Hans-von-Bemberg-Preis geht an Thomas Wiethege
Wie der Präsident der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Johannes Frizen, anlässlich der Preisverleihung erklärte, hat sich Thomas Wiethege mit großem Engagement für die Zucht der rotbunten Milchrinder eingesetzt und ist seit Jahrzehnten führend in der Holstein-Zucht.
Er erfülle mit seiner praktischen Arbeit im Betrieb und seinem ehrenamtlichen Engagement die Anforderungen an einen Hans-von-Bemberg-Preisträger, hob Frizen in seiner Laudatio hervor. "Der Zuchtbetrieb Wiethege kombiniert seinen züchterischen Erfolg mit einer klaren betriebswirtschaftlich ausgerichteten Wirtschaftsweise", sagte Frizen. Thomas Wiethege startete bereits als junger Mann mit seinen Ambitionen und brachte schon früh seine züchterischen Ideen in den elterlichen Betrieb ein. Seine Erkenntnisse hat er in der heimischen Herde stets konsequent weiterentwickelt und sich einen bedeutenden Namen geschaffen.
Die züchterischen Erfolge des landwirtschaftlichen Betriebes Wiethege finden sich neben den zahlreichen Bullen für den Besamungseinsatz auch eindrucksvoll in seiner Kuhherde wieder. Er ist intensiv an den Zuchttiermärkten der Rinder-Union West (RUW) engagiert und verkauft dort regelmäßig hochwertige Färsen und wertvolle Zuchtbullen für den Deckeinsatz. Zu den züchterischen Erfolgen gehört auch, dass die Kühe regelmäßig hervorragende Platzierungen bei Schauwettbewerben erzielen.
Seine über Jahrzehnte entwickelten Kuhfamilien waren und sind Basis für die Arbeit im Zuchtprogramm sowie wertvolle Vererber. Sein größter Erfolg bei den Bullen ist sicherlich die Zucht von Guarini. Dieser Goldwin-Sohn stammt aus einer Kuhfamilie, mit der sich Wiethege ein paar Kuhgenerationen zuvor auch in der Abteilung schwarzbunt etabliert hat. Neben den Holstein-Kühen haben Wietheges weitere Kuhrassen im Stall. Es gibt Fleckviehkühe ebenso wie Vertreterinnen der Rasse Braunvieh und Jersey, die die wichtigste Rolle neben den Holsteins im Bestand spielen und gezielt zugekauft werden.
Wiethege engagiert sich neben seiner praktischen Arbeit im heimischen Zuchtbetrieb auch intensiv für den Berufsstand. Seine konstruktiv-kritischen Ideen hat er zunächst als Vertreter und dann später zwölf Jahre im Aufsichtsrat der RUW eingebracht. Im Ortsverband hat der seit sieben Jahren den Vorsitz inne.
Der Betriebsleiter bewirtschaftet mit seiner Familie einen landwirtschaftlichen Betrieb mit 120 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche; davon sind 92 Hektar Grünland und 28 Hektar Ackerland mit Silomais und Winterweizen. Im Boxenlaufstall mit Komfort-Liegeboxen mit Stroh und Substrat stehen 115 Milchkühe. Des Weiteren hält Wiethege 130 Tiere weiblicher Nachzucht und 60 Zuchtbullen. Die Rinder werden auf Spaltenboden mit Liegetiefboxen gehalten. Die durchschnittliche Milchleistung des Hofes beträgt 10 786 Kilogramm. Die Namen der selbst gezüchteten Vererber lauten: Guarini, Serano, Starkiss, Rulead, Stanley, Junker, Rubinrot, Anatol, Rotari, Starlight und Picasso.
Der undotierte Hans-von-Bemberg-Preis hat eine mehr als 60-jährige Tradition und wird einmal jährlich von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen für Höchstleistungen auf dem Gebiet der Tierzucht in der jeweiligen Sparte verliehen. Er wurde 1952 von der damaligen Landwirtschaftskammer Rheinland anlässlich des 60. Geburtstages des Vorsitzenden des Rheinischen Verbandes für Tieflandrinderzucht, Hans von Bemberg, gestiftet. Hans von Bemberg war ein Rinderzüchter aus Flamersheim im Kreis Euskirchen und der erste Preisträger. Er verstarb 1958.
Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 26.08.2015