1. German Selection Sale – Showtime bei Wilder Holsteins

Allgemeine News

Gespannt warteten alle auf den Beginn des 1. German Selection Sale, der von den Brüdern Norbert und Hermann Holtkamp, den niederländischen Partnern Genhotel und ALH-Genetics, Holstein Forum und der Rinder-Union West eG organisiert wurde. Und die Spannung hielt über die gesamte Versteigerung hinweg alle Anwesenden im Bann. Auch ein kurzer Ausfall der Stromversorgung brachte Auktionator Eric Lievens aus Belgien nicht aus dem Tritt, für ein paar Katalognummern ging es auch ohne Mikrofon. Kurz gesagt: Es war Showtime in Vreden.

 

35.000 € für Topseller Wilder Saturn P Red

Das erste Highlight der Auktion ließ auch nicht lange auf sich warten. Mit Katalognummer 6 betrat Wilder Saturn P Red die Bühne, eine super interessante natürlich hornlose Apoll P-Tochter und mit einem Zuchtwert von gRZG 155 eines der höchsten rotbunten und hornlosen Zuchtkälber in Europa. Wilder Saturn P Red stammt aus der bekannt niederländischen Massia-Kuhfamilie und hat bereits mehrere Brüder im Besamungseinsatz. Die Kataloge der Bieter flogen nur so in die Höhe und ließen den Steigpreis in die Höhe schnellen. Beim Tageshöchstpreis von 35.000 € fiel der Zuschlag zu Gunsten eines niederländischen Käufers. Ebenfalls in unser Nachbarland verkauft wurde K&L Penley Sneeker, eine Penley-Tochter aus der Snowflake-Mutter Newhouse K&L Sneeker 423. Mit gRZG 159 und gNVI 319 ist K&L Penley Sneeker eines der höchsten Tiere auf deutscher und niederländischer Zuchtwertbasis und kombiniert Top-Genomics mit Spitzenexterieur und besten Sekundärmerkmalen. Der Zuschlag für dieses Topzuchtkalb, welches von K&L aus Heino in den Niederlanden angeboten wurde, fiel beim Gebot von 25.000 €. Innerhalb des Kreises Borken wechselte die Penley-Tochter Wilder Kati den Besitzer. Wilder Kati stammt aus der großartigen M-Familie von Wilder Holstein, aus der schon mehrere Bullen, wie Gasometer bei der RUW, hervorgegangen sind. Dieses Jungrind verfügt über das komplette Paket aus Leistung, Nutzungsdauer, Eutergesundheit, Fruchtbarkeit und Typ und wurde zum Hammerschlag bei 16.000 € verkauft. Von K&L aus den Niederlanden wurde K&L Rubicon Classy angeboten. K&L Rubicon Classy stammt aus der großartigen Classy-Familie von Koepon in den Niederlanden und ist mit 2668 gTPI eines der interessantesten Tiere auf US-Zuchtwertbasis der Auktion. Für 14.500 € wurde K&L Rubicon Classy an einem niederländischen Käufer zugeschlagen. Den gleichen Preis erzielte G.N. Altitude 1510 RDC, die von Mts. Gijmink aus Nieuwlande in den Niederlanden angeboten wurde. Mit 2636 gTPI ist sie das höchste Rotfaktortier auf US-Basis in Europa. Eine einzigartige Gelegenheit sich in die Kamps Hollow Durham Altitude EX-95-Familie einzukaufen, die sich ein niedersächsischer Käufer nicht entgehen ließ. Weitere drei Tiere erzielten Preise oberhalb von 10.000 € und sorgten für hohe Durchschnittspreise von 5.427 € in der Kategorie der Zuchtkälber sowie 2.442 € bei den Jungrindern.

Auch die abgekalbten Rinder und Kühe wurden für Preise zwischen 1.550 € und 2.500 € zugeschlagen und trotzten ein wenig den aktuell schwierigen Rahmenbedingungen. Teuerste Färse mit 2.500 € im Zuschlag war KOE Fabiola-Red, eine Applejax-Tochter aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt. Mit knapp 40 Kg Einsatzleistung und Typstärke überzeugte diese junge Spitzenfärse ihren neuen Besitzer aus den Niederlanden. Dicht auf folgte Wilder Kylie P, die Mutter des Bullen Laser PP-Red. Sie bietet ihrem Käufer neben einer erstklassigen hornlosen Abgekalbten im Allgemeinen auch bewährte Genetik im Besonderen. Eine Chance, die sich ein Schleswig-Holsteiner Züchter für 2.450 € nicht entgehen ließ. Das Spitzentrio rundete Wilder Ida-K P Red ab. Diese frühe Kanu-P-Tochter aus der Familie des RUW-Bullen Board wechselte für 2.200 € in einen Züchterstall im Kreis Soest.

 

Starkes internationales Interesse

Dass der 1. German Selection Sale auch im europäischen Ausland starkes Interesse geweckt hatte, konnten die Besucher bereits vor Beginn der Versteigerung feststellen, denn in den Stallungen auf dem Hof traf man auf zahlreiche Holsteinzüchter aus unseren Nachbarländern, darunter viele aus den nur wenige Kilometern entfernten Niederlanden. Dass es nicht nur bei Interesse blieb, konnten die Veranstalter am Auktionsabend resümieren, da ungefähr die Hälfte der Verkaufstiere einen neuen Besitzer in Dänemark, Polen, der Schweiz, Italien, Luxemburg und insbesondere in den Niederlanden gefunden haben. Weitere 19 Tiere wurden an Käufer aus Niedersachsen, Hessen, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein verkauft.

Mit einem Durchschnitt von 3.890 € wurde ein Preis erzielt, der insbesondere vor dem Hintergrund der aktuell äußerst schwierigen Situation am Milchmarkt ein sehr erfreuliches Niveau erreichen konnte. Einen großen Anteil am erfolgreichen Verlauf der Auktion hatte dabei sicherlich das Team um Joe Schweigen aus Luxemburg, welches die Verkaufstiere in der Woche vor dem Sale exzellent vorbereitet hatte und sie am Auktionstag hervorragend auf der Bühne präsentierte.

 

Klemens Oechtering