zuschlag wert war. Preislich knapp dahinter mit 2.200 € im Zuschlag ersteigerte derselbe belgischer Käufer eine ebenfalls aus dem Stall von Peter Meutes stammende, enorm leistungsbereite Unix-Tochter. Die langlebige Kuhfamilie mit einer 86 Punkte Lonar-Mutter und 87 Punkte Instinct-Großmutter, die bereits 6 bzw. 8 mal gekalbt haben, rundeten dieses Leistungspaket ab. Drei weitere starke Holsteinfärsen erlösten 2.100 € im Zuschlag für ihre Züchter. Dies waren eine Anamur- und eine Mission P-Tochter jeweils von Peter Meutes aus Rommersheim und eine Pace Red-Tochter gezogen von der Zens GbR aus Musweiler, die aufgrund ihrer tollen Erscheinung und der Abstammung das Interesse der Käufer weckte. Mit RUWSELECT Pace Red als Vater stand hier eine 87 Punkte Ladd P-Tochter, die aus der Europaschau-Kuh Feuer v. Cadon stammt. Die Käufer kamen aus Belgien und den Niederlanden.

Wie bereits einleitend gesagt, waren junge leistungsbereite typstarke Holsteinfärsen extrem gefragt. Bei den älteren, mit zum Teil längerer Einsatzleistungen, waren die Käufer eher verhalten.      

Die nächste Zuchtviehversteigerung in Fließem findet am Donnerstag, den 16. Juli 2020 statt. Anmeldeschluss hierfür ist Montag, 29. Juni 2020. Transportmöglichkeiten in alle Regionen, gewissenhafte Erfüllung von Kaufaufträgen, Kataloge und nähere Informationen erhalten Sie bei der Rinder-Union West eG, Hamerter Berg 1, 54636 Fließem, Tel. 06569 9690-0, Fax 9690-99. E-Mail: HReifer(at)ruweg.de / www.ruweg.de.   

Der Artikel wurde geschrieben von: